Grauer Himmel und tiefere Temperaturen als zu Pfingsten vom Rock Hard Festival gewohnt, waren keine guten Boten für die elfte Ausgabe des schwermetallischen Events an der geilsten Location am Rhein-Herne-Kanal. Doch dann kam alles ganz anders. Sehr viele positive Eindrücke und Begebenheiten machte diesen Event zu einem der besten Rock Hard Festivals ever. Dass die Organisation die von anderen Festivals toppt, ist ja nicht Neues mehr, und lässt die Fans jedes Jahr aufs Neue jubeln. Allein schon deswegen kommen viele her, und wegen der geilen Location sowieso. Eine weitere coole Band der New Wave Of British Heavy, die nach Girlschool, Angel Witch und Raven in den Vorjahren abräumte, wurde auch dieses Jahr wieder gefunden. Doch es gab auch Neues. Zum Beispiel dominierte im Halbrund die Umbaupausenmusik von AC/DC, dafür gabs auf der Biergartenbühne statt einer Band für Karaoke jetzt einen DJ. Weiter trat eine Band als Co-Headliner auf, die noch gar keinen Tonträger veröffentlicht hatte. Das Beste allerdings war, es hat vom Abend des Donnerstags an nicht mehr geregnet. Und es gab einen Stand für Holzdildos. Doch fangen wir mal ganz Vorne an…:
Freitag, 17.05.2013: HELLISH CROSSFIRE, FLESHCRAWL, DENIAL OF GOD, AUDREY HORNE, ASHES OF ARES, U.D.O.
Die Ansage von Götz verdrängte die Hintergrundmusik von AC/DC, und hieß das Publikum Willkommen. Das Festival sei bis auf ein paar Tageskarten ausverkauft und es haben bisher keine Bands abgesagt. Das klang doch schon mal viel besser als die Wetteraussichten. Nachdem im Vorjahr die Eröffnungsthrashkante von Death Fist besorgt wurde, durften sich 2013 die vier Schwarzgekleideten von Hellish Crossfire darum bemühen, das Festival auf Touren zu bringen. Ihr temporeicher Gig war auch bestens dazu geeignet, erste Schwingungen in den ersten Reihen auszulösen. Shirts von Angel Witch, Sodom und Venom zeigten, in welcher Zeit bei Hellish Crossfire die Wurzeln lagen. Drummer Patrick saß auf einem so hohen Hocker, dass die Snare noch unter Kniehöhe stand. Trotzdem zündeten die älteren Tracks wie „Claw Of The Reaper“, denn die Nürnberger hatten seit dem drei Jahre alten Album „Bloodrust Scythe“ noch kein neues Album am Start. Im Zulauf der Besucher traf man so einige Bekannte wieder, und den ersten Crowdsurfer kannte ich auch, das war nämlich Oberstagediver Thomas aus Dortmund. Das Haudraufgeknüppel war nicht nur auf Tempo ausgelegt, sondern überzeugte in erster Linie vom unverbrauchten Rohsound mit seinen Riffwänden, dass eine längere Rückkopplung die anberaumten 40 Minuten Spielzeit voll machte. Ein geiler Gig der Band, deren zweiter Teil des Bandnamens besonders gefällt. (Joxe Schaefer).
Nachdem wieder Thrash der Festivaleröffner war, sollte nun Death zum Zuge kommen. Und das sollten nun die Ulmer Fleshcrawl sein, die von Frank Albrecht als Schwedische Schwaben, oder Schwäbische Schweden angesagt wurden, wegen ihrer Soundnähe zum Death des Landes der Elche. Die fünf Langmatten ließen sich introtechnisch von Konservenmusik einer gewissen Lana Del Rey einführen, die mit ihrem Pop angeblich auch bei Metallern bekannt sein soll. Ein krasser Gegensatz zum anschließendem Deathbrett. Recht relaxte Ansagen gab es vom sympathischen Fronter Sven Groß. „Beim nächsten Song will ich Euch alle Headbangen sehen, das geht übrigens auch im Sitzen!“ So niederschlagsfrei und trocken, wie das die ganze Zeit war, konnte man dem auf den Stufen des Amphitheaters auch nachkommen. Dazu warfen Fleshcrawl Klassiker wie den Doublebassklopper wie „Damned In Fire“ in die Leute, dass man auf eine neue Platte hoffen möchte. Ganze sechs Jahre war es still um die Süddeutschen, die aber an Tightness und Synchronbangeinlagen keine Alterserscheinungen aufwiesen. (Joxe Schaefer).
Als dritte Band enterten die dänischen Black Metaller Denial Of God die Bühne, die im Moment live so aktiv sind, wie noch nie. Erst im Februar diesen Jahres haben sie in Deutschland Konzerte in Oberhausen und Berlin gespielt. Auf dem „Hell Over Hammaburg“ hatten sie auch einen Auftritt. Eigentlich war es für ihren Black Horror Metal noch zu früh. Aber es war bewölkt, der Himmel war quasi „dunkelweiß“. Und so entstand trotzdem so etwas wie Atmosphäre am späten Open Air Nachmittag. Heute legte man vor allem Wert auf das aktuelle Album „Death And The Beyond“. Nach dem Pianointro „Veni Spiritus“ folgte auch der Rest der A-Seite ihrer neuen Doppel-LP mit „Funeral“ und Behind The Coffin´s Lid“. Obwohl die Leute im Fotograben immer drei Songs lang knipsen durften, wurden sie danach schon wieder rausgejagt, was aber üblich und in Ordnung war. Schließlich hatten sie während der ersten beiden Songs schon ganze zwanzig Minuten Zeit. Überlänge regiert bei Denial Of God. Das Buch, aus dem Sänger Ustumallagam Exmortis ein Intro vorgelesen hatte, explodierte heute leider nicht. Dennoch überzeugten die Dänen, die mit ihren zerfetzten Klamotten und den dämonisch geschminkten Gesichtern an aus Horrorfilmen entlaufenen Zombies ähnelten, auf ganzer Linie. Die Bühne war geschmückt mit Grabsteinen, Schädeln und Kerzen und unterlegten ihre Mischung aus atmosphärischen Elementen von Death SS und nordischer Raserei im Stil der alten Mayhem perfekt. Zum Schluss gab es noch einmal Tempo bei dem alten 7“-EP-Track „Robbing The Grave Of The Priest“, das mit Kirchenglocken eingeläutet wurde. Aus dem dreizehnminütigen „The Horrors Of Satan“ wurde aufgrund der geringen Spielzeit am Nachmittag dann leider nichts. Aber Denial Of God haben auch vor dem nächtlichen Dunkel mit ihrer düsteren Mucke eine gute Figur abgegeben. (Daniel Müller).
Dass Audrey Horne keine Frau ist, hat sich inzwischen rumgesprochen. Das sind nämlich derzeit fünf ziemlich angesagte Rocker aus Bergen, die mit „Youngblood“ ein neues Album dabei hatten. Und sie waren auch die Band mit den ersten Kurzhaarigen des Festivals in ihren Reihen, doch die beiden Axtmänner an den Paulas waren es nicht. Nach dem Auftritt der Blacker von Denial Of God kamen sie noch einmal so frisch und auch mit richtig derben Arschtritt rüber, was schon die ersten Takte sofort klarstellten. Mit Oberhemd und Krawatte sah die Jeanskutte des Sängers aus wie ein Uniformteil. Dass man in solchen Outfits auch abrocken kann, sollten am nächsten Tag noch die Dänen von D-A-D unter Beweis stellen. Die Schlange am Stand für Autogramme war jetzt nicht so lang, dass die Wartenden das Banner von CROSSFIRE verdeckten, das noch irgendwo zwischen der Werbung vom Rockpalast Platz finden durfte. Die Menge sang derweil „Going Nowhere“ mit, den Refrain von „Redemption Blues“, welches ja zugegebenermaßen zusammen mit „Youngblood (Anytime)“ zwei echte Hits vom neuen Album sind, bei denen man zumindest Mitwippen musste. Laute Audrey-Horne-Rufe bestätigten das. Ein Typ mit pinkfarbenem Top und einem übergroßen Aufblaspenis sah das wohl anders, der wurde dann von Anhängern der Band zum Holzdildostand in den Biergarten geschickt (den es dort wirklich gab). (Joxe Schaefer).
Wer die Fünf von Ashes Of Ares eigentlich sind, haben sie durch ihren Auftritt selbst beantwortet. In dieser Formation waren sie noch unbekannt, obwohl Shouter Matt Barlow, ex-Nevermore Drummer Van Williams und Freddie Vidales von Iced Earth schon mal auf dieser Bühne standen. Es war eine große Freude, diese Haudegen wieder live erleben zu dürfen, und das Wichtigste war, die hohen Schreie von Matt waren noch da, und sie waren nahezu perfekt. Matt konnte aber auch mit seiner tiefen Röhre punkten, und bedankte sich nicht nur einmal, wieder in Deutschland spielen zu dürfen. Insgesamt wirkte Matt wesentlich gelöster beim Acting, als Fronter seiner eigenen Band. Obgleich Ashes Of Ares noch keine Platte raus hatten, gelang es Matt, von der Audienz „Move The Chains” und das “Fly Away” in dem noch unbekannten Slowdowner “The Answer” mitsingen zu lassen. Die Soundeinstellung knarzte zu Beginn etwas, doch das Problem wurde behoben. Der Band fehlte es unzweifelhaft noch an Routine, sollte es ja auch ihre erste Show sein. Ein dennoch cooler Auftritt, nur eben ohne zündende Hits. So wie Iced Earth geklungen hätte, wenn Schaffer nicht die Songs schrieb. Mit „The One Eyed King“ kamen Ashes Of Ares zum Ende, bei dem “Ashes-” und “Barlow”-Rufe der Band eine große Sympathie entgegengebracht wurde. Es blieb ein anständiger Eindruck von der neuen Truppe des Red Oppressors, die übrigens keinen Song von Iced Earth brachten, sondern nur eigenes Material vorstellten. (Joxe Schaefer).
Der Headliner am Freitag waren dann U.D.O. Der Ex-Accept-Frontmann hatte mir ja eine Woche zuvor im Interview bereits angekündigt, dass er nur vier Accept Songs spielen, und nach all den Jahren endlich mal mehr Wert auf seine Solosachen legen würde. Das macht nur Sinn! Zum einen bestehen Accept und U.D.O. seit 2010 erstmal parallel zueinander, zum anderen ist seine Soloband auch schon seit über einem Vierteljahrhundert aktiv und kann unendlich viele Knaller vorweisen. Und der Einstieg war brillant! „Rev-Raptor“ und „Thunderball“ bretterten schon ordentlich, bevor mit „They Want War“ die erste alte Hymne den Weg in den Set fand. Dann gab es zweimal Accept, aber überraschenderweise nicht ganz so bekannte Nummern wie „Screaming For A Love-Bite“ und „Head Over Heels“. Und da wurde der Unterschied zwischen Accept und U.D.O. auch ganz deutlich: Seine Ex-Band klingt viel pompöser und bombastischer, während seine Solo Band viel gradliniger und prägnanter nach Vorne losgeht. Mit „Man And Machine“, „Animal House“, „Break The Rules“ und dem treibenden, ja fast schon an „Painkiller“ erinnernden „Timebomb“ ging auch noch einmal gehörig die Luzi ab. Zum Schluss gab es nochmal Accept mit „Metal Heart“ und natürlich „Balls To The Wall“, bevor man in das Partyzelt entlassen wurde. Die beiden neuen Gitarristen waren topfit an ihren Instrumenten und taten dem neuen Line-Up sehr gut. Und Udo hat endlich bewiesen, dass seine eigene Combo mehr als nur eine Daseinsberechtigung parallel zu Accept hat! Heute können beide Bands ohne Konkurrenzdenken nebeneinander her Musik machen. Und das ist auch gut so! Geiler Gig zum Abschluss des ersten Tages. (Daniel Müller).
Samstag, 18.05.2013: SLINGBLADE, HORISONT, MUSTASCH, DESASTER, NAGLFAR, ENSIFERUM, D-A-D, QUEENSRYCHE
Der zweite Tag des Rock Hard Festivals versprach schon besseres Wetter. Immer noch blieb es trocken, der Himmel war insgesamt heller, doch warm wurde es nicht, da blieb das kostbare 0,4l-Bier für ernüchternde 3,50 € aber auch länger kühl. Die Schweden von Slingblade, um Shouterin Kristina Karlsson, durften diesen Samstag eröffnen. Wie immer bei diesem Festival, darf sich eine jede Opening-Band an einer große Publikumsmenge erfreuen. Kristina trug ein schlichtes schwarzes Lederkleid, und stampfe unbändig im Takt. Ihre helle Glattstimme passte gute zu dem klassichen Metal, der nicht in Extreme abdriftete. Im Jahre 2011 erschien ihr Albumdebüt „Unpredicted Deeds Of Molly Black“, das sie auch heute wieder im Gepäck hatten. Bemerkenswert fanden gleich mehrere Besucher, dass der linke Gitarrist wie Götz Kühnemund in den Achtzigern aussah. Doch auch musikalisch war es anzumerken, dass der Fünfer mit seinem bunten Heavy Metal im Uptempo Eindrücke hinterließ. Weil auf dem Rock Hard Festival der Zeitplan immer so genau eingehalten wird, dass ich mich beim DJ’ing im Biergarten auf die geplanten Zeiten der Umbaupausen verlassen konnte, war auch bei Slingblade schon nach vierzig Minuten Auftrittsende. (Joxe Schaefer).
Gleich noch eine Band aus Schweden durfte ihren Sound zur Vorstellung bringen. Der anhaltende Retro-Trend, der in jeder Ausgabe des Rock Hard Magazins erschöpfend Berücksichtigung findet, wurde natürlich auch auf dem Festival auf die Bühne gebracht. Damit war der Weg frei für Horisont ohne „z“. Ihre Schlagseite der Siebziger trugen sie auch optisch zur Schau, wie ihre Spielfreude, die allgegenwärtig ihren Auftritt bestimmte. Eine raue, scharfe Stimme mit den kratzigen Gitarren erinnerte an viele Größen der Siebziger Jahre. Zwei Scheiben haben sie bereits auf dem Konto, die letzte hieß „Second Assault“ und hat ein Jahr auf dem Buckel. Die Fans vor der Bühne feierten den Heavy Rock der Band ab, und so einige Besucher im Halbrund des Amphitheaters begrüßten die gelungene Abwechslung zum sonst von Metalligkeit bestimmten Programms. Ein gefundenes Fressen für viele Vintage-Freaks und so einige Oldschooler. (Joxe Schaefer).
Es war im Jahr 2005, dass ich Mustasch das erste Mal auf dem Sweden Rock Festival in Sölvesborg sah. Damals, nicht besonders aufregend, schoss ihr Alternative Rock, relativ unberauschend an mir vorbei. Und sauer war ich auch, denn sie sprangen für Arch Enemy ein. Schon damals in ihrer Heimat schwer angesagt, konnte ich nur wenig mit ihrem schleppenden Black Sabbath inspiriertem Sound anfangen. Heuer ist es mit dem sympathischen Quartett eine ganz andere Show. „Sounds Like Hell, Looks Like Heaven“, das mittlerweile siebte Opus der Skandinavier, hat weitaus mehr Metal im Gepäck, wie sich live feststellen ließ. Somit passte der Vierer optimal in die leicht angewärmten Nachmittagsstunden. Fronter Ralf Gyllenhammar, der derweil Irokesen als Kopfschmuck trug, ging stimmgewaltig und spielfreudig an die Fans und hatte für jeden ein Lächeln parat. Der aktuelle Metallica-Sound machte sich auch auf den alten Tracks bemerkbar, die durchaus mit mehr Schmackes präsentiert wurden. Leider blieb der Rest der Band eher stoisch im Hintergrund, anstatt die Euphorie des Sängers zu teilen. Die Meute vor der Bühne hatte trotzdem ihren Spaß und mit etwas Glück wird die Band auch hierzulande ihren Weg machen. (Steve Burdelak).
Desaster aus Koblenz sind bekannt dafür, dass sie live richtig Laune machen. Das war auch heute so. „Nekropolis Karthago“ als Einstieg war schon mal gelungen. Auch die anderen Kracher wie das an Destruction angelehnte „Devil´s Sword“ vom legendären Debüt „A Touch Of Medieval Darkness“, die Kracherhymne „Phantom Funeral“, „Divine Blasphemies“, „Satan´s Soldiers Syndicate“, „Hellbangers“, „Black Magic“, das kultige „Metalized Blood“ und das obligatorische Kreator-Cover „Tormentor“ am Schluss kamen gut an. Dass sie nicht unbedingt tight gespielt haben, tat der Freude keinen Abbruch und war im Prinzip auch egal. Schließlich waren ihre musikalischen Wurzeln es auch nicht. Ich freue mich jetzt schon auf ihren Gig in Lüner Lükaz im September. (Daniel Müller).
Naglfar aus Schweden eröffneten dann mit „Pale Horse“ vom neuen Album „Teras“, „Spoken Words Of Venom“ und „Perpetual Horrors“ von „Pariah“ (2005) und „The Darkest Road“ vom 2007er Album „Harvest“. Mit „The 12th Rising“ gab es dann endlich in der Mitte des Sets den ersten alten Song vom zweiten Album „Diabolical“ aus 1998. Von ihrem ersten und auch besten Album „Vittra“ spielten sie leider gar nichts. Gut, bei fünfundvierzig Minuten Spielzeit am Nachmittag und nach einundzwanzig Jahren Aktivität waren Naglfar gut damit beschäftigt, möglichst alle Alben zu berücksichtigen. Das klappte auch ganz gut. Aber für eine nachgeholte Jubiläumsshow habe ich mehr erwartet. Aber egal! Mit ihrem mal schnellen, mal mit Doublebass unterlegten, melodischen Black Metal haben sie gut Vollgas gegeben. Spielerisch erhaben war es auf jeden Fall auch. Ich kenne zwar nicht so besonders gut mit dieser Band aus. Aber dafür, dass es dieses Jahr kaum Black Metal gab, waren Naglfar schon eine coole Abwechslung, auch wenn es für ihre düstere Mucke um 17:00 Uhr definitiv noch zu hell war. (Daniel Müller).
Der finnische Viking-Folk-Metal von Ensiferum, samt Keyboarderin, war mir seit dem Auftritt auf dem Balinger Bang Your Head Festival ebenfalls ein Begriff. Sie haben es inzwischen geschafft, sich mit ihrem eigenständigen Sound einen Namen zu erspielen, und haben viele Fans gewonnen. Natürlich spalteten derartige Klangtöne die Heerscharen von Metallern ungefähr in die Hälfte. Während die Einen hingebungsvoll lauschten und jeden Ton mit ekstatischen Bewegungen verfolgten, rannten die Anderen ohrenhaltend zum Bierstand. Sehen die Einen das Outfit als albern, gehört es für die Anderen als absolutes Muss dazu. Wie dem auch sei, man gab sich äußerst professionell und sehr energiegeladen. Die Band spielte ein bekanntes Set, das jeden Fan zum Mitsingen animierte. Mit gefüllten Methörnern stieß man auf die Bandkracher, „Twilight Tavern“, „Token Of Time“ und „In My Sword I Trust“, an. Sah man nicht wenige Mitglieder der Fangemeinde mit der bekannten Kriegsbemalung ihrer Heroes. (Steve Burdelak).
