DAMIEN THORNE - Okkulte und dunkle Themen


Durch meinen Kumpel Marco aus Tilburg kam der Kontakt zu Damien Thorne aus den USA zustande. Das legendäre Kultdebüt „The Sign Of The Jackal“ steht jetzt seit über 15 Jahren auf Vinyl in meiner Sammlung. Und als die Anfrage kam, hatte ich natürlich sofort Bock drauf! Es ist echt seltsam, dass es mit dieser Band so träge voran geht. Denn Veröffentlichungen gibt es von den Amis kaum, wenn sie auch schon seit 1983 ununterbrochen aktiv sind. Komische Sache das. Grund genug, Gitarrist und Urgestein Ken mal gehörig auf den Zahn zu fühlen.


DAMIEN THORNE logo INTI 2013Daniel: Hi Ken! Bitte erzähl uns doch zunächst etwas über die Anfänge von Damien Thorne in den Achtzigern!

Ken: Ich habe die Band 1983 mit Justin Fate gegründet. Die erste „offizielle“ Besetzung bestand aus Rick Browz am Bass, der heute auch noch mit dabei ist, und Schlagzeuger Tom Krez, der auch noch auf der „Former Life“ (1998) zu hören war. Diese Besetzung nahm ein Zwei-Track-Demo mit dem Titel „Killing Force“ auf, das sowohl den Titelsong als auch die erste Fassung von „Damien´s Procession“ enthielt, der später auch auf dem Debüt „The Sign Of The Jackal“ landete. Auf dem Debüt spielten, neben Justin und mir, noch Brian Horack (Schlagzeug) und Sanders Pate (Bass). Alle Songs haben Sanders, Justin und ich gemeinsam geschrieben. Wir hatten eine tolle Besetzung zu der Zeit. Die Chemie stimmte. Leider war Brian irgendwann der Meinung, mit einer kommerziellen Ausrichtung mehr Erfolg haben zu können, und verließ die Band. Und er sollte Recht behalten. Denn seine Karriere ging danach tatsächlich steil aufwärts. Peter Pagonis, ein enger Freund von uns, half uns dann erstmal aus. Und Mike Monroe kam als zweiter Gitarrist dazu. Sowohl Mike als auch Pete waren tolle Musiker und haben sich super in die Band eingefügt.

Daniel: Was bedeutet der Name Damien Thorne eigentlich?

Ken: Damien Thorne ist der Name eines Jungen in dem Film “Das Omen”.

Daniel: Welche Bands haben Euch damals beeinflusst? Und haben sich Eure Einflüsse bis heute geändert?

Ken: Unsere größten Einflüsse waren damals wie heute Black Sabbath, Mercyful Fate, Deep Purple und die frühen Judas Priest. Wir lieben all diese Bands heute immer noch.

Daniel: Lass uns mal über Eure Texte reden! Sie handeln hauptsächlich von Okkultismus, Dunkelheit und dem Bösen, was für eine klassische US Metalband ja eher ungewöhnlich ist. Welche Horrorfilme und Autoren hatten Einfluss auf Damien Thorne?

Ken: Wir lieben “Das Omen” und eigentlich alles, was irgendwie mit Horror zu tun hat. Wir finden einfach, dass die okkulten und dunklen Themen besser zu der Intensität unseres Sounds passen. Meiner Meinung nach müssen die Texte perfekt zu der Musik passen.

DAMIEN THORNE Daniel: Wenn man den Status von Damien Thorne bei Metal Archives nachliest, dann steht da, dass es die Band von 1983 bis heute ununterbrochen gegeben hat. Ist das so? Hattet Ihr Euch nie zwischendurch aufgelöst? Habt Ihr immer existiert, geprobt und hin und wieder ein paar Gigs gespielt?

Ken: Nein, wir hatten uns tatsächlich niemals aufgelöst! Uns hat es von 1983 bis heute immer gegeben! Es war nur so, dass ständig Mitglieder gekommen und gegangen sind. Wir hatten nie dauerhaft ein stabiles Line-Up, um vernünftig Liveshows zu spielen. Aber wir haben immer weiter geprobt und aufgenommen. Wir hatten auch die Schnauze voll von dem ganzen Businesskram und haben uns dazu entschlossen, alles erstmal im Alleingang zu halten.

Daniel: Ende der Achtziger habt Ihr ein Album namens “Wrath Of Darkness” aufgenommen, das aber erst 2001 das Licht der Welt erblickte. Warum war das so?

Ken: Nun ja, das Problem damals war. Dass unser damaliges Label, Cobra Records, das auch unser Debüt veröffentlicht hatte, Geld abgezogen hat, was dazu führte, dass wir rechtliche Schritte gegen sie einleiten mussten. Sie weigerten sich, das Album zu veröffentlichen. Deshalb haben wir unseren Vertrag mit ihnen aufgelöst. Wir haben danach versucht, das Album an andere Labels zu verkaufen. Aber niemand wollte es haben, als sie herausfanden, dass wir Probleme mit unserem alten Label hatten. Und wir konnten das Album nicht in Eigenregie herausbringen, weil uns das Geld dafür fehlte.

Daniel: Ihr habt alles nach Eurem Debüt “The Sign Of The Jackal” in Eigenregie veröffentlicht. Viele Leute hier in Deutschland und Europa lieben Damien Thorne! Warum hattet Ihr so viele Probleme damit, ein geeignetes Label für Euch zu finden?

Ken: Ich weiß es wirklich nicht! Wir hatten am Anfang schon einige Angebote, wie gesagt. Aber sie haben uns abgezogen. Dabei sind wir eigentlich eine sehr einfache Band, mit der man gut zusammenarbeiten kann. Ich weiß daher nicht, was sie alle für ein Problem mit uns haben!

Daniel: Sind Damien Thorne immer aktiv gewesen? Und wenn nicht: Was habt Ihr in der Zwischenzeit so gemacht?

Ken: Ja, wir waren immer als Band aktiv. Wir haben zwar in den Neunzigern nicht wirklich viel live gespielt. Aber seit 2001 oder so haben wir wieder viel gemacht. Wir sind auch ein paar Male in Europa gewesen.

DAMIEN THORNEDaniel: Ist Damien Thorne für Euch eine richtige Band oder nur ein Nebenprojekt?

Ken: Definitiv eine richtige Band!

Daniel: Spielt Ihr oft live? Und wie wichtig ist es für Euch, nicht nur Alben aufzunehmen, sondern auch auf der Bühne zu stehen?

Ken: Es ist uns sehr wichtig! Und deshalb spielen wir auch so oft wir können. Finanziell sind wir in unseren Möglichkeiten zwar etwas eingeschränkt. Aber wir tun alles Mögliche, egal ob es nun Aufnahmen oder Konzerte sind.

Daniel: Habt Ihr schon Pläne für Auftritte in Deutschland und/oder Holland für 2013?

Ken: Wir werden im März in Athen auf dem Up The Hammers Festival spielen, und wahrscheinlich auch auf dem Swordbrothers Festival in Deutschland im September. Allerdings ist das noch nicht ganz in trockenen Tüchern. Wie gesagt. Es kommt halt auch immer auf das Finanzielle an. Jeder, der uns buchen will, darf sich jederzeit bei mir melden. Wir wollen eigentlich immer live spielen und würden auch liebend gerne mal nach Holland kommen!

Daniel: Von der Originalbesetzung sind nur noch Bassist Rick Browz und Du übrig. Was ist aus den anderen Leuten von damals geworden? Seid Ihr noch in Kontakt?

Ken: Mit ein paar Leuten bin ich gelegentlich noch in Kontakt. Aber sie ziehen alle heute ihr eigenes Ding durch.

Daniel: Wie seid Ihr den mit den neuen Leuten Mike Browz (Schlagzeuger seit 2005) und dem neuen Sänger Martin DeBourge (seit 2008) in Kontakt gekommen? Und kannten sie Damien Throne schon, bevor sie zur Band stießen?

Ken: Tja, Mike ist Rick Browz´ jüngerer Bruder. Er hatte also schon immer etwas mit der Band zu tun, von Anfang an. Martin DeBourge war nur auf dem "End Of The Game"-Album zu hören und hat ein paar Gigs mit uns gespielt. Er ist nicht mehr in der Band, Unser neuer Sänger Warren Halvarson und ist erstmals im Sommer 2012 mit uns in Dänemark aufgetreten.

Daniel: Wie sehen die Zukunftspläne von Damien Thorne aus? Wird es bald ein neues Album geben?

Ken: Ja, wir arbeiten gerade an einem neuen Album. Es soll im Sommer 2013 erhältlich sein. Danach werden wir hoffentlich so viele Liveshows wie möglich spielen, um das Album vernünftig zu promoten.

Daniel: OK, Ken! Die letzten Worte gehören Dir!

Ken: Ich möchte Dir und all unseren Fans einfach dafür danken, dass ihr uns immer unterstützt habt! Ich kann Dir versichern, dass wir nicht so schnell vorhaben, aufzuhören. Wir mögen zwar älter sein, aber wir stehen heute immer noch genauso hinter unserer Musik wie in den Anfangstagen. Am liebsten würden wir jedes Jahr ein neues Album vorlegen und in allen möglichen Ländern spielen, in denen wir noch nie waren.

http://www.damienthorne.com/



Autor: Daniel Müller