CARCOLH - TWILIGHT OF THE MORTALS

Label: | SLEEPING CHURCH |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 46:55 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Der Carcolh ist ein mythisches Biest in der französischen Folklore und Namensgeber dieser Doom Metal-Band aus Bordeaux, die seit ihrer Gründung im Jahr 2016 bereits drei Alben veröffentlicht hat, ohne sich jemals mit Demos oder EPs abgegeben zu haben. Das neue Langeisen liegt mir im Digipack vor. Es enthält zwar nur sechs Songs, diese sind aber mit Spielzeiten zwischen fünf und elf Minuten alle relativ lang. Lediglich der Titeltrack unterschreitet die magische Vier-Minuten-Grenze. Geboten werden träge, fette Lavariffs, die düster und bedrohlich daherkommen. Dasselbe kann man über den melodischen, theatralischen Gesang sagen, der wahrhaft beschwörend rüberkommt. Oft werden die Nummern von simplen Gitarrenmelodien getragen, die eine unglaubliche Melancholie vermitteln. Diese Musik kann einen schon echt runterziehen.
Ich überlege die ganze Zeit, an wen mich das erninnert. Candlemass passen da nicht so wirklich, Solitude Aeturnus dagegen schon eher, aber eben auch nicht so richtig. Griftegard vielleicht? Die Schweden hatten auch ein Händchen dafür, mit tonnenschwerer Monotonie den Hörer förmlich einzulullen. An sich finde ich das Gehörte hier schon echt geil, aber der Release leidet auf Dauer schon ein bisschen an der fehlenden Abwechslung. Ein Wutausbruch, ein rockiger Takt, der die Tristesse mal ein wenig auflockert, ist kaum vorhanden. Gut finde ich, dass hier keine Jüngelchen einen auf fünfzig Jahre zu spät geborene Hippies machen. Zudem klingt durch die warme, analoge Produktion auch alles schön authentisch. Trotzdem sollten sich hier eher lupenreine Doom-Jünger als benebelte Stoner Rocker heranwagen. Gefällt, aber dafür muss man in der Stimmung sein.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller