LIONVILLE - Im Zeichen des Löwen


Diese coole Band stammt aus Italien und wirft mit dem Silberling “II”, genau ihre zweite Veröffentlichung auf dem Markt. Das war 2012 und hat in der AOR / Melodic-Rock-Szene für ganz schön Aufsehen gesorgt. Kopf, Sänger, Gitarrist und Keyboarder, Stefano Lionetti, musste folglich für ein Interview herhalten. Schließlich hat der Komponist eine Menge Schützenhilfe und kann sich anscheinend nicht entscheiden ob er zwischen Band oder Projekt schwebt. Außerdem ist es mal interessant zu erfahren, warum immer wieder die gleichen Gäste, wie in einer Inzest-Familie, sich auf den verschiedenen Alben des Labels tummeln. Das wirkt ja fast wie „eine Hand wäscht die andere“.

LIONVILLE logoSteve: Kannst du uns die Entstehung von Lionville darlegen?

Stefano: Der Gedanke zu Lionville entwickelte sich vor zwei Jahren, als mein Bruder Alessandro mich bei meinen Gedanken mutig unterstützte. Ich schrieb schon lange Popsongs, aber mein Traum war es seit je her, meine melodische Sensibilität mit meiner Rock-Seele zu kombinieren. Ich hatte nur eine handvoll Demos. Pierpaolo Monti (Shining Line, Charming Grace) und der Produzent Alessandro Del Vecchio hörten sich das Material an und fungierten als Vermittler zu Gregor Klee, dem Labelchef von Avenue Of Allies. Gregor glaubte sofort an diese Lieder, also fing er mit mir sofort dieses Projekt an und wollte einige großartige Künstler mit einbeziehen. Es war auch Gregs Idee den Namensabschnitt „Lion“ in den Bandnamen einzufügen. Als Bezug zu meinem Nachnamen. Ich bestand nur auf Lars Säfsund als Hauptsänger.

Steve: Siehst du Lionville als Band oder weiterhin als Projekt?

Stefano: Mein erster Gedanke war, dass Lionville ein Projekt sei, augrund der großen Anzahl der Involvierter und der geografischen Distanz zueinander. Heuer würde ich Lionville lieber als Band betrachten, selbst wenn der Hauptsänger in Schweden residiert. Für das Firefest-Festival trafen wir uns das erste Mal in Nottingham persönlich. Es passte sofort…auf der Bühne und privat. Abgesehen von den vielen Akteuren, sind die sechs etablierten Mitglieder der Band deutlich herausgestellt und es fühlt sich großartig an.

Steve: Den ersten Hit, den ihr gelandet habt, wurde von niemand geringerem als Richard Marx mitkomponiert. Erzähle uns bitte die Geschichte dahinter.

Stefano: Gregor und Alessandro sagten mir, dass es eine Chance geben könnte, etwas mit Richard Marx, Bruce Gaitsch und Amy Sky zu machen. Sie würden uns einen Song zur Verfügung stellen. Exklusive für mein Album. Als ich den Song, im Original gesungen von Richard himself, in meinem Postfach fand, konnte ich meinen Ohren kaum glauben. Nach meiner Meinung ist „World Without Your Love“ ein Meisterwerk. Ich fühle mich sehr geehrt diesen Song auf meinem Debütwerk zu wissen, denn Richard ist ein Idol seit meinen Kindheitstagen.

Steve: Mit so vielen Sub-Mitgliedern, warum immer noch so viel Gäste?

Stefano: Die Idee, so viele Gäste zu involvieren, kam vom Gregor. Aber ich muss ihm dafür dankbar sein. Ja, unser Kern besteht aus Lars, den anderen professionellen, italienischen Musikern und mir, aber ich denke, die Gelegenheit zu haben, neben so fantastischen Musikern wie Bruce Gaitsch, Bill Champlin, Erik Martensson und so weiter, zu arbeiten, brachte den beiden Werken mehr Qualität. Obwohl sie schon stark von Anfang an waren.

LIONVILLE bandSteve: Wo sind deine musikalischen Wurzeln und kann man dies in deiner Musik nachvollziehen?

Stefano: Lange, lange hörte ich Westcoast und AOR aber ich mochte auch immer andere Genre wie Pop, Fusion instrumentale Alben und neuerdings modernen Rock. Ich kann definitiv behaupten, dass ich niemals aufhören werde, Toto und Richard Marx zu hören. Selbst wenn du Einflüsse von mir mit Boulevard, Bad English, Giant, Signal und Chicago findest. Ich mag den klassischen Rock. Es ist schwierig einen einzelnen Musiker zu identifizieren, aber der, der mir einfällt, wäre Steve Lukather (Toto). Ich mag seine Spielart seit Langem und er war einer der größten Idole seitdem ich das erste Mal eine Gitarre in die Hand genommen habe. Seine Art und Weise zu spielen und sein Geschmack sind einzigartig. Er beeinflusste meine Spielart und meine Kompositionsweise am meisten. Was verbindet die eben erwähnten Musiker mit meinen Alben? The Lionville-Werke präsentieren Ohrwürmer ohne trivial zu klingen. Die Schönheit der Songs besteht aus einem FM-Sound, direktem Songwriting, guten Arrangements und teilen die von den Musikern auf herrliche Weise eingespielt wurden. Das habe ich gelernt, als ich meinen Idolen zuhörte.

Steve: Warum arbeitet man heutzutage noch mit einem Label zusammen, anstatt alles über das Internet allein in Gang zu bringen?

Stefano: Well, was für eine komische Frage! Ich denke, dass jeder seinen Job machen muss. Ich bin Musiker. Ich kümmere mich nicht um Promotion, um die exekutive Produktion und den ganzen organisatorischen Aspekte, die sich mit Veröffentlichung und ähnlichem Zeugs beschäftigen. Zudem hat man als Mitglied von Avenue Of Allies ziemlich viele Vorteile.

Steve: Wenn du die Wahl hättest, wer wären deine nächsten Gäste auf dem Album Nummer Drei?

Stefano: Ohne Zweifel: Steve Lukather, Jay Graydon (berühmter R `n` B Gitarrist), Joseph Williams (Sänger von Toto) und noch einmal Richard Marx. Vielleicht erwarte ich zu viel, haha???

Steve: Wie bist du zur Musik gekommen?

Stefano: In Kontakt mit Musik kam ich in der Form als ich circa zehn Jahre alt war. Ich hatte eine Gitarre in der Hand und von meinem Bruder Platten von Toto, Richard Marx, Chicago, Bon Jovi, Boulevard, Def Leppard und so weiter. Aber auch Pop-Scheiben von Phil Collins, Spandau Ballet oder The Police fanden den Weg in meine Hände. Ich begann also mit der Gitarre und ein wenig Keyboard. Mit Sicherheit flossen schon im zarten Kindesalter Melodien durch meine Adern, haha. Mit elf Jahren schrieb ich meine ersten Kompositionen. Zu Hause hörten wir eine Menge Musik und mein Bruder fütterte mich mit Brot und Toto. Zwischen 1997 und 2011 arbeitete ich als Sänger und Gitarrist in einer bekannten Piano-Bar in Liguria, Italien. In dieser Periode schrieb ich eine Menge Pop-Songs, aber der Melodic-Rock stand schon in den Startlöchern.

LIONVILLE band2Steve: Warum habt ihr nicht mehr Spaß mit eurem Artwork für die Cover?

Stefano: Das solltest du unser Label fragen. Gregor ist verantwortlich für beide Cover und der Kunstabteilung. Überhaupt…ich mag keine lustige Kunst oder Cover. Ich mag es einfach mit einem großartigen, packenden Effekt. Genau wie wir es jetzt haben. Ich glaube nicht, dass was anderes zu uns passen würde.

Steve: Sehr passende und kompromissbereite Antwort nach der meiner Frage, warum man es nicht mehr selbst in die Hand nimmt. Was habt ihr für die Zukunft geplant?

Stefano: Wir hatten auf dem Firefest-Festival eine Menge Spaß, ergo werden wir versuchen, trotz der großen Distanz zu einander öfters live zu spielen. Aber zumindest ein weiteres Festival in der zweiten Hälfte von 2013. Natürlich gedenke ich die Lionville-Geschichte weiter zu schreiben, bin aber offen, für andere Musiker Songs zu komponieren. Und vielleicht ein paar andere Projekte in Angriff zu nehmen, um den künstlerischen Horizont zu erweitern. Im Moment promoten wir „II“ und ich hoffe auf großartiges Feedback von den Fans und den Medien. Danke für das interessante Interview und für die Unterstützung.

http://www.lionville.it



Autor: Steve Burdelak