“Parasomnia” wird wohl ein besonderes Standing in der Diskographie der Progressive Metal Helden inne haben. Es ist nämlich nicht nur das Werk zum vierzigjährigen Bandjubiläum, sondern auch das erste, bei dem nach langer Pause Rückkehrer Mike Portnoy wieder an dem Schlagzeug sitzt, was bei den meisten Fans mit großer Euphorie begrüßt wurde. Thematisch geht es, wie der Titel bereits verrät, um Schlafstörungen im weitesten Sinn. Es handelt sich dabei allerdings nur um ein loses Konzept ohne durchgehende Storyline. Dementsprechend düster und für Dream Theater Verhältnisse relativ hart ist die musikalische Umsetzung des Ganzen.

Der Sound wirkt bei aller Komplexität durchaus überschaubar und somit zu keinem Zeitpunkt überfrachtet. Jeder dieser Ausnahmemusiker erhält genug Freiraum, um sich zu präsentieren, was natürlich auch dazu führt, dass es eine Menge Instrumental-Passagen gibt. Der Gesamtfluss wird dadurch jedoch zu keinem Zeitpunkt gestört. Das Alles wird so harmonisch miteinander verbunden, dass man sogar von großer Eingängigkeit sprechen kann, die dann auch folgerichtig in echte Hits mündet. Selbst das überlange „The Shadow Man Incident“