Ich weiß nicht viel über Dänemark, aber sie haben eine der begabtesten Bands aller Zeiten. D-A-D, früher auch bekannt unter Disneyland After Dark (diesen Namen dürfen sie aber nicht mehr führen), haben nie das gleiche Album zweimal eingespielt, und so spannend sind ihre Gigs. Aushängeschild ist Basser Stig (der nie mehr als zwei Saiten benötigt), der anhand verschiedener Bass-Gitarren-Modelle, schräger Outfits, gefährlichen Bühnenstunts und einer coolen Stimme, seinem Ruf gerecht wurde. Natürlich war der Beau ebenso ein Augenschmankerl für das anwesende weibliche Publikum. Gekrönt wurde sein Acting mit dem Pyrotechnischen Helm der zum Ende hin ein Feuerwerk versprühte. Da wurde es für die anderen Bandkollegen eng. Aber zwischen den Highlights des aktuellen Albums „Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark“ und den Band-Evergreens, „Sleeping My Day Away“ und Konsorten, ließen sich die Jungs nicht lumpen. Drummer Laust Sonne gurtete sich an, bevor der Drumriser ihn anhob und nach vorne, in Richtung Publikum drückte, während Sänger Jesper Binzer eine unglaubliche Geschichte über Laust erzählte. Jesper, der nie müde wurde, seinen Gitarre spielenden Bruder Jacob zu erwähnen, nahm seine ganzen Deutschkenntnisse in den Mund und verwickelt das Publikum ständig in ein charmantes Gespräch. Man neigte dazu ihm aus der Hand zu fressen, während Jacob selbst der stille und stilvolle Teilhaber ist. Man hatte das Publikum im Griff und rockte, dass die Schwarte krachte. Das Amphitheater war hingerissen. (Steve Burdelak).
Ich muss zugeben, obwohl ich den Shouter Todd La Torre, als neuen Crimson Glory-Sänger bewunderte, war es schwierig zu glauben, dass er Geoff Tate bei seiner alten Formation adäquat vertreten könnte. Übrigens hat der gute Geoff ebenfalls eine neue Truppe unter dem Banner Queensryche laufen. Welch ein Irrtum, das muss ich ohne Wenn und Aber zugeben. Ehre wem Ehre gebührt. Irgend jemand sagte auf dem Festival, dass Todd wieder den Metal in die Band bringt. Das stimmt wie die berühmte Faust aufs Auge. Da er stimmlich an Geoff heranreicht, klang die Band an diesem Abend wie mit Geoff Tate vor fünfundzwanzig Jahren. Jetzt Mal ehrlich, bei „The Warning“ hatte ich einen Harten in der Hose. Und dem restlichen Publikum schien es genauso zu gehen. Zuspruch und bewundernde Worte von allen Seiten. Die Band selbst hatte ich seit Jahren nicht so spielfreudig erlebt. Und gerade mal bei „Eyes Of A Stranger“ schaltete Todd einen Gang zurück und vermied den einen oder anderen höheren Ton. Ansonsten gab es ein reiches Set, das die wichtigsten Alben anriss und einige der Meilensteine der musikalischen Geschichte parat hielt. „Empire“ als Zugabe wurde genauso gierig aufgesaugt, wie „Queen Of The Reich“ oder „The Needle Lies“, sowie „Take Hold Of The Flame“. Nichtsdestotrotz bleibt für mich Geoff Tate der einzig wahre Queensryche-Sänger. Auch wenn seine Stimme die hohen Töne nicht mehr trifft, hat seine Stimme einen gewissen, unschlagbaren Charakter, eine betörende Präsenz, an die Todd nicht heranreichte. Was wohl kaum jemanden interessierte, denn in dieser Besetzung kann die Formation vielleicht an alte Glanztaten angleichen. Obwohl ich mich mit den beiden neuen Tracks schwer tat. Ich drücke beide Daumen. (Steve Burdelak).
Sonntag, 19.05.2013: ATTIC, GOSPEL OF THE HORNS, ORDEN OGAN, ORCHID, TANK, THRESHOLD, SEPULTURA, KING DIAMOND.
Auch der dritte Tag blieb trocken, und passenderweise war es bei den düsteren Attic noch nicht sonnig. Dafür gab es, weil wir uns ja schon alle dran gewöhnt haben, wieder Hintergrundmusik von AC/DC mit Brian Johnson. Das änderte sich pünktlich, wie die als beste Newcomerband in Deutschland angekündigten Ruhrpottler von Attic die Bühne bestiegen. Sie durften natürlich als Soundalikes Nummer Eins den King-Diamond-Tag eröffnen, eine Ehre für das Quintett. Doch zunächst einmal mussten technische Probleme behoben werden, musste nicht nur Gitarrist Katte erfahren. Es war nicht ihr erster Open-Air-Auftritt, denn im vergangenen Jahr spielten sie schon auf der heiligen Bühne des Headbangers-Open-Airs in Brande-Hörnerkirchen. Sie legten einen amtlichen Gig hin, doch es lag nicht an der Band, dass sich nicht die ganze Energie entfaltete, wie sie noch beim Auftritt beim Keep-It-True-Festival vor einem Monat die Luft in der Halle elektrisierte. Dafür sahen viele Besucher Attic zum ersten Mal, und waren so begeistert, dass noch lautstark eine Zugabe gefordert wurde, die jedoch dummerweise verwehrt wurde. Dabei wäre genau das Balsam auf die Wunden der anfänglichen technischen Unfälle gewesen. Wenn ein Opening-Act noch so das Steuer herum reißen kann, dass eine Zugabe gefordert wird, wäre sie mehr als verdient gewesen. Doch so war dann „Headless Horseman“ leider der letzte Track, nach dem die Band unter großem Beifall entlassen wurde. (Joxe Schaefer).
