HYPOCRISY - PENETRALIA / OSCULUM OBSCENUM


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2013/1992 & 1993
Running Time:100:57
Kategorie: Re-Release
 

Hypocrisy müssen wohl niemandem mehr vorgestellt werden. Die Schweden wüten seit über zwanzig Jahren in der Death Metal Szene herum und haben im Laufe der Jahre sehr viele Anhänger gefunden. 2011 wurde das 20jährige Jubiläum mit der Doppel-CD/DVD „Hell Over Sofia“ gefeiert, in diesem Jahr gab es ein neues Album. Aber viele Fans der Frühwerke haben sich schon lange von der Band verabschiedet. Zu melodisch, zu keyboard-lastig, später auch zu modern wurde die Musik von Mastermind Peter Tägtgren, der erst ab dem dritten Hypocrisy-Album neben der Gitarre auch den Leadgesang übernahm. Auf den ersten beiden Alben, die hier als limitierte Doppel-CD vorliegen, sang noch Masse Broberg, der später auch bei Dark Funeral sang und finstersten Black Metal zelebriert hat. Beide Alben wurden digital remastered. CD 1 enthält das legendäre Debütalbum „Penetralia“, das noch recht dumpf aus den Boxen knallte. Das Schlagzeug war nicht immer tight gespielt, dafür klang das Songmaterial völlig besessen. Im Stil alter Grave oder Corpse rumpelte man sich durch blasphemische Hasstiraden wie „Impotent God“, „Jesus Fall“, „God Is A Lie“ oder „Burn By The Cross“. Als Bonus gibt es zwei coole Live-Bonustracks, nämlich „Left To Rot“ und „God Is A Lie“. So räudig wie hier sind Hypocrisy leider nie wieder gewesen. Auf CD 2 gibt es dann das zweite Album, das produktionstechnisch etwas sauberer und druckvoller klang, und den Stil des ersten Albums noch weiter verfeinerte. Allein der Opener „Pleasure Of Molestation“ ist schon der Hammer, aber auch der Titeltrack, „Necronomicon“, das Venom-Cover „Black Metal“ (wohl gemerkt: von einer Death Metal-Band!), oder der EP-Track „Inferior Devoties“ lassen keine Wünsche offen, wenn es um guten, alten Schwedentod geht. Dazu gibt es noch “Pleasure Of Molestation”, “Osculum Obscenum” und ”Necronomicon” als Demoversionen als Bonustracks. Insgesamt fällt auf, dass Hypocrisy auf dem zweiten Album erwachsener und reifer klingen. Zu spät Geborene, die die Band erst später entdeckt haben und Fans der ersten Stunde, die den guten alten Zeiten hinterher trauern, sollten hier auf jeden Fall zuschlagen!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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