ICED EARTH - DYSTOPIA


Label:CENTURY MEDIA/EMI
Jahr:2011
Running Time:45:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Viele Fans von Iced Earth – ich gehöre auch dazu – waren sehr skeptisch in Bezug eines Sängerwechsels. Nun muss man hier aber direkt betonen, dass man Matt Barlow zwar ersetzen kann, aber man bekommt auf gar keinen Fall einen Clone von ihm. Er ist und bleibt einzigartig, so wie jeder andere auch, und da er aus privaten Gründen sich zurückgezogen hat, müssen wir Fans das wohl oder übel hinnehmen. Jetzt kommt Stu Block, der zuvor bei Into Eternity sang und mit dieser Band zwei Studio-Alben aufgenommen hat. Ja, Stu ist ein guter Ersatz für Matt. Auf jeden Fall. Ich bin sogar der Meinung, dass Jon Schaffner keinen Besseren hätte finden können. Sein Gesang ist vielschichtig in tiefen wie auch in hohen Tonlagen und aus diesem Grund ist er bei Iced Earth genau richtig. Stu arbeitete an zehn Liedern des Albums mit Bandgründer Jon Schaffer zusammen, entwickelte die Gesangslinien und schrieb Liedtexte. Mit Dystopia haben Iced Earth ein Album geschaffen, was nicht an die letzten Alben anknüpft. Sondern es ist das beste Album nach deren Horror Show. Es geht wieder in die alte und erfolgreichere Richtung und erspart uns lange schwülstige Bombaststücke, die nie enden wollen. Auch wenn im Vorfeld von einem düsteren Album die Rede war, verkörpern die Songs dennoch lang nicht solche Stimmungstiefs wie auf den alten Werken. Was schade ist. Zwar bescheren uns die Mannen wieder druckvolle und kraftvolle Stücke, aber die düstere Intensität von früher fehlt. Klare, straighte Kompositionen und ein treibender Sound bestimmen größtenteils Dystopia. Der Opener und auch „Anthem“ bleiben einem ständig im Ohr. „Anguish Of Youth“ knüpft an „I Died For You“ an, aber die vertonte Verzweiflung fehlt. Die intensive gesungene Halbballade„End Of Innocence" und das Schlussstück „Tragedy And Triumph“ lassen einen nicht mehr los. Die Scheibe ist auf jeden Fall gelungen, aber man kann deutlich noch mehr aus Stu Block herausholen. Erst dann, wenn dieses Anpassen an alte Sänger und Zeiten verabschiedet wird, wird die wahre Qualität dieses Sängers zutage kommen. Und bitte demnächst etwas düsterer. Weil das ist das, was wir Fans so an Iced Earth lieben. Und darauf warten wir nun. Als Fan muss man ja schließlich was zu tun haben.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black


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