Als zweite Band des Tages bestiegen Gospel Of The Horns die Bretter, die die Welt bedeuten. Die Australischen Black-/Thrasher um den deutschen Schlagzeuger Chris Menning (Deströyer 666, Zarathustra, Homicide und früher Old) feiern bereits ihr zwanzigjähriges Bestehen. Sonderlich veröffentlichungsfreudig waren sie aber nicht. Zwei Demos, drei EPs und gerade mal zwei Alben haben sie in der langen Zeit gemacht. Allerdings regiert die die Devise „Klasse statt Masse“, denn alle ihre Veröffentlichungen sind im Black Metal Underground totaler Oberkult. Und spielte man eine coole Mischung aus alten Demozeiten („The Satanist´s Dream“ und „Sinners“), ihrer EPs „Monuments Of Impurity“ und „Eve Of The Conqueror“ sowie ihrer beiden Alben „A Call To Arms“ und „Realm Of The Damned“. Bei coolem Posing regierte hier das oldschool Brett, dass alle traditionellen Black Metal Maniacs bei gutem Sound zufriedenstellte. Coole Show, bei der man die Spielfreude der Band auf dem Rock Hard Festival deutlich ansehen konnte! (Daniel Müller).
Die nächste Band machte Spaß. Das konnte niemand abstreiten, selbst wenn ihm die Musik nicht gefiel. Sie sind witzig, nehmen sich selbst nicht zu ernst und verbreiten mit ihren Mitgröl-Refrains gute Laune. Ja, es machte sich manche Stimme breit, dass die Band auf Konserve besser zu hören sei, denn man bemängelte die vielen Einspielungen vom Band. Leider konnte ich das nicht beurteilen, denn es war das erste Mal, dass mir diese Wunschpiraten zu Ohren kamen. Orden Ogan eröffneten den Zuhörern für kurze Zeit eine Fantasiewelt, die samt Outfit untermalt wurde. Da kamen Inliner-Knieschoner über verstaubte Mäntel genauso zur Geltung, wie ein Viertel-Stück Autoreifen an der rostigen Kette, locker über der Schulter des Fronters geschwungen. Vielleicht hätte er aber etwas anderes an den Füßen tragen sollen als weiße Turnschuhe. Das nächste Mal bitte durchgestylt meine Herren! Aufgetischt wurde unter anderem das neue Album, „To The End“, das die heimische Band durchaus in die obere Liga der hiesigen Power-Metal-Formationen hievte. Seit Monaten in aller Munde und auf etlichen Bühnen zu Hause, lieferten die vier Jungs ein amtliches Set ab. Auch wenn man nicht wie gewollt mit einem echten Piratenschiff einlaufen konnte, wird diese Band noch großartige Momente vor der Brust haben. (Steve Burdelak).
Orchid sind seit zwei Jahren in aller Munde. Sie werden als direkte Soundnachfolger von den alten Black Sabbath der 70er gefeiert, und konnten mit ihrem aktuellen Album "The Mouths Of Madness" auch richtig gut punkten. Bei der Belegschaft des Rock Hard waren sie spätestens mit dem Debütalbum "Capricorn" richtig angesagt. So richtig beschäftigt habe ich mich aber noch nicht mit ihnen. Das wird sich aber seit diesem Auftritt definitiv ändern! Die Kalifornier sind zwar streng genommen nur viel zu spät geborene Hippies. Aber Fakt ist, dass sie live richtig Spaß machen. Alle Musiker frönen in Schlaghosen den 70er-Retro-Stil. Ihre Mucke ist tatsächlich eine coole, gekonnte Mischung aus Black Sabbath, Led Zeppelin und einem Hauch Audioslave. Mit viel Spielfreude und gutem Sound überzeugten sie das Publikum mit Leichtigkeit. Ein guter, kurzweiliger Auftritt! Sänger Theo Mindell gab dem Publikum noch mit auf den Weg, dass danach Tank spielen und dass er Tank auch liebt. Gut zu hören, dass der Sound der New Wave Of British Heavy Metal auch bei Orchid angesagt ist. (Daniel Müller).
