SEVEN SISTERS - SHADOW OF A FALLEN STAR PT.2

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 38:26 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Wer klassischen Heavy Metal der melodischen Art liebt und in der letzten Dekade das Vereinigte Königreich auf dem Schirm hatte, wird die Londoner Wunderkinder von Seven Sisters schon im Regal und im schwermetallischen Herzen haben. Die vier englischen Gentleman haben sich seit der Gründung 2013 eine immer größer werdende Fanschar erspielt und, meiner bescheidenen Meinung nach, das zu Recht. Ich wähle meine Worte meistens mit einem großen Maß an Bedacht, daher ist es heftig zu sagen, aber die Jungs sind meiner Meinung nach eine der besten Bands, die England in den letzten fünfunddreißig Jahren hervorgebracht hat. Die ersten beiden Alben („Seven Sisters“ und „The Cauldron And The Cross“) waren durchweg gutklassige Outputs, die früh zeigten, in welche Richtung es gehen könnte.
Mit der Pandemie EP „Campfire Tales“ und ihrer Akustik Herangehensweise an vergangene Songs haben die Burschen es dann tatsächlich geschafft, die Eisentür zu meinem Herzen aus den Angeln zu treten. Ab da an war ich also Fan und freute mich 2021 auf die neue Langrille „Shadow Of A Fallen Star Pt.1“. Kurz und knapp: Die Scheibe übertraf jegliche Erwartungen und zementierte die bereits hohe Meinung, die ich von der Formation hatte. Kurze Zeit später hatte ich dann die Chance die Herren persönlich kennenzulernen und natürlich freundete man sich oberflächlich an (großartige Typen und auf der Bühne absolute Vollprofis). Da im Jahre 2025 alles drunter und drüber geht, hatte ich schon ganz vergessen, dass dieses Jahr wohl auch noch tolle Sachen passieren, eine davon höre ich mir gerade an.
Ist „Shadow Of A Fallen Star Pt.2“ also bloß mehr von dem, was die letzte Scheibe so großartig gemacht hat? Ja und Nein. Zum einen gibt es hier „nur“ vier Tracks von denen der erste („Astral Prophecies“) schon mit acht Minuten und siebzehn Sekunden zu Buche schlägt und der letzte Track namens „Andromeda Descending (A Falling Star Rises)“ sogar zwanzig ein-halb Minuten auf den Tacho bringt. Der hier und da durchscheinende Progressive Faktor den schon der vorherige Silberling auszeichnete ist hier zwar unübersehbar aber sehr ausgewogen. So dominieren durchweg starke Melodien und auch wenn zwei Beiträge durchaus recht lang sind kommt weder Langeweile auf noch wird es zu frickelig (Progressive Hörer wissen was ich meine).
Ok, „Andromeda Descending (A Fallen Star Rises)“ hat hier und da Iron Maiden-artige Gitarrenparts die mancher als Dudelanteile bezeichnen würden aber dafür hat der Tune auch ab Minute Dreizehn den absolut besten Gesangspart von Sänger Kyle McNeill. Auch hat das Lied Momente, die mich teilweise an den gigantisch guten Pop von Künstlern wie A-ha, Nik Kershaw und Kate Bush erinnern (Vibe-only). Und wieder haben die Jungs es geschafft, Melodien aus dem Äther zu zerren und in ihren Metal zu integrieren, die mich absolut aus den Stiefeln katapultieren. Ich wusste, was ich erwarte und was die Mannen aus Londinium abliefern können und trotzdem bin ich deutlich verzückter als erwartet. Wir sehen uns auf der nächsten Tour meine Freunde!
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter