DARKFALL - Grundhärte mit kräftiger Breitseite


Dies ist das Jahr der ersten Veröffentlichung von Darkfall, die nicht in Eigenregie erfolgt, sondern über das Label Noisehead. Mit diesem Hintergrund und der Tatsache, dass ich "Road To Redemption" so richtig klasse finde (9 von 10 Punkten im Review) war es Zeit unsere Nachbarn aus Österreich mit ein paar Fragen zu quälen.

DARKFALL logoJogi: Welche Bands oder was an sich seht Ihr als Eure persönlichen Einflüsse?

Thomas: Natürlich hat jeder bei Darkfall seine persönlichen Favoriten und diese Bands dienen somit auch indirekt als Einfluss. Aber wir sitzen jetzt nicht im Proberaum und diskutieren darüber wie diese oder jene Band klingen zu wollen. Wir versuchen einfach unseren eigenen Metal zu schmieden und im Endeffekt sagen uns dann eh die Autoren diverser Kritiken wonach wir klingen. Auch diesmal ist das Vergleichsspektrum ziemlich groß, und es freut uns dermaßen viele verschiedene Geschmäcker ansprechen zu können.

Jogi: Wie kam der Kontakt mit Produzent Andy Classen zu Stande?

Thomas: Da Andy Classen ohne jeden Zweifel zu den absoluten Topproduzenten im Metal-Bereich zählt, hatten wir schon länger den Plan mit ihm zusammenarbeiten zu wollen. Schließlich haben wir ihn einfach per Mail kontaktiert und gefragt, ob er Zeit und Interesse hätte unsere neue Scheibe zu mastern. Da Antwort war erfreulicherweise „Ja“, und das Endresultat liegt nun in Form von „Raod To Redemption“ vor.

Jogi: Erzählt mir ein wenig zu der Deathmetalszene in Österreich. Bekanntere Deathmetalbands, wie Pungent Stench, gibt es ja eher weniger, oder?

Thomas: Nach Pungent Stench war es leider sehr lange ziemlich still am österreichischen Death Metal-Horizont und vieles spielte sich bei uns nur mehr im absoluten Underground ab. Die letzten Jahre spülten jedoch wieder einige Bands an die internationale Oberfläche und es bleibt abzuwarten, wohin sich die Szene in Österreich noch entwickeln wird.

Jogi: Was ist genau das Konzept des Albums bzw. der Songs?

Thomas: Unser Album „Road To Redemption“ behandelt lapidar gesagt das Thema Leben und Sterben in seinen verschiedensten Variationen. Wie auf dem Cover dargestellt, dient die Straße als Metapher für das Leben und die Erlösung steht naheliegend für den Tod. Und da nicht jeder von uns die gleiche Straße entlang wandert, oder die Erlösung auf dieselbe Art und Weise erfahren wird, behandelt jeder der Songs in sich abgeschlossen eine mögliche Variante des Todes. Im Prinzip hat eben jeder seine eigene Erlösung zu finden, wir wollen lediglich den Soundtrack dazu liefern.

Jogi: Wie kam es zu den Besetzungswechseln in der Vergangenheit? Bist ja im Prinzip nur Du vom Gründungs-Line-Up geblieben.

Thomas: Die Line-Up Wechsel waren bei uns leider schon immer ein leidiges Thema und inzwischen bin ich schon seit längerer Zeit das einzig verbliebene Gründungsmitglied. Die Mitglieder entschieden sich aus den verschiedensten und oft auch aus den merkwürdigsten Gründen, die Band zu verlassen und manche Entscheidungen kann ich bis heute nicht nachvollziehen. Aber das alles ist Schnee von gestern und manche Geschichten sollten einfach nicht wiederbelebt werden und in Vergessenheit geraten.

Jogi: Zwischen den Alben ist sehr viel Zeit vergangen. Wie kam es dazu?

Thomas: Die vielen Besetzungswechsel machten ein kontinuierliches Arbeiten leider unmöglich und öfters mussten wir auch aufgrund der rechtlichen Situation quasi wieder bei Null beginnen. Erst seit Anfang 2012 ist das Line-Up wieder stabil und ich hoffe, dass die Band nun endlich zur Ruhe kommt und wir uns wieder auf das Schreiben von Metal konzentrieren können.

Jogi: Mir ist aufgefallen, dass "Kill The Need" recht stark nach Klassikmusik klingt. Hört wer von Euch Klassik?

Thomas: Der Song stammt grundsätzlich aus der Feder eines ehemaligen Mitglieds und wurde von unserer aktuellen Besetzung für das Album überarbeitet und auch umgeschrieben. In der Urfassung von „Kill The Need“ gab es im Mittelteil noch Anlehnungen an die Mondscheinsonate von Beethoven, aber diesen Teil haben wir wieder verworfen und neu arrangiert. Ich persönlich ziehe mir, wenn auch sehr selten, schon mal was von Mozart, Beethoven oder Wagner rein, aber dies hatte eher keinen Einfluss auf die Überarbeitung. Es stimmt schon, dass hier und da einige Muster der Klassik speziell im Mittelteil durchschimmern, aber ob jetzt jemand anderer bei uns auch mal Klassik auflegt, weiß ich momentan leider nicht.

DARKFALLJogi: Warum gab es vor dem Album kein Angebot von einem Label?

Thomas: Es gab durchwegs immer wieder Angebote, aber diese wurden aufgrund interner Unstimmigkeiten leider nie angenommen. Speziell vor und nach der Veröffentlichung von „Firebreed“ gab es mehrere Offerten, aber vieles scheiterte damals an unserer nennen wir es mal Unerfahrenheit und Unwissenheit.

Jogi: Was hatte es mit der Box, also dem letzten Album auf sich, und was genau beinhaltete die Box?

Thomas: Die von Dir angesprochene Box wurde 2008 unter dem Namen „Through Fiery Times And Beyond“ veröffentlicht, und beinhaltet alle unsere bis dato veröffentlichten Demos und EPs auf einer Scheibe und zusätzlich noch eine DVD mit einem Livemitschnitt unseres Auftritts auf dem Kaltenbach Open Air hier in Österreich. Um den Fans etwas besonderes bieten zu können, haben wir das ganze damals in Form eines Box-Sets veröffentlicht.

Jogi: Was denkt Ihr macht Euch Besonders, was Eure Musik angeht?

Thomas: Wir versuchen einfach unsere Vorstellungen von Metal umzusetzen und verbinden einen gewissen Grad an Grundhärte mit einer kräftigen Breitseite an Melodien. Die Eingängigkeit kommt hierbei auch nicht zu kurz und manchmal darf es auch etwas hymnischer sein. Von daher denke ich, dass wir eine durchaus gelungene Mischung abgeliefert haben.

Jogi: Wie lange seid Ihr schon im Geschäft?

Thomas: Die Band Darkfall existiert nun bereits seit 1995 und hat inzwischen schon einiges an Höhen und Tiefen miterleben dürfen.

Jogi: Welches Equipment benutzt Ihr?

Thomas: Vor kurzem haben wir einen Endorsement-Vertrag mit TW Sound Project aus Österreich unterschrieben und unsere beiden Gitarristen spielen nun ausschließlich über speziell angefertigte Boxen dieses Herstellers.

Jogi: Wer hat das Cover gemacht und in wie fern habt Ihr daran Anteil gehabt?

Thomas: Das Cover wurde von Michael Freitag, einem guten Freund meinerseits gestaltet. Die Zusammenarbeit funktionierte perfekt und wir waren voll und ganz in den Entstehungsprozess eingebunden. Das Cover ist gewollt sehr düster ausgefallen und widerspiegelt perfekt das Konzept hinter der Musik und den Texten.

Jogi: Woher stammen die Special Effects und Dialoge auf dem Album?

Thomas: Für die Samples waren unser Gitarrist Stephan und Schlagzeuger Thomas verantwortlich, welche diese in vielen Stunden ausgearbeitet und zusammengebastelt haben.

Jogi: Scheiterten Konzerte außerhalb von Österreich an den Kosten bislang?

Thomas: Es ist zwar aufgrund den Arbeiten am neuen Album im letzten Jahr livetechnisch etwas ruhiger um uns geworden, aber in den Jahren zuvor waren wir auch international sowohl auf Tourneen und Festivals in vielen europäischen Ländern wie Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Schweiz oder auch Griechenland unterwegs. Also spielfaul waren wir definitiv nicht. Und auch jetzt sind die Planungen für etwaige Tourneen und Festivals schon voll im Gange. Wir hoffen, bald schon erste Termine veröffentlichen zu können.

Jogi: Wann kommt die Deutschland-Tour?

Thomas: Deutschland steht definitiv wieder auf unserem Reiseplan und schon im Herbst 2013 werden wir zu Euch zurückkehren. Wir freuen uns auf jeden Fall schon wieder auf die nächsten Konzerte und Tourneen, und vielleicht hat sich der ein oder andere Fan „Road To Redemption“ dann schon reinziehen können. Auf alle Fälle vielen Dank für das Interview und das Interesse an Darkfall!

 

Viele interessante info's, die uns der Thomas in dem Interview preisgegeben hat. Darkfall hat mit Sicherheit noch viel vor und das Talent für mehr ist definitiv vorhanden. Hoffen wir, dass sie ordentlich mit dem Album durchstarten und uns dann im Herbst auf Deutschlands Bühnen beglücken.



Autor: Jogi Deifuß