HATRIOT - Zetro ist voll zurück!


Jeder Thrasher weiß nur zu genau, wer Zetro ist. Steve Souza war Shouter bei Testament, als sie noch Legacy hießen, war 1986 - 1992 und 2002 – 2004 bei Exodus und veredelte dort fünf Studioalben mit seiner einzigartigen Stimme. Bekannt ist er auch für sein Faible für AC/DC, und seinen Shoutings in der Coverband AC/DZ. Doch jetzt kommt er mit Hatriot um die Ecke, einer eigenen Band, die mit ihrem aktuellen Album „Heroes Of Origin“ auch bei uns für Bewegung sorgte. Steve „Zetro“ Souza dreht derzeit mächtig die Werbetrommel für Hatriot, und trat von sich aus an CROSSFIRE heran für ein Interview. Aber gerne doch, Steve!

HATRIOT logoBernd: Hallo Steve, Vielen Dank dafür, dass Du Zeit für dieses Interview hast. Und Herzlichen Glückwunsch, für Eure CD „Heroes Of Origin“, die ich ausgezeichnet finde.

Steve: Danke sehr. Ich bin sehr stolz auf diese Platte. Es war ein langer Weg, aber ich fühle mich wieder mal zurück in dem Heavy Metal Spiel mit dieser Band. Die Reviews waren großartig und ich könnte mit dem Release nicht glücklicher sein.

Bernd: Erzähle uns doch etwas über die Anfänge von Hatriot. Zu welchem Zeitpunkt hast Du die Band genau gestartet?

Steve: Das war so um Anfang 2010 als ich meinen Gitarrist und Songwritingpartner Kosta Varvatakis traf. Ich war sehr zögerlich eine Band in meinem Alter zu starten. Aber mein Herz sagte mir, dass dieses Baby etwas Spezielles war, und dass wir zusammen arbeiten sollten. Grundsätzlich hätten sich unsere Wege nicht gekreuzt, wenn es für uns nicht bestimmt gewesen wäre. So fühle ich das. Also begannen wir zu schreiben, veröffentlichten offiziell unser Demo und brachten unsere Webseite im Februar 2011 ans Licht.

HATRIOT kostasBernd: Was war der Grund für Dich, mit Deinen Söhnen zusammen zu arbeiten?

Steve: Ich hatte es nicht vor zu tun. Sie beide versuchten ihre Positionen in Hatriot auszuprobieren, und beide bewiesen der Beste für den Job zu sein. Da gab es keine Vetternwirtschaft oder was auch immer. Ich kenne reichlich Musiker. Ich musste sie ja nicht in die Band packen. Tatsächlich war ich zunächst dagegen, weil ich wusste, dass sie von den Metal Fans gekreuzigt würden, wenn sie nicht ihr Level erreichen. Glücklicherweise spielen beide schon über zehn Jahre, und haben ihr Handwerk gemeistert. Sie sind verdammt erstaunlich, und ich bin stolz auf sie.

Bernd: Ist das Alter von Deinen Musikern ein besonderer Kick für Dich, noch einmal mit einer neuen Band zu starten?

Steve: Ich war dagegen eine Band zu starten in dem Alter. Aber da waren schon ein paar Vorzüge. Ich habe in der Vergangenheit einige Fehler gemacht, aber dieses Mal wusste ich, was es zu Vermeiden gilt, plus meiner Tage in Exodus gab es für uns einen großen Vorteil vor allen anderen neuen Bands. So kann es für uns nicht wirklich einen Fehlstart geben. Es ist eine Fortsetzung von dort, wo ich vorher war. Ein anderer Vorteil ist, ich bin sehr zielstrebig die Band auf den Plan zu bringen. Wir arbeiten besonders hart. Ich weiß, dass die Zeit nicht auf meiner Seite ist, also gebe ich doppelt so viel, um voran zu kommen.

Bernd: Ist jeder in der Band im Songwriting involviert?

Steve: Mein Gitarrist Kosta schreibt und arrangiert alle Riffs und Musik. Er zeigt der Band eine komplette Songidee und dann sortieren sie und packen ihren eigenen Dreh überall herein. Davon machen wir eine rohe Proberaumaufnahme, die ich mit nach Hause nehme und die Lyrics dazu verfasse. Das ist die Basisformel.

HATRIOT codyBernd: Wie und wo findest Du Ideen für Deine Lyrics, und wer sind die "Heroes Of Origin"?

Steve: Wir sind die Helden der Entstehung. Wir sind die Rebellen und die Abtrünnigen, die für den Heavy Metal kämpfen. Das ist so wie ich das sehe. Die Lyrics kommen von vielen Orten. Ich schreibe immer aus der am Dunkelsten möglichen Perspektive. Es muss abscheulich und unheimlich dafür sein, damit es guter Heavy Metal wird. Diese Platte deckt viele Bereiche ab, von Selbstmordbombern Schulschießereien, bis zu Monsterfilmen und Vampiren. Das ist alles da drin.

Bernd: Deine Vocals auf „Heroes Of Origin“ sind extrem Metal, ich mag sie sehr. Sehr viel mehr als auf den Dublin Death Patrol CD’s. Was war der Grund dafür, dieses mal zu extrem heavy zu Klingen?

Steve: Irgendetwas mache ich immer mit den Vocals, dass sie zu dem Song passen. Das Zeug von Dublin Death Patrol war mehr Hardrock, oder grundsätzlich früher Thrash. So sollte die Musik sein. Wenn Du Dir die Musik anhörst, die ich mit Tenet gemacht habe, schreie ich die ganze Zeit meinen Arsch ab. Und wieder ist es das, was die Musik da braucht. Das Album mit Hatriot ist einfach nonstop heavy. Es ist voll mit  Thrash von der ersten bis zur letzten Note. Ich war der Meinung, dass die Vocals ein wenig mehr Aggression benötigten, als das was ich mit Exodus oder Dublin Death Patrol gemacht hab.

Bernd: Gibt es Pläne, für eine Tour nach Deutschland oder Europa zu kommen?

Steve: Ja, es gibt definitiv Pläne, aber es ist noch nichts in Stein gemeißelt. Wir sprechen noch immer mit Veranstaltern, um zu versuchen, die besten Optionen zu finden, Hatriot On The Road zu bekommen. Es ist zu früh für etwaige Bekanntgaben, aber ich glaube es passiert gegen Ende dieses Jahres. Wir haben eine Menge toller Fans in Europa, und ich sehe dem sehr entgegen rüber zu kommen, um mit Euch allen zu Thrashen.

HATRIOT miguelBernd: Lass uns mal über die Setlist sprechen. Wird es dann nur Songs von Hatriot geben, oder auch alte Exodus oder AC/DC Cover, wenn ihr Shows headlinet?

Steve: Wir werden definitiv einige Songs von allen Kapiteln meiner Karriere machen, wenn es die Zeit zulässt. Headliner Shows sind um einiges anders, weil wir nur zehn Songs Material von Hatriot haben, also werden wir sicher ein Paar von Exodus und Legacy einwerfen, um die Spielzeit zu füllen und um die Fans zum Ausrasten zu bringen. Wenn wir für eine lokale Band eröffnen, dann werden wir uns an das Material von Hatriot halten, weil wir das ja dort promoten wollen.

Bernd: Zu Beginn Deiner Karriere gab es kein Internet. Würdest Du sagen, dass das World Wide Web eine gute Sache ist für Musik und Musiker?

Steve: Das Internet ist ein zweischneidiges Schwert, doch ich glaube, dass das Positive überwiegt. Du kannst Fans auf der ganzen Welt erreichen, ohne ein Label, das ist für Künstler ein interessantes Werkzeug. Die negative Seite ist dagegen, dass jedermann und denen Mutter jetzt eine Band hat, und die Musikszene so übersättigt ist, dass es kaum noch wertvolle aufgenommene Musik gibt. Das ist eine Sache von Angebot und Nachfrage, und unglücklicherweise ist die Nachfrage nicht mehr so groß, weil es so viele Bands gibt. Die Tage des Rockstars sterben schnell. Im Moment geht es ums Überleben als aktiver Profimusiker. Das Gute am Internet ist aber, Du kannst all die Sachen unabhängig mit weniger Aufwand betreiben. Das ist schon erstaunlich.

Bernd: Was ist mit Tenet passiert, war es nur ein Projekt?

Steve: Es war nur ein Projekt. Das war eigentlich ein Soloprojekt von Jed Simon von Strapping Young Lad. Er hatte noch einige Songs herumliegen, und Century Media (Dortmunder Label, Anm. d. Red.) war mit der Veröffentlichung einverstanden, wenn er einen ‚bekannten’ Sänger dafür finden würde. Er fragte mich und ich hatte die Zeit dafür, darum tat ich es. Das ist das einzige Album in meiner Karriere, an dem ich beim Schreiben nicht mitgearbeitet habe. Ich sang das, was mir vorgegeben wurde. Ich mag das Material sehr. Unglücklicherweise erlaubte uns der Terminkalender keine passende Tour, dass es bei den Metallern kaum zur Kenntnis genommen wurde.

HATRIOT nickBernd: Hast Du noch Kontakt zu den Jungs Exodus?

Steve: Na klar, sicher. Da gibt es kein böses Blut zwischen uns mehr. All die alten Wunden sind verheilt, und wir sind wieder gute Freunde. Ich spreche mit Gary Holt die ganze Zeit. Ich bin sehr stolz darauf, was sie geschafft haben in den letzten Jahren. Die Fans stellen Vergleiche zwischen all den Sängern der Band an, aber ich denke, dass Rob Dukes einen feinen Job gemacht hat, die Band am Leben zu halten, und ich empfinde nichts als Liebe für sie alle.

Bernd: Was tust Du in Deiner freien Zeit, wenn Du nicht der Metal-Zetro bist?

Steve: Ich bin immer der Metal-Zetro, aber wenn ich nicht zu Hause an Musik arbeite, verbringe ich Zeit mit meiner wundervollen Freundin, oder ich gucke ein Spiel im Fernsehen. Ich hänge mit Freunden ab und mache Grillparties und so etwas. Ich bin ein normaler Typ so gesehen. In letzter Zeit bin ich auf einem Gesundheitstrip und Laufe jeden Tag.

Bernd: Was sind Deine Einflüsse und warum machst du Metal?

Steve: Ich mache Metal, weil es in meinem Blut ist und ich es tun muss. Es ist Teil meiner Seele und meinem Dasein. Ich mache keine andere Musik. Ich mache Heavy Metal und Basta. Beeinflusst werde ich von vielen Dingen, hauptsächlich früher Metal wie Saxon und Judas Priest, auch Iron Maiden und Black Sabbath. Ich schaue auch auf die klassischen Thrashbands aus meiner Zeit, Metallica, Kreator, Anthrax, Slayer, um mich zu inspirieren. Ich liebe eine Menge Metal, aber das sind meine Favoriten. Und von den Sängern ist mein All-Time-Fave Bon Scott. Für mich ist er der Inbegriff des perfekten Frontmanns.

HATRIOT steveBernd: Hast Du eine lustige Touranekdote aus Deutschland, die Du uns erzählen kannst?

Steve: Ich kann mich zurück an 1988 erinnern, als ein großes nationales Fußballspiel war. Leute waren überall, trinkend und feiernd. Es gab ältere Frauen betrunken in den Straßen, die sangen und einfach eine gute Zeit hatten. Das war ziemlich verrückt. Das steckt nach all den Jahren noch immer in meinem Kopf.

Bernd: Vielen Dank für Deine Antworten. Hast Du noch ein paar letzte Worte für die Leser von CROSSFIRE?

Steve: Ich möchte all den Fans in Deutschland danken, in all den Jahren ihres Supports. Zetro ist voll zurück, und ich hoffe, ihr alle geht los die Hatriot-CD „Heroes Of Origin“ zu kaufen, damit ich auf Tour gehen kann, um Euch alle zu treffen. Stay heavy and keep thrashing! Zetro.

 

An dieser Stelle sei noch einmal auf das Review ihrer Scheibe hingewiesen:

http://www.crossfire-metal.de/3268-0-HATRIOT-HEROES-OF-ORIGIN.html



Autor: Bernd Henksmeier. Übersetzung: Joxe Schaefer