GRAND SUPREME BLOOD COURT - Die fünf Positionen in diesem Gericht


Seit 1992, das ist jetzt schon über 20 Jahre her, bin ich nun Asphyx-Fan. Für mich sind die immer noch die beste Death Metalband aller Zeiten. Als es 2007 zur Reunion kam, war ich zunächst enttäuscht, weil Gitarrist Eric Daniels nicht mehr dabei war, der den Gitarrensound der Band ganz entscheidend geprägt hat. Doch nun hat der Meister selbst auch wieder Bock auf Death Metal und überzeugt mit seiner neuen Band Grand Supreme Blood Court auf ganzer Linie. Dass die Besetzung ausschließlich aus alten und neuen Asphyx-Mitgliedern besteht, scheint kein Zufall zu sein. Und auch der alte Spirit des Death Metal, so wie er ursprünglich klingen sollte, ist zu jeder Sekunde allgegenwärtig. Es ist mir eine Ehre, ein Interview mit diesem Death Metal-Urgestein geführt zu haben. Und er gab sich auch glücklicherweise sehr auskunftsfreudig. Da ist der alte Fan glücklich!

GRAND SUPREME BLOOD COURT logo 2013Daniel: Hi Eric! Erzähl uns doch zunächst etwas über die Entstehung von Grand Supreme Blood Court! Wie kam der Stein ins Rollen? Und welches Konzept verfolgt diese Band?

Eric: Hi Daniel, ursprünglich gab es die Idee, ein Projekt unter dem Namen TCOU zu gründen. Der Grund, warum es nicht dazu kam, war der stramme Zeitplan und die Umstände aller beteiligten Mitglieder. Einige Riffs wurden wieder verworfen und nie wieder verwendet, teilweise sogar komplette Songparts. Auch die Tatsache, dass wir alle recht weit auseinander wohnen, war nicht gerade förderlich. Aber nach Telefonaten mit Bob haben Martin, Bob und ich uns die verworfenen Songs noch einmal durchgehört und sind in den Proberaum gegangen und haben zwei Songs komplett ausgearbeitet. Diese beiden haben es auch auf das Album geschafft. So kam alles ins Rollen und Martin kam sofort mit dem Namen Grand Supreme Blood Court daher. Es sollte eine richtige Band werden und nicht nur ein Projekt sein. Der Name setzt sich zusammen aus „Grand Jury“ (Großes Geschworenengericht) und „Supreme Court“ (Höchstgericht), die beide unabhängig voneinander existieren. Der Name verbindet beides und soll für die Gerechtigkeit auf brutalstem Niveau stehen: keine Gnade, keine Verurteilung, nur der Auftrag zu töten. Wir fünf haben auch alle unsere Position in diesem Gericht: Grand Magistrate Bagchus – Feuertruppenanführer und Grabsteintrommeln (Firing squad commander and coffin drumming), Grand Judge Daniels – Axt schwingender Henker (axe wielding beheader guitar), Grand Prosecutor van Drunen – Schuldsprechungen, Strafmaß und gequälte Schreie (verdicts, sentences and tormented howls), Grand Registrar Zuur – Blutrunen und Fleischsägengitarre (blood runes and flesh-saw guitar), Grand Executioner van Eekelen – Folterinstrumente und Mörderbass (torture instruments and slaying bass).

Daniel: Ist Grand Supreme Blood Court eine richtige Band oder nur ein Nebenprojekt?

Eric: Grand Supreme Blood Court ist eine richtige Band und hat auch schon drei Liveshows gespielt. Alle anderen Gerüchte und Spekulationen, die Du gehört haben solltest, entsprechen also nicht der Wahrheit!

Daniel: War es von Anfang an geplant, all die Asphyx-Mitglieder mit einzuschleusen? Oder hat sich das eher zufällig ergeben?

