SACROSANCT - KIDRON

Label: | RPM ROAR |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 57:25 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Sacrosanct aus den Niederlanden ist eine dieser vielen Bands, von denen ich das Logo kenne und ungefähr weiß, was sie für Musik machen, mit denen ich mich aber nie beschäftigt habe. Zunächst waren sie von 1988 bis 1994 aktiv und veröffentlichten in dieser Zeit ein Demo und drei Alben. Erst 2017 taten sie sich wieder zusammen. Von früher sind nur noch Randy Meinhard und Gerrit Knol an Bord. Letzterer hatte von 1990 bis 1992 jedoch noch den Bass bedient. Zu meiner großen Überraschung ist mit Ignazio Nicastro (Xenos, ex-Eversin) ein alter Bekannter seit 2022 am Tieftöner dabei. Musikalisch dürfte es heute auch viel melodischer zugehen als damals. Hatten sie in der Phase vor der Auflösung noch viele Thrash-Einflüsse mit rauerem Gesang und Geschrammel, so gibt es heute vor allem kraftvollen Klargesang, der mir richtig gut gefällt, weil er inbrünstig und mitreißend ist.
Die Musik ist aber immer noch mit knackigen Riffs versehen und hörbar gut gespielt. Dennoch spielen Sacrosanct heute eher Progressive Heavy- statt Thrash Metal. Wenn man die alten Sachen nicht kennt, funktioniert das durchaus. Als Fans der alten Tage dürfte es hier aber schwierig werden. Ich überlege die ganze Zeit, an wen mich das erinnert. An Morgana Lefay? Nevermore? Spätere Hexenhaus? Memory Garden? Irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht. Es klingt schon alles sehr vertraut, aber Sacrosanct kopieren niemanden, um auf irgendeinen Zug aufzuspringen. Anno 2025 sind sie riffgewaltig und variabel. Die Breaks sitzen, ohne den Spielfluss zu stören, und es knallt an allen Ecken und Enden. Und der fast schon theatralische Gesang kann einfach alles! Keine Ahnung, ob es den alten Fans noch gefällt. Ich finde es richtig geil; auch bei fast einer Stunde Spielzeit!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller