Das Erstlingswerk des Ein-Mann-Projekts von Nicolas de Renty erinnert an einen Mix aus Oper, Kirchenmusik und - ob des französischen Gesangs - an höfische Mittelaltermusik. Allerdings trägt auch die fast schon epische Länge des Openers “Leurre Éternel” (dt.: Ewige Verlockung) mit fast zwölf Minuten dazu bei, dass man sich eher in klassischen Gefilden wiederfindet als im Metal. Auch die anderen Musikstücke sind bis auf “Retour Au Bercail” (dt. Rückkehr in den Schoß der Familie/Kirche) mit nicht ganz fünf und das instrumentale “M’etallifugue” mit knapp drei Minuten eher länger konzipiert. Für die gute Dreiviertelstunde braucht es daher auch nur sechs Titel.

Nicolas de Renty bewegt sich dabei aber eher in einem klassisch-experimentellen bis liturgischen Spektrum. “Autopsie D’Une Éclipse” (dt. Autopsie einer Sonnenfinsternis) erweckt mit seinem Titel und seinem dramatischen musikalischen Aufbau, Assoziationen an die von der Kirche abgelehnten Erkenntnisse von Galileo Galilei. Nicolas de Renty geht mit seiner Musik auf eine Zeitreise, wobei man das Gefühl nicht loswird, dass er mit “Retour Au Bercail” ein Konzeptalbum geschaffen hat, das im letzten Titel “Sentence” kulminiert. Künstlerisch ist das Werk dabei durchaus anspruchsvoll, doch wer einige rockige Klänge benötigt, sucht hier vergeblich.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Axel Brand

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