Und so ging es dann auch weiter mit Tank. Sie gehörten damals der New Wave Of British Heavy Metal an und waren zunächst von 1980 bis 1989 aktiv. Seit 1997 gibt es sie wieder in wechselnder Besetzung. Von Früher sind nur noch die beiden Gitarristen Mick Tucker und Cliff Evans mit dabei. Am Häufigsten drehte sich das Besetzungskarussell in der Sängerposition. Seit 2008 ist Ex-Rainbow- und Pink Cream 69-Sänger Doogie White am Mikrofon, der heute aber nicht mit angereist ist. Und damit gab es schon den ersten Wermutstropfen bei der Ankündigung, bevor die Band überhaupt auf der Bühne war. Denn er wurde heute von Dragonforce-Sänger Marc Hudson ersetzt. Viele Fans wurden kreidebleich, passt der der hohe Eunuchengesang der Symphonic Speed Metal Band überhaupt nicht zu dem räudigen Sound von Tank? Aber es funktionierte irgendwie. Der Gesang war melodisch und kraftvoll. Der Sound war auch generell sehr gut. Aber Tank klangen heute eher wie eine verloren geglaubte Keep-It-True-Band, als nach Tank. Unterm Strich war es aber ein guter Gig der Briten, die hoffentlich mit ihrem eigentlichen Sänger Doogie White, oder noch besser gleich mit Urgestein und Gründer Algy Ward bald wieder den üblichen rotzigen Sound zelebrieren. (Daniel Müller).
Die Progger Threshold mit altem/neuen Fronter Damien Wilson (ersetzt den verstorbenen Fronter Andrew McDermott, R.I.P.), waren für die moderateren Klänge des Festivals zuständig. Was nicht die Qualität der Songs untermauern soll. Zum dritten Mal gastierten die humorvollen und perfekten Briten auf dem Rock Hard Festival und könnten seit den 90er-Jahren auf einen fetten Back-Katalog zurückgreifen. Damien, der das Debüt, „Wounded Land“ und das Drittwerk „Extinct Instinct“ eingeläutet hat, ist auch für das aktuelle Opus, „March Of Progress“ (vom letzten Jahr), gesanglich verantwortlich. Und er ist ein Meister vom Fach. Schon mit den ersten Tönen stellte er klar, dass er zu den besten Frontern gehörte, die das diesjährige Festival zu hören bekam, egal welcher Musikrichtung. Ebenso gehörte Klampfer Karl Groom zur Creme de la Creme was an Gitarristen in diesem Jahr geboten wurde. Seine kristallklaren Töne verwandelten die schwierigsten Passagen in herrliche Emotionen. Dass hier eine Ballade kaum fehl am Platze sein konnte, bewiesen die vielen smilenden Girls. Eine perfekt eingespielte Symbiose, die Platz für echtes Leben in der Musik ließ. Eine herrliche Abwechslung zu den ansonsten rüden Tönen. (Steve Burdeak).
Sepultura waren als Special Guest angekündigt, stießen bei den Festival Besuchern aber im Vorfeld auf wenig Gegenliebe. Zu viele schlechte, moderne Alben haben in den letzten fünfzehn Jahren ihren alten Götterstatus verhunzt. Ich habe sie zuvor auch schon fünf oder sechs Mal live gesehen. Gefallen haben sie mir nie wirklich aufgrund der Songauswahl. Aber am heutigen Tage fand ich sie mal richtig geil! Nach einem Intro knallte „Troops Of Doom“ aus dem Boxen, gefolgt von „Refuse/Resist“. Na also, es geht doch! Wenn sie die alten Sachen spielen, geht es in der Meute nämlich richtig ab. Auch „Altered State“ vom geilen „Arise“-Album fand den Weg in die Setlist. Nach diesem Blitzstart flachte es mit ein paar neuen Songs etwas ab. Zwischendurch gab es noch mal „Biotech Is Godzilla“ vom „Chaos A.D.“-Album und das punkige Titäs-Cover „Policía“, die sehr geil rüberkamen. Mit „Territory“ und „Arise“ ging man nochmal zum Anfang der Neunziger zurück, bevor sie sich mit zwei zwar schon älteren, aber schon viel zu modernen Songs („Ratamahatta“ und „Roots Bloody Roots“) verabschiedeten. Man hat auf jeden Fall gemerkt, dass Sepultura es auch heute immer noch drauf haben. Es lag nie an Sänger Derrick Green, dass die Brasilianer unhörbar wurden, sondern daran, dass Gitarrist Andreas Kisser einfach nur noch Bock auf Nu Metal hat. Schade, denn die alten Songs, die megaschnell und saupräzise runter geballert wurden, traten live einfach nur noch Arsch. Hinzu kam, dass Sänger Derrick Green auf der Bühne abging wie im Fitnessstudio und auch seine Trommelduelle mit Schlagzeuger Eloy Casagrande live immer richtig Bock machten. Unterm Strich haben Sepultura aber dieses Mal richtig gut gefallen! Geil! (Daniel Müller).
