Dass die fünf Mitglieder der norwegischen Hard ´n´ Heavy-Rocker von Spidergawd es sich recht einfach machen bei der Betitelung ihrer Alben, kann man getrost verkraften, wenn man sieht und vor allem hört, wie kreativ sie beim Songwriting sind. Nach dem selbstbetitelten Erstlingswerk und der Durchnummerierung der Folge-Releases war es schon erwartbar, dass der neue Longplayer. „VII“ heißen würde. „Sands Of Time“ eröffnet die Scheibe, irgendwie ein Song, den Thin Lizzy immer schreiben wollten. Ein Opener, wie er kaum besser sein könnte. Classic Rock at it´s best mit einem tollen eingängigen Refrain. Bei „The Tower“ meint man ohnehin die Thin Lizzy-typischen Twin-Gitarren herauszuhören. Überhaupt sind die Einflüsse von eben Thin Lizzy, Iron Maiden oder Judas Priest deutlich zu hören, denn die ganze Veröffentlichung ist ja feinster Retro-Rock der 80-er und bietet fast vierzig Minuten beste Unterhaltung.

Rock ist tot? Quatsch – er wird gerade wieder neu und modern interpretiert wie bei „Dinosour“ oder „Your Heritage“. Und wer es ein bisschen härter mag, kommt bei „Bored To Death“ oder „Afterburner“ voll auf seine Kosten. Der letzte Track "… And Nothing But The Truth" bietet dann noch mal etwas Besonders, denn bei diesem Beitrag ist das Saxophon anfangs bestimmend. Die Eröffnung ist schon toll, die Stimmung wird nachdenklich und das Instrument und Per Bortens Gesang verschmelzen gefühlt miteinander, bevor es dann ein letztes Mal mit eingängig-rockender Musik weiter geht. Mit etwas über fünf Minuten ist das Stück schon mit das längste auf der Scheibe, aber eben unglaublich hochklassig und stimmungsvoll.

Spidergawd liefern von Produktion und Songwriting ein hochklassiges Album, welches kompakt in knappen vierzig Minuten wirklich alles liefert. Die Liebe zur Melodie, rockig, lebendig und wuchtig. Dabei wird das Rad nicht neu erfunden, aber viel Gutes recycelt. „VII“ ist eine LP für Rockfans, welche den Sound der 80-Jahre in einem neuwertigen Gewand hören möchten. Und die Band ist sehr nah dran an einer perfekten Mischung.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Axel Brand

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