Synthiebrummen und völlig verzerrte Stimmen bestimmen die Klangwelt von Author & Punisher, die bis zu gentechnisch veränderten Growls gelangen können. Der Krach erreicht extasische Nine Inch Nails, wie sie das vor zwanzig Jahren schon konnten, nur eben weniger rhythmisch, sondern langsamer, falls Tempi überhaupt erkennbar sind. Klarer Fall von Industrial, der sich bei modernen Doomelementen etwas abgeguckt hat. Alleinherrscher von Author & Punisher Tristan Shone entführt mit seinen selbstgebauten Soundmaschinen in ganz eigene Welten des Klangkosmos, für die, welche sich bis dorthin vorwagen. Sphärische Bereiche des Ambient berührend, hat er natürlich alles selbst gespielt ohne zusätzliche Musiker, geschweige denn Gitarristen oder gar einem Schlagzeuger. Die Sounds kommen alle verzerrt aus den Maschinen, wie er sich das grad zu wünschen vermag. Da er damit auch auf Tour geht, vermute ich mal, dass nicht alles programmiert wird. Als erstes Instrument, das auf „Women And Children“ auszumachen ist, entdeckt man in „Tame As A Lion“ ein Piano. Die ersten gefühlvollen Klänge in dieser mechanischen Lärmsynthetik. Hier wird nicht getanzt, aber auch nicht gelacht. Wem diese stahlkalten Gebilde zu weit weg sind, lässt seine Finger vom dritten Album von Author & Punisher.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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