Leprosy klingen nach klassischem Death Metal und bei einem Blick auf die Bandfotos sehen die Jungs auch reichlich alt aus. Klar, die Brasilianer gibt es schon seit 1989, wie mir das Bandinformationsblatt erklärt. Dementsprechend auch die Spielweise und die gute Soli-Gitarren-Arbeit. Vielleicht etwas mit den Frühwerken von Vader vergleichbar, wenn es auch ab und an etwas holprig in der Rhythmik klingt, aber mit gelegentlichen melodiösen Keyboard-Ausflügen gespickt. Der typische Grölgesang erinnert mich tatsächlich ein wenig an diesen sehr anderen Stil von Tardy (Obituary), aber das kann natürlich auch der groovigen Spielart geschuldet sein.

Ein stark grooviger Slam-Anteil ist bei dem Stück „Merry Chrismans To All“ zu hören. Interessante Chor-Arrangements peppen das Ganze dann noch auf, bis das rituell getrommelte „Harmonic Melancholy Of Sadness - M.C.A“ die Scheibe abrundet. Es wird hier also durchaus nicht nur auf Speed und Brutalität, sondern auch auf melodiöse Parts, was der Bandname wohl kaum erahnen lässt, gesetzt. Alt-Death-Metaller oder melodieliebende Thrasher dürften hier sicher ihren Spaß haben.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: David Ivanov

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