NEPHYLIM - CIRCUITION


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2025
Running Time:38:18
Kategorie: Import
Eigenproduktion
 

Nephylim waren neulich zusammen mit Sacramentum und Thulcandra auf Tour und hinterließen bereits einen guten Eindruck. Auf Konserve höre ich sie aber nun zum ersten Mal. „Circuition“ ist das zweite Werk der Niederländer und erscheint im Digipack. Erneut handelt es sich hier um ein Konzeptalbum, bei dem es - grob gesehen - um den Lebenszyklus und das Rad des Schicksals geht. Es beginnt zunächst folkig, breitet sich dann aber Soundtrack-ähnlich aus. Das epische Intro gefällt mir schon einmal. Aber auch die Musik zündet sofort. Nephylim spielen Melodic Death Metal, der aber recht flott gespielt ist und ordentlich Arsch tritt. Der Gesang klingt schön wütend. Aber man versteift sich nicht nur auf stumpfe Ballerei, sondern bleibt musikalisch. Immer wieder lockern schöne Leadgitarren, akustische Passagen und seichte Pianoklänge das Gesamtbild auf. Das Schlagzeug ist hörbar getriggert, stört aber nicht.

Vielmehr verleiht es der Musik den nötigen Druck und die Transparenz. Die sieben Tracks sind sehr detailverliebt und vielseitig. Die „Fillmmusik“ (so möchte ich die Orchestrierungen mal nennen) ist oft allein zu hören und erinnert mich dabei obskurerweise an Within Temptation auf dem „The Silent Force“-Release, obwohl ihre Landsleute hier mit ihnen ansonsten gar nichts gemeinsam haben. Die Produktion ist fett und sauber und rückt alle Facetten der Musik in das richtige Licht. Schön finde ich, dass Nephylim eben nicht der übliche Amon Amarth-Abklatsch sind, sondern mit Innovation und Eigenständigkeit glänzen. Dabei klingen sie zwar zeitgemäß, aber nicht überladen modern. Auch das Artwork gefällt und rundet dieses solide Werk gekonnt ab. Seltsam, dass es sich hier nur um eine Eigenpressung handelt, denn ein Potenzial ist hörbar vorhanden. Aber vielleicht ist mittlerweile ein Label durch die Tour vor ein paar Wochen auf sie aufmerksam geworden.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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