SCHARBOCK - BLICKWINKEL


Label:TWILIGHT
Jahr:2011
Running Time:36:31
Kategorie: Neuerscheinung
 

Deathmetal inklusive eines Core-Touches mit deutschsprachigen Lyrics sollte eine ungewohnte Mischung, die auch nur teilweise aufgeht. Die Growls von Sänger Chris P kann man (akustisch) gut verstehen, und sind teils mit deftiger Umgangssprache versehen. In „Pervers“ gehen Lyrics wie „ …du kleiner Hengst bist so geil...“ schon mal etwas auf den Magen, dafür lassen sich Textstellen wie „…ich muss kotzen, wenn ich dich an seh’…“ aus dem Track „Der Neue“ schon leichter verdauen. Das Geriffe der Gitarren von Heiko B. und Timo H. hackt schon mal gut alles klein, zockt und zackt aber vornehmlich in einer Tonlage, dass ich mich genötigt fühle, weiter skippen zu wollen. Eine Textzeile wie „Du bist nicht allein“ in einem Track mit dem Titel „Stalker“ zeugt nicht von Einfallslosigkeit, während ich über „Ich hol ihn raus“ und „rein und raus“ in „Walzzeit“ dafür schon wieder das Gegenteil behaupte. Nach der EP „Geissel der Menschheyt“ EP aus 2008 legen die fünf Genre-Hopper aus Geislingen ihren ersten Longplayer vor. Gar nicht so mein Ding, da ich das aus einem anderen „Blickwinkel“ sehe. Könnte mir aber vorstellen, dass Postpubertierende und andere Freigeister Gefallen an dieser Mischung finden können, und wünsche der Band viel Glück bei der Verbreitung ihrer nicht ganz unoriginellen Ergüsse, wie das Schlusszitat des Rauswerfers „Feindbild“:
„…bevor dein Genick kracht, Gute Nacht!“

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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