PURGATORY - Im Untergrund fest verwurzelt


Purgatory aus dem Erzgebirge feiern in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Bestehen. Trotzdem sind sie heute immer noch tief im Underground verwurzelt. Das Logo hat jeder schon einmal gesehen. Dennoch ist die Musik den meisten Metalheads eher unbekannt. Warum das so ist, weiß ich nicht. Größere Aufmerksamkeit hätten sie auf jeden Fall verdient. Denn es ist definitiv so, dass ihr neues Abum „Deathkvlt – Grand Ancient Arts“ keinen Millimeter von ihrem ursprünglichen Konzept abweicht und richtig geilen, blasphemischen Death Metal der alten Schule enthält. Grund genug also, um dieses geniale Album mit diesem Interview noch mehr zu promoten!

PURGATORY logoDaniel: Hallo René! Bitte erzähl uns doch zunächst etwas über das neue Album „Deathkvlt – Grand Ancient Arts“! Der Zusatztitel lässt Vermutungen zu, dass es sich hierbei um ein Konzeptalbum handelt. Liege ich da richtig? Und worum geht’s?

René: Hallo! Als erstes muss ich sagen, dass „Deathkvlt – Grand Ancient Arts“ kein eigentliches Konzeptalbum darstellt. Vielmehr repräsentiert der Titel unsere Vorstellung bzw. Faszination von oldschool Death Metal. Wir haben das Album wieder zusammen mit Patrick W. Engel (Temple Of Disharmony) aufgenommen und sehen das Ergebnis als eine Weiterführung des Vorgängers „Necromantaeon“.

Daniel: Euer einziges Demo war ein Livetape mit dem Titel „Live…Perversion“. Hattet Ihr keine Möglichkeit, ein Demo im Studio aufzunehmen?

René: Nach dem Split der Vorgängerbands Musical Massacre und Procession, mit denen einige Demosachen veröffentlicht wurden, ging alles recht schnell. Wir nahmen irgendwie im April 1993 einer der ersten Purgatory-Shows auf und veröffentlichten diese dann als Live Tape. Zu etwa derselben Zeit bekundeten Perverted Taste Interesse, enger mit uns zusammenzuarbeiten und die ersten Ideen gingen in Richtung 7“ EPs.

Daniel: Ihr habt danach zwei EPs veröffentlicht, bevor es endlich zu Eurem Debütalbum „Damage Done By Worms“ kam. War das von Anfang an so geplant?

René: Der Weg, den wir gegangen sind, war nicht geplant. Irgendwie hat es sich einfach so ergeben. Wir haben es damals als sinnvoller angesehen, kleinere Schritte zu gehen und die zwei EPs zu veröffentlich, bevor wir unser Debütalbum in Angriff genommen haben.

PURGATORY rene Daniel: Neben Euren sieben Alben habt Ihr auch zahlreiche EPs auf Vinyl veröffentlicht. Oft waren es auch Split-EPs mit anderen Bands. Seid Ihr mit allen Bands in persönlichem Kontakt? Oder haben die Labels bestimmt, mit wem Ihr Euch die teilt?

René: Die Bands, mit denen wir die Split-Geschichten gemacht haben (Seirim, Polymorph und Darkened Nocturn Slaughtercult) waren bzw. sind noch immer sehr enge Freunde von uns. Labels haben da nie bestimmt, welche Band mit auf das Release kommt.

Daniel: Es gibt viele Alben von Euch auf Vinyl. Wie wichtig ist es Euch, dieses alte Kultformat am Leben zu erhalten? Und was hältst Du, im Gegensatz dazu, von diesem ganzen MP3-Kram? Ist es nicht viel schöner, einen richtigen Tonträger in den Händen zu halten?

René: Wir legen sehr viel Wert darauf, unsere Alben auch auf Vinyl zu veröffentlichen. Ich persönlich bin ein ausgemachter Vinylfreak und kann mit dieser MP3-Geschichte nicht wirklich etwas anfangen! Und wie Du auch schon sagst, was gibt es denn besseres als ein geiles Stück Vinyl aus dem Cover zu ziehen? Natürlich wird es auch eine Vinylpressung von „Deathkvlt – Grand Ancient Arts“ geben. Diese wird - wie schon bei „Necromantaeon“ - von Animate Records veröffentlicht.

Daniel: Ich habe Euch 2009 auf dem Thunders Over Miriquidi Festival in Annaberg-Buchholz gesehen und fand Euch richtig geil! Wie wichtig ist es für Euch, nicht nur Alben aufzunehmen, sondern auch live zu spielen?

René: Wir persönlich sehen uns echt eher als eine Live- als eine Studioband. Es ist uns sehr wichtig, neben dem Produzieren unseres Materials im Studio, auch auf dem Livesektor präsent zu sein. Und es ist auch einfach interessant, die Energie und Brutalität unserer Songs auf die Bühne zu bringen. Unleash The Hell, hehe!

PURGATORY bandDaniel: Wo wir gerade bei Euch in der Region sind: Ihr kommt aus Sachsen, genauso wie Eminenz, die neben Euch zu den dienstältesten Death Metal Bands Ostdeutschlands gehören. Außerdem kenne ich noch Mortal Decay aus dieser Gegend. Habt Ihr bei Euch eine große Szene, die zusammen hält und sich gegenseitig bei Konzerten und kleinen Festivals unterstützt? Und welche Bands kannst Du uns noch empfehlen?

René: Ich würde schon sagen, dass wir hier in Sachsen eine gut funktionierende und intensive Szene haben. Es gibt ein paar gute Clubs, Festivals und natürlich eine Menge hervorragender Bands! Um hier nur einige aufzuzählen, empfehle ich vor allem Abyssous, Heretic, Beissert, Charon und Katharsis anzuchecken!

Daniel: Euren Namen hat man schon sehr oft gehört, Euer Logo oft gesehen. Trotzdem seid Ihr nach nun 20 Jahren immer noch tief im Underground verwurzelt. Was meinst Du, woran das liegt? Kannst Du Dir das erklären?

René: Es liegt einfach daran, dass wir immer noch sehr tief im Underground verwurzelt sind und uns da einfach sehr „zu Hause“ fühlen. Wenn ich mir speziell die deutsche Death Metal Szene anschaue, ist es doch phantastisch zu sehen, wie sie in den letzten Jahren derart an Qualität zugelegt hat. Ich bin mir sicher, Purgatory werden die Underground Attitüde immer verkörpern und sich auch weiterhin als Teil dieser Szene sehen!

Daniel: Welche Zukunftspläne habt Ihr noch mit Purgatory?

René: Mal schauen, was da so auf uns zukommt. Als erstes steht natürlich die Promotion für „Deathkvlt – Grand Ancient Arts“ auf dem Programm. Jedoch sind wir auch schon dabei, Material und Ideen für die Veröffentlichung zum 20-jährigen Bandbestehen zu sammeln. Diese soll unter anderem unveröffentlichtes Material, neu aufgenommene Titel und zum Teil neue Songs beinhalten. Und solange das Death Metal Feuer nicht erlischt, werden wir uns weiterhin auf kommende Projekte stürzen.

Daniel: OK, René! Die letzten Worte gehören Dir!

René: Danke Dir, für das Interview! Weiterhin aktuelle Infos gibt es auf http://www.purgatory666.de. Hail Darkness! Hail Chaos! Hail Death!


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Autor: Daniel Müller