Wenn sich eine Band The Grand Sheep nennt, ist es eigentlich naheliegend, wenn man als Intro das Blöken von Schafen verwendet. Andererseits ist das so offensichtlich, dass man da überhaupt erstmal drauf kommen muss. Nach diesem Einstieg folgt eine Stunde Musik, die zwar überwiegend dem progressiven Rock zuzuordnen ist, aber auch ein wenig Richtung Krautrock schielt, was ja auch ganz gut passt. Fasst zehn Jahre haben sich die Aschaffenburger Zeit gelassen, ihrem selbstbetitelten Debütwerk nun endlich einen Nachfolger folgen zu lassen. In der Zwischenzeit gab es übrigens einen Besetzungswechsel an der Gitarre, wo nun Andreas Bookjans agiert. Die meisten Songs wurden allerdings noch von seinem Vorgänger Falk Hofmann geschrieben.

Die Atmosphäre ist relativ düster, was wohl den meist schleppenden, fast schon Doom artigen Riffs zu verdanken ist. Thematisch wird der Hörer in eine Welt mitgenommen, in der Realität und Wahnsinn miteinander verschmelzen. Hierzu passt der Gesang von Florian Rickert perfekt, der zwar zu Anfang noch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, aber mit seiner Art zu schreien auch die Gefühle und den Wahnsinn sehr gut vermittelt. Hoffentlich dauert es nicht erneut ein knappes Jahrzehnt, bis es das nächste Lebenszeichen der Truppe gibt.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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