SCREAMER - ADRENALINE DISTRACTIONS


Label:HIGH ROLLER
Jahr:2011
Running Time:40:44
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wieder eine Band aus Schweden. Wieder Oldschool für Kuttenträger. Und wieder wird kopiert und abgeguckt. Nullachtfuffzehn Material für hungrige Die-hard-Szenejunkies, die eh alles True-Material fressen? Im Leben nicht bei Screamer. Erst seit 2009 ist das Quartett beisammen, und hatte auch gleich das Demo „Never Going Down“ am Start, dessen vier Songs es auch auf „Adrenaline Distractions“ geschafft haben. Das Wechselsolo der Gitarreros Anton Fingal und Martin Hallbergs in „Rock Bottom“ (keine UFO-Coverversion) lässt schon deutlich aufhorchen. “Rising” hat diesen Overkill-Beat, bekannt von Philthy “Animal” Taylor, und das Titelstück den Lemmy-Bass. Nicht, dass jetzt jemand denkt, Screamer wären ne Motöread-Kopie. Das können sie mit diesem Enforcermässigem Gesang gar nie werden. Diese helle, glatte Stimme von Sänger/Bassist Christoffer Svensson kommt seinem Landsmann Olof Wikstrand sehr nahe, auch bei den Screams, die er jedoch nie übertrieben oft bringt. Vergleiche zu frühen Iron Maiden könnten passender sein, denn technisch bewegt man sich trotz aller Straightness auf hohem Niveau, und spielt mit „All Over Again“ den Song, der an Stelle von „Running Free“ auf dem Maidendebüt hätte stehen können, wenn er nicht handwerklich schon ein Level weiter wäre. Die Ripp-Offs in „My Thrill“ erinnern an Maidens „The Duellists“, an dem sich Sir Adrian Smith schon damals die Finger brach. “Keep On Walking” hat wieder dieses irre New Wave Of British Heavy Metal-Gitarren-Feeling, das ebenfalls beweist, wie fleißig die Hausaufgaben gemacht wurden. Zehn Bombentracks, keine Ballade, keine Filler, alles Killer. Damit liefert das Quartett aus Ljungby die beste Bewerbung für die kleineren, echten Festivals ab. Diese Scheibe ragt schon nach dem ersten Hören aber sowas von aus der Veröffentlichungsflut heraus, dass sie keinen Metaller enttäuschen kann. Deswegen macht die Rezensieren Spaß, denn irgendwann stößt man auf eine solche Band, mit einer solchen Scheibe. Der Newcomertipp der Stunde!!!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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