BLACK & DAMNED - RESURRECTION

Label: | RPM / ROAR |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 43:52 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Es war einmal. So beginnen eigentlich schöne Märchen. Aber die Covid-Pandemie war eher ein Albtraum. Zum Nichtstun verurteilt, beschlossen Gitarrist und Bassist Michael Vetter (ex-Pump) und Sänger Roland Seidel (ex-Wasteland) im Jahr 2020 gemeinsam eine Reihe von Metal-Songs zu produzieren. Ganze zwölf an der Zahl. Als Einflüsse werden Iron Maiden, Black Sabbath und Helloween genannt. Mit namhaften Musikern wurden die Tracks eingespielt, die von Achim Köhler (Primal Fear, Brainstorm) gemischt und gemastert wurden. Das Ergebnis dieser Arbeit (“Heavenly Creatures”) konnte man ab Januar 2021 genießen. Der Nachfolger “Servants Of The Devil” erschien zwei Jahre später. Und im März erblickt das dritte Album „Resurrection“ von Black & Damned aus der Region um Stuttgart das Licht der Welt. Ein knallharter Einstieg. Zunächst mit „Silence Breaker“. Harte Riffs antreibendes Schlagzeug und das kraftvolle Gesangsorgan von Roland „Bobbes“ Seidel. Zur Krönung gibt es starkes Twin-Gitarren-Solo. Das hätte durchaus auch etwas länger sein dürfen.
Genauso präsentiert sich „Ruthless Wrath“. Rhythmus- und Lead-Gitarre sorgen neben dem Schlagzeugspiel für ein hohes Tempo. Dieses Mal bieten die beiden Klampfen ein längeres und zugleich hochkarätiges Solo. „Red Heavens“ beweist, dass es auch anders geht. Es wird schwer und düster. Hart an der Grenze zu epischem Doom. Bobbes Vocals sind wesentlich ruhiger als zuvor und wird vom dezenten Schlagzeug-Rhythmus begleitet. Aber später lässt er auch seine kraftvolle Stimme erschallen. Für mich ist das einer der Höhepunkte des Releases. „Bound By The Moon“ rockt wesentlich fetter. Aber es gibt auch ruhigere Passagen. Und einen Mitsing-Refrain. Treibendes Schlagzeug und große Gitarren-Hooks leiten „Circle Of Amnesia“ ein. Ein äußerst melodischer Song. Und erneut ein Refrain, den die Fans live sicherlich mitsingen werden. Bei den Intros zu den einzelnen Tunes beweisen Black & Damned ein feines Händchen. Diese passen stets zum darauffolgenden eigentlichen Beitrag. So auch zu hören bei „Injustice“.
Nach den verträumt wirkenden akustischen Six Strings entwickelt sich eine ruhige, aber kraftvolle Metal-Hymne. Ein weiteres Highlight, auch dank des erneut starken Axt-Solos. Aber dann ist es zunächst vorbei mit den ruhigeren und teilweise gefühlvollen Nummern. Bei „Searing Flames“ nehmen die Musiker wieder Fahrt auf. Erneut treibt das Drumkit die Gitarristen und den Shouter zu Höchstleistungen an. Lediglich beim Refrain wird das Tempo etwas zurückgenommen „Shadows“ startet mit einer ruhigen Basslinie. Gezielt gesetzte Riffs unterlegen den Gesang von Roland Seidel. Epischer Doom, der ein wenig an Black Sabbath erinnert. Im Hintergrund sind immer wieder Keyboards zu vernehmen. „Reborn In Solitude“ ist dann Power Metal in Reinkultur. Das Intro zu „Navigate Me To The Sun“ ist kurz und bietet einen Steigerungslauf von ruhig zu rockend. Das Lied versprüht jede Menge Metal-Hymnen-Atmosphäre.
„Resurrection“ ist ein echtes Metal-Brett. Obwohl ich den einen oder anderen Song etwas hervorgehoben habe, sind die anderen keineswegs schlechter. Zehn Metal-Kracher, die jede Menge Abwechslung bieten Hymne, Power Metal, Hochgeschwindigkeits-Metal wechseln sich ab. Zusätzlich sind gefühlvolle, doomige Hits zu hören. Und Sänger Roland Seidel drückt mit seiner wandelbaren Stimme jedem einzelnen Song seinen ganz persönlichen Stempel auf. Aus meiner Sicht ist die Veröffentlichung eine ganz klare Kaufempfehlung. Was während einer albtraumhaften Zeit begann, hat sich sich zu einem herausragenden Metal-Act entwickelt. Also wie im Märchen gibt es auch hier ein Happy End.
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber