THE AURORA PROJECT - EVOS12


Label:FREIA MUSIC
Jahr:2025
Running Time:38:39
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die niederländische Progressive-Formation The Aurora Project existiert seit Ende der 90er Jahre und hat es bisher auf vier Alben gebracht. Ich persönlich kenne nur das Live-Album von 2019, das auf dem letzten Studiowerk „World Of Grey“ (2016) basierte. Jetzt sind die Jungs wieder mit einem neuen Opus am Start und auch heuer beinhaltet die Story erneut ein Konzept, das wohl auf insgesamt zwei Veröffentlichungern ausgelegt ist. „EVOS12, so der Titel, behandelt ein futuristisches Thema nach einem Drohnenkrieg, in dem eine neue Weltordnung herrscht. So grob umrissen zumindest. Musikalisch ist man nach wie vor im Progressive-Sound mit Alternative-Einschüben verwurzelt- Als Einflüsse werden Rush, Pink Floyd und auch The Gathering genannt. Mit verzerrtem Sprechgesang startet man mit „Slave City“ ins Eingemachte.

Erzählerisch und mit ausbrechender Gitarre ähnelt der Gesang von Dennis Binnekade dem von Galahad´s Stuart Nicholson und auch musikalisch liegt man nicht weit weg von der Neoprogrogressive-Legende oder Bands wie Cyan. Eine schöne Gitarrenmelodie gehört selbstredend dazu. Wummernd und mit verzerrter Stimme klingt der Opener aus. Sphärisch und mit Keyboards unterlegt setzt „The Movement“ die Geschichte fort. Flotte Six-String-Klänge und ein Wechsel von legereren Momenten und dynamischen Parts zeichnen den Progressive-Rock von The Aurora Project aus. Have Some Tea“ beeindruckt danach mit über elf Minuten Länge. Etwas funkig zu Beginn nehmen die Vocals zunächst in entspannter, poetischer Art gefangen.

Viel Atmosphäre, ruhigere Sequenzen, aber auch aggressivere Strukturen bringen alles mit, was ein Progressive-Longtrack benötigt, um nicht zu langweilen. Auch die relativ lange Axt-Session zwischendrin kommt einigermaßen kurzweilig rüber. Mit düsteren Beats aber auch wunderbaren Gitarrenmelodien glänzt „The Traveller“. Mal ruhig im Gesang, mal intensiver und mit starkem Gitarrensolo versehen. Zum Abschluss gibt es mit „Freedom Of Thought“ nochmal einen Neun-Minüter, der ruhig beginnt, eine Frauenstimme integriert und mit gezupfter Gitarre größtenteils entspannt ertönt.

Dennoch setzt man auch einen schnelleren Gitarrenpart und schleppendere Moves zum Ausklang ein. „EVOS12“ kann man bedenkenlos Fans des 90er Jahre Progressive Rock empfehlen und auch wenn die Niederländer nicht vollkommen herausragen, so erlebt man doch ein stimmiges, musikalisch gut umgesetztes Konzeptalbum ohne großartige Längen, trotz zweier Longtracks.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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