Eric: Na ja, geplant insofern, dass ich von Anfang an davon überzeugt war, auf jeden Fall wieder mit Bob und Martin zocken zu wollen, als ich wieder anfing, Musik zu machen. Der Grund dafür ist einfach, dass wir uns alle schon ewig kennen und auch, fernab der Musik, immer gute Freunde geblieben sind. Wir haben in der Vergangenheit viele Erfahrungen gemacht. Und es ist immer besser, mit Leuten Musik zu machen, mit denen man richtig befreundet ist. Dann kommt auch das richtige Feeling auf. Das war für mich der einzige Grund. Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass sie Lust hatten mitzumachen, um mit mir diese großartige Band ins Leben zu rufen.

Daniel: 2007 haben sich Asphyx reformiert. Für mich warst Du immer „Mr. Asphyx“, weil Du den Gitarrensound der Band entscheidend geprägt hast. Deswegen war ich auch erst enttäuscht, dass Du nicht mehr dabei warst. Wieso bist Du denn damals nicht wieder mit eingestiegen?

Eric: Danke für das Kompliment! Ich muss Dir allerdings gestehen, dass ich das alles etwas anders sehe. Ich war immer stolz darauf, ein Teil von Asphyx gewesen zu sein. Und das bin ich auch heute noch! Aber wir waren immer zu dritt. Und alle drei waren die Band, nicht nur einer allein. Der Grund, warum ich 2007 nicht mit dabei war, ist der, dass ich zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht bereit dafür war. Ich hatte andere Interessen und habe mich um andere Dinge in meinem Leben gekümmert. Das trug auch dazu bei, dass ich neun Jahre komplett raus aus der Szene war.

Daniel: Haben Asphyx Dich denn gefragt, ob sie die Band ohne Dich wiederbeleben dürfen?

Eric: Na ja, das war eigentlich nicht nötig, da ich kein Originalmitglied bin. Asphyx wurden 1987 von Bob gegründet. Ich stieß aber erst 1989 dazu. Ja, so war das. Aber wir standen immer in Kontakt und sind immer Freunde geblieben. Und so sollte es auch sein!

Daniel: Aber 2009 hast Du trotzdem einen Gig mit Asphyx gespielt, und zwar auf der Veranstaltung auf dem Century Media-Gelände. War das nur eine einmalige Sache für Dich? Und wie war es, diese Songs wieder mit Deinen alten Freunden zu spielen?

Eric: Ja, das stimmt. Es war aber nur eine einmalige Sache, noch einmal mit Asphyx aufzutreten. Der Grund dafür, dass ich mit ihnen zusammen aufgetreten bin, war, dass Bob mich deshalb fragte, weil ich 1990 den Vertrag bei Century Media mit ihnen unterschrieben habe, als ich noch in der Band war. Ich fand die Idee auch gut, die alten Sachen wieder mit ihnen zu spielen, weil ich sehr lange nicht mehr in einer Band gespielt hatte. Ich habe dafür zwei Monate mit Proben in meinem Homestudio verbracht. Ich habe die Setlist täglich gespielt, um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen. Und natürlich ging für mich auch mal der Wunsch in Erfüllung, mit einem zweiten Gitarristen auf der Bühne zu stehen. Das war schwer brutal. Bob war immer mein bester Freund, auch in schlechten Zeiten. Wir führen quasi eine musikalische Ehe, hehe! Auch wenn wir uns länger nicht gesehen haben: Wenn wir an unsere Instrumente gehen, schauen wir immer nach, was der Andere macht. Und der Doom-/Death ist sofort da. Es ist etwas ganz Spezielles. Und deshalb bin ich auch sehr froh, dass der mit bei Grand Supreme Blood Court eingestiegen ist. Als ich zum ersten Mal ihr Comebackalbum “Death… The Brutal Way” gehört habe, war ich froh, dass es wirklich sehr nach Asphyx klang! Und Martins Gesang ist für mich immer noch der beste, den es für Death Metal nur geben kann. Bob pumpt am Schlagzeug mit seinem eigenen Stil auch noch wie Hölle. Ja, ich bin sehr stolz darauf, dass die Geschichte mit Asphyx weitergeht. Ich habe auf der Century Media-Party in Dortmund ein paar Songs mit ihnen gespielt. Und das Feeling stimmte. Ihr Album ist großartig geworden. Ich wünsche den Jungs alles Gute für die Zukunft. Denn das haben sie wirklich verdient! Sie arbeiten hart für die Band und haben ja auch noch reguläre Jobs. Da könnten sich viele junge Bands mal ein Beispiel dran nehmen!

Daniel: Hast Du den Werdegang von Asphyx in den letzten Jahren noch verfolgt? Wie findest Du ihre beiden neuen Alben? Findest Du es nicht schade, nicht mehr in der Band zu sein?

Eric: Ja, natürlich habe ich ihren Werdegang weiter verfolgt. Ich habe von 1989 an insgesamt elf Jahre dort gespielt. Und ich erinnere mich oft und gerne an die Tage, wo ich mit Bob viel Zeit und Energie in die Band gesteckt habe. Asphyx sind immer ein wichtiger Teil meines Lebens gewesen und werden es auch immer sein. Ich kann all diese Erinnerungen nicht aus meiner Vergangenheit löschen. Wir haben viele Erfahrungen und viele Konzertreisen gemacht. Wir haben diese Zeit wie eine Familie zusammen verbracht. Deshalb ist es auch eine sinnlose Frage, ob ich die Band weiter verfolgt habe. Ich liebe ihre beiden letzten Alben und unterstütze die Fortsetzung der Band in jeder Hinsicht. Es ist gut zu wissen, dass sie das weiter durchziehen. Natürlich bin ich so ehrlich zu sagen, dass ich schon gerne wieder dabei wäre. Aber dann würde es auch Grand Supreme Blood Court auch nicht geben. Und das ist momentan die Band, der ich Herz und Seele widme. Es gibt immer Wege zu beschreiten. Und in der Musik ist nichts sicher.

GRAND SUPREME BLOOD COURT 2013Daniel: Was hast Du den nach der Auflösung von Asphyx alles so getrieben? Warst Du noch aktiv? Hat Du in anderen Bands gespielt? Und hast Du die Death Metalszene überhaupt weiter verfolgt?

Eric: Ich habe mich um andere Dinge gekümmert. Am treffendsten wäre es, zu sagen, dass ich mir die lange Auszeit genommen habe, die ich brauchte, nach all den verrückten Jahren mit der Musik. Wir haben nach „On The Wings Of Inferno” noch ein paar Liveshows gespielt. Danach habe ich mich anderweitig beschäftigt. Ich habe mir einen richtigen Job gesucht und bin bis heute dort tätig. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich endlich meinen Traumjob gefunden habe, bei dem ich erfolgreich wurde. Ich hatte auch ein normales Familienleben, aber das brach vor fünf Jahren auseinander. Ich möchte hier nicht näher ins Detail gehen. Es ist sehr persönlich. Aber meine besten Freunde wissen alles und behalten es auch für sich. Das Wichtigste ist, dass ich diese Jahre für mich brauchte, um heute wieder Musiker zu sein. Ich habe in diesen neun Jahren meine Gitarre kaum angerührt. Und rückblickend gesehen, war das auch gut so. All die Inspirationen haben sich in dieser Zeit angesammelt und können auch auf dem nächsten Album weiter verwertet werden. Es ist ein frischer Start in eine neue Zeit. Ich hätte nie gedacht, dass es noch einmal dazu kommen würde. Das habe ich auch den Anderen gesagt. Aber das ist halt das Schönste am Leben. Ich schreibe jetzt schon seit knapp zwei Jahren wieder an Songs und diese verborgenen Inspirationen der vergangenen Jahre erblicken nun  das Tageslicht, wenn ich meine Gitarre in die Hände nehme. Hauptsächlich ist Bob daran schuld, dass ich wieder angefangen habe. Wir haben jedoch nie wirklich darüber gesprochen. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich wieder Gitarre spielen müsse, nur um zu sehen, was dann dabei herauskommt. Seit zwei Jahre spiele ich wieder täglich eine Stunde. Und ich habe gemerkt, wie sehr mir das gefehlt hat. Es macht mich glücklich, selbst wenn ich nur für mich alleine spiele. Es ist ein schönes Gefühl. Viele persönliche Dinge sind in den letzten neun Jahren passiert. Es ist toll, wieder Musik mit meinen besten Freunden zu machen. Ich hatte in der Zwischenzeit nämlich gar keine Musik mehr gemacht. Ich hatte auch die Death Metalszene nicht weiter verfolgt. Aber ich brauchte einfach diesen Abstand.

Daniel: Wie denkst Du heute über die alten Zeiten mit Asphyx? Vermisst Du diese Zeit manchmal? Ihr hattet echt geile Momente, wie den Demotausch mit Euronymous von Mayhem (R.I.P.!) das Konzert 1990 in Hardenberg, wo Paradise Lost Eure Vorband waren! Kaum zu glauben! Neben diesen guten gab es aber leider auch schlechte Zeiten: Euer Originalsänger Theo Loomans ist gestorben, auf dem „God Cries“-Album warst Du nicht mehr dabei usw.

Eric: Ah ja, also ich bevorzuge die Periode, als ich selbst bei Asphyx aktiv war. Das war die schönste Zeit meines Lebens. Natürlich gab es in den elf Jahren auch beschissene Zeiten. Das macht einen aber nur noch starker. Ich glaube, jede Band muss auch mal Scheiße durchmachen. Das gehört alles dazu, wie im richtigen Leben. Niemand hat jemals behauptet, dass er ohne Risiken in einer Band spielen kann, haha! Wie gesagt, ich kann es nicht aus meinem Gedächtnis auslöschen; will ich auch gar nicht! Als Musiker macht man sehr viele Erfahrungen. Und deshalb sind wir heute Veteranen in der Szene. Insgesamt muss man aber definitiv sagen, dass die schönen Zeiten überwiegen.

GRAND SUPREME BLOOD COURT eric 2013Daniel: Euer Debut “Bow Down Before The Blood Court” klingt für mich wie die alten Asphyx. Wo liegen, Deiner Meinung nach, heute die genauen Unterschiede zwischen beiden Bands? Ich meine, der Sound und die Besetzung sind ja praktisch identisch…

Eric: Tja, da bin ich nicht ganz mit Dir einer Meinung. Es stimmt natürlich schon, dass es aufgrund der Besetzung beider Bands viele Gemeinsamkeiten gibt. Das ist normal. Denn jeder steuert ja seine eigene Note bei. Ich würde Dir nicht unbedingt zustimmen, wenn Du sagst, dass beide Bands gleich klingen, weil Grand Supreme Blood Court weniger Doomparts haben. Außerdem gibt es Unterschiede bei den Gitarrenharmonien, weil Alwin bei uns als zweiter Gitarrist dabei ist. Asphyx hatten immer nur eine Gitarre. Für uns ist das ein großer Unterschied. Auf der anderen Seite mag ich es natürlich immer noch sehr, das Gefühl der späten Achtziger und frühen Neunziger mit meinen Riffs zu vermitteln, weil das für mich die wahre Death Metalperiode war. Die Struktur dieser Riffs habe ich immer noch im Blut. Ich weiß, dass viele Leute uns immer noch in eine bestimmte Schublade stecken wollen. Aber das Schreiben solcher Songs ist eine Freiheit, die ich mir nehme. Danach sieht man immer noch, was am Ende dabei herauskommt. Was das Line-Up angeht, kann ich nur sagen, dass ich es toll finde, Musik mit meinen besten Freunden zu machen, denen ich blind vertraue. Das ist mir wichtig! Wenn man sich ohne Hintergrundwissen die Musik anhören würde, denke ich schon, dass beide Bands sehr unterschiedlich klingen. Da gibt es eine Menge Unterschiede.

Daniel: Welche Bands waren Eure Haupteinflüsse? Und haben sie sich in all den Jahren geändert?

Eric: Unsere musikalischen Einflüsse sind Slaughter, alte Possessed, alte Death, Malhavoc sowie Schwedischer und amerikanischer Death Metal im Allgemeinen; die die guten alten Tage des wahren Death Metal eben. Und nein: Sie waren sich bis heute nicht geändert! Wir spielen Musik ohne Kompromisse, die aus dem Herzen kommen. So soll es sein. Es ist uns egal, ob ein Song nur vier Riffs hat. Es geht nur um das Gefühl für die Musik. Neben den alten Bands haben uns aber auch Horrorfilme und Thriller beeinflusst, um die düstere Atmosphäre unserer Musik auszudrücken.

Daniel: Wovon handeln Eure Texte? Habt Ihr eine bestimmte Botschaft, die Ihr übermitteln wollt? Oder geht es nur darum, bestimmte Klischees zu erfüllen?

Eric: Das Album ist ein Konzeptalbum über das Blutgericht. Alle Texte sind mit dieser Idee verbunden. Martin hat alle Texte dafür geschrieben. Das gesamte Konzept zu erläutern, würde hier den Rahmen sprengen. Aber grundsätzlich geht es darum, dass das Blutgericht auf die Erde kommt und keiner weiß, woher. Aber es ist gekommen, um einen brutalen Tod zu bringen. Wenn man dafür auserwählt und vor dieses Gericht gebracht wird, ist klar, dass man sterben wird. Auf welche Weise, weiß man noch nicht. Das hängt von dem Großen Geschworenengericht und den Henkern ab.  Nachdem der Fall abgeschlossen ist, wird der Verurteilte in einen anderen Raum verfrachtet, den sonst niemand kennt. Das ist die Geschichte des Albums, als wenn es für einen Comic geschrieben worden wäre. Und natürlich müssen brutale Texte in brutale Musik verpackt werden. Die Tracklist des Albums gibt ein Konzept über die Vision des Blutgerichts in einer bestimmten Reihenfolge an. Der Song “Public Castration” behandelt z. B. das Thema Kindesmisshandlung und drückt unsere Vision davon aus, welche Art von Todesstrafe solche Täter dafür verdient haben. Außerdem sind die Texte eine Reflexion unserer Visionen im Leben, was wir hassen und wie wir zu bestimmten Dingen stehen. Es ist eine perfekte Mischung aus Realität und Fiktion.

GRAND SUPREME BLOOD COURT band 2013Daniel: Auf einigen Asphyx-Alben gab es Samples von Horrorfilmen für Intros. Welche Horrorfilme sind Deine Favoriten?

Eric: Ja, wir haben eine Zeit lang solche Samples benutzt. Es gibt so viele Filme, auf die ich stehe, auch einige der Remakes. Meine Lieblingsfilme sind aber immer noch „Tanz der Teufel“, „Phantasm – Das Böse“, „Dawn Of The Dead“, „Halloween“, „Texas Chainsaw Massacre“, „Hellraiser“ und viele andere mehr. Zu viele, um sie hier alle aufzulisten…

Daniel: Magst Du nur Horrorfilme oder auch Horrorbücher? Und wenn ja: Welche Autoren liest Du am liebsten?

Eric: Clive Barker und ein paar Thrillerschreiber wie Stephen King oder Thomas Harris. Ihre Bücher sind meistens sogar besser als ihre Verfilmungen. Es gibt jedoch auch sehr gute Verfilmungen ihrer Bücher, vor allem “ The Shining“ und „Misery“ von Stephen King.

Daniel: Lass uns auch mal kurz über die holländische Death Metalszene reden, OK? Da stehe ich nämlich total drauf! Du bist ja von Anfang an ein Teil dieser Szene gewesen. Ich finde es geil, dass die alten Horden wie Asphyx, Pestilence, Sinister, Thanatos und AntropomorphiA heute immer noch aktiv sind. Viele der alten Kulthorden wie Delirium, Sempiternal Deathreign, Etherial Winds, Altar oder Eternal Solstice gibt es leider nicht mehr. Hast Du die Szene in Eurem Land, damals wie heute, immer verfolgt? Oder sind Asphyx immer nur ihren eigenen Weg gegangen, ohne auf die anderen Bands zu schauen?

Eric: Asphyx sind immer nur ihren eigenen Weg gegangen. Und das machen Grand Supreme Blood Court auch so, ohne Kompromisse! Die holländische Death Metalszene ist bis heute immer besser geworden. Am Anfang war es so, dass die Bands, die Du vorhin erwähntest, mit dem Death Metalboom Anfang der Neunziger mitgeschwommen sind. Die Bands, die es bis heute geschafft haben, bekommen zu 100 % meinen vollen Respekt. Denn sie haben all ihr Herzblut in den Death Metal gesteckt.

Daniel: Gibt es ein paar neue holländische Death Metalbands, die Du uns weiterempfehlen kannst?

Eric: Bodyfarm, Entrapment und Nailgun Massacre sind da meine Favoriten. Diese Bands haben es verstanden, worum es im Death Metal geht. Ich hoffe, dass bald noch weitere Bands folgen werden, die unsere Szene wieder nach vorne bringen werden. Die meisten Bands wollen heute nur noch so schnell wie möglich sein. Aber meinen Respekt bekommen vor allem die Bands, die langsam, im Midtempo und nur gelegentlich schnell sind und in der Lage sind, ein bestimmtes Gefühl für die Musik zu vermitteln. Und natürlich sind die Riffs immer noch am wichtigsten.

Daniel: Euer Debüt vermittelt perfekt den Sound der alten Schule. Was denkst Du über diese ganzen neuen Technical- und Brutal Death Metalbands, die die heutige Szene verpesten? Ich finde sie meistens Scheiße, weil sie überhaupt keinen Spirit in ihrer Musik haben. Ich mag nur den alten, traditionellen Death Metal. Wie ist Deine Meinung darüber?

Eric: Tja, was soll ich sagen? Ich hätte es nicht treffender formulieren können, haha! Das ist auch haargenau unsere Meinung und unser Gefühl, wenn wir konventionellen, reinen Doom-/Death Metal spielen. Ich zeige nicht mit dem Finger auf Bands, die ich am besten kenne. Es geht nur um den wahren Spirit und die Einstellung, die richtige Art von Metal zu spielen.

Daniel: Lass uns noch einmal kurz zurück zu Grand Supreme Blood Court kommen, OK? Ich weiß, dass Ihr für das Party.San Open Air im August bestätigt wurdet, wo ich auch sein werde. Was können wir erwarten? Werdet Ihr Euch auf Eure eigenen Songs beschränken? Oder werdet Ihr auch alte Songs von Asphyx oder Soulburn spielen?

Eric: Also zunächst werden wir am 23.02. im Turock in Essen spielen. Außerdem werden wir auch auf dem Summer Breeze Open Air spielen. Das sind gute Perspektiven und die werden wir auch wahrnehmen. TMR Promotions leisten gute Arbeit für uns. Es ist gut, wie der Roman sich für uns ins Zeug legt. Wir haben zwar noch nicht so oft live gespielt. Es soll immer noch etwas Besonderes sein. Aber wir wollen uns nur gute Angebote raussuchen und unseren Fans das Bestmögliche bieten. Wer uns live sehen will, wird nur das Beste geboten bekommen. Erwartet bitte keine Asphyx- oder Soulburn-Songs! Grad Supreme Blood Court sind eine eigene Band. Es wird roh, brutal und heavy. Das ist unser Urteilsspruch, den wir Euch als Richter verhängen. Es gibt nur Death Metal in seiner ursprünglichsten Form, so wie es sein soll.

Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit Grand Supreme Blood Court aus?

Eric: Im Moment genießen wir die Veröffentlichung des Albums, spielen viele geile Gigs und haben unseren Spaß. Es ist schön, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Und nach der ausgiebigen Tour werden wir weiter Songs für das zweite Album schreiben. Das Blutgericht wird also auf diesem Erdball verweilen und euch auch weiterhin verurteilen.

Daniel: OK, Eric! Die letzten Worte gehören Dir!

Eric: Danke für das Interview, Daniel! Viel Glück mit eurem Webzine. Und unseren Fans will ich für all die Unterstützung danken! Die Richter sind stolz, euch den Death Metal zu geben, den ich hören wollt. You rule! Wir sehen uns bei unseren Shows! Cheerz & Greetz !!

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Autor: Daniel Müller