SLARTIBARTFASS - SCHWARZ VERHÜLLT


Label:TWILIGHT
Jahr:2011
Running Time:48:28
Kategorie: Neuerscheinung
 

Welch komisch Name diese Barden aus Ulm tragen. Doch Spott und Hohn sind schnell verflogen, ist die Scheibe erst einmal angespielt. Nach einer fluchenden weiblichen Stimme drischt eine kernige Gitarre Mollriffs erster Güte. Der Opener „Kapitel I: Sehnsucht“ glänzt weiter durch geschickte Tempi-Wechsel und einem Solo, das sich gewaschen hat. Das Mollriff spielt dazu erdig (oder besser unterirdisch) weiter, ohne gedoppelte Gitarren, denn Sänger Philipp spielt die Zweite. Stilistisch schielen die Süddeutschen dabei gerne in extremere Gefilde, wie Black-Metal. In „Kapitel II: Liebe“ gibt’s dann den Dudelsack von Jessica zu hören. Klar, handelt es sich hierbei ja auch um Viking-/ Pagan- bzw. Folk-Metal, das hatte ich schon fast vergessen. „Kapitel V: Erhabenheit“ startet blackmetallisch im Up-Tempo prügelnd durch, welch eine Stimmung, was für ein Gitarrensolo! Die Weibesstimme flucht diesmal etwas leiser vor sich hin, doch man wird nach unten gezogen durch abgrundfiese Growls von Philipp, aber ein paar abgedrehte, tiefe Synthies halten immer wieder auf. So halb begraben, zwischen Leben und Tod schwebend, lassen Slartibartfass einem die Dunkelheit der menschlichen Seele erleben, während man ihnen wehrlos aufgeliefert ist. In Folk, um Folk und um Folk-Metal herum pflegeln sich die Ulmer durch ihren vierten Langspieler seit 2006, durch die sechs Lieder plus Einführung, die je zwischen sieben und zehn Minuten Eurer Aufmerksamkeit erhaschen. Sie gehören gnadenlos zu den ernsteren Vertretern ihrer Zunft, und sollten auch bei frei denkenden Hörern des klassischen Stahls Freunde finden. Klängen alle Folkscheiben so, würde ich mich um diese Reviews reißen!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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