Um die lange Umbaupause vor King Diamond zu überbrücken, wurde kurzerhand Mambo Kurt engagiert. Nur mit einer Heimorgel und einer Sonnenbrille bewaffnet, moderierte er scherzhaft sein lustiges, knapp zwanzigminütiges Set. Es begann mit „South Of Heaven“ von Slayer. Urkomisch fand ich, dass er sogar das wilde Gitarrensolo von Kerry King auf der Orgel spielte. Ich habe mich halbtot gelacht. „Killing In The Name“ von Rage Against The Machine sorgte ebenfalls für Unterhaltung, vor allem, weil Mambo Kurt immer bei der Textzeile „Fuck You! I Won´t Do What You Tell Me“ den Stinkefinger ins Publikum streckte und trotzdem dabei weiter spielte. Aber danach hatte er auch die letzten Nörgler voll im Griff! Es folgte „Remmidemmi“ von Deichkind. Er meinte noch, dass sich alle trauen sollten, weil eh jeder den Song kennt. Und von da an war das Eis endgültig gebrochen. Vor der Bühne entstand eine ellenlange Polonaise, die über sämtliche Treppen des Amphitheaters führte. Bei „Halleluja“ von Dr. Alban holte er sich zwei Gogo-Tänzerinnen auf die Bühne: Mitten im Songs meinte er: „Du willst tanzen? Dann komm doch auch noch hoch!“ Kurz darauf machten sich dann noch zwei Typen auf der Bühne zum Affen und hatten großen Spaß. Zum Schluss hat Mambo Kurt dann für die Metalheads noch „Ace Of Spades“ ausgegraben und das halbe Amphitheater zum Mitgrölen animieren können. Wer hätte das gedacht? Witzige, kurzweilige Angelegenheit! (Daniel Müller).
Und dann war es endlich soweit. Der König bat zur Audienz. Sechs lange Jahre hat es gedauert, bis man King Diamond endlich für das Rock Hard Festival buchen konnte. Und allein die Kulisse war gewaltig! Ein riesiges, rot beleuchtetes Pentagramm in der Mitte, zwei riesige umgedrehte Kreuze links und rechts im Bühnenhintergrund, über das Schlagzeug hinweg eine Metalltreppe mit einem Steg über der Schießbude und vorne ein Friedhofszaun. Auf der Bühne verteilt noch diverse Requisiten wie Schädel, Grabsteine und Grabkerzen. Das konnte ja was geben. Und man hatte nicht vergeblich gewartet. „The Candle“ als Opener war schon mal der Knaller. Aber es wurde noch besser. Bei „Welcome Home“ vom „Them“-Album war die Grandma im Rollstuhl auf der Bühne. Der neunminütige Opener „At The Graves“ vom göttlichen „Conspiracy“-Album bretterte doomig daher. Überrascht hat mich, dass King Diamond dann „Up From The Grave“ vom meiner Meinung nach schwächsten Album „The Graveyard“ spielte. Seine gebückte Haltung mit der Friedhofslaterne in der Hand kam aber cool, vor allem, weil er so viel Licht und Nebel benutzt hat, dass man fast immer nur seine Silhouette mit dem Zylinder sehen konnte. Ganz schön düster! Danach folgt das geile Voodoo mit den vielen Trommeln. Und als das Instrumental „Let It Be Done“ eingespielt wurde, wurde auch endlich der nervige Friedhofszaun abgebaut, der die Sicht auf die Band schon etwas versperrt hatte. Jetzt konnte man alle Musiker und Requisiten endlich richtig sehen. Das wurde auch Zeit! Dann folgte eine weitere Überraschung mit „Dreams“ vom völlig unterbewerteten 1995er Album „The Spider´s Lullabye“, bevor man mit „Sleepless Nights“ wieder einen unsterblichen Klassiker von „Conspiracy“ ausgrub. Matt Thompson durfte dann ein kurzes Schlagzeugsolo spielen, bevor mit „Shapes Of Black“ vom letzten Album „Give Me Your Soul…Please!“ ein weiterer Song den Weg in den Set fand, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Dann wurde es aber noch mal richtig supermächtig: Mit „Come To The Sabbath“, mit dem ich fest gerechnet hatte, folgte auch direkt mit „Evil“ noch ein zweiter Mercyful Fate Song. Die Stimmung war am kochen. „Eye Of The Witch“ vom 1990er „The Eye“-Album war dann der letzte Song des regulären Sets. Doch der König kam zurück und haute mit „The Family Ghost“ von „Abigail“, „Halloween“ vom Debüt „Fatal Portrait“ und dem Raushauer „Black Horsemen“ (wieder von „Abigail“) noch drei richtige Knaller raus. Dass er „Abigail“ selbst nicht spielte, störte mich genauso wenig, wie die Tatsache, dass er zehn Minuten früher als geplant die Bühne verließ. Die Band, die in dieser Zusammensetzung immerhin schon seit 2000 auf der Bühne rockt, war beängstigend tight, der Sound ultrafett und klar und der Meister gut bei Stimme. Am Ende waren alle glücklich. Das lange Warten hatte sich definitiv gelohnt! (Daniel Müller).
Setlist:
The Candle
Welcome Home
At The Graves
Up From The Grave
Voodoo
Let It Be Done (Intro)
Dreams
Sleepless Nights
Drum Solo (Matt Thompson)
Shapes Of Black
Come To The Sabbath (Mercyful Fate)
Evil (Mercyful Fate)
Eye Of The Witch
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The Family Ghost
Halloween
Black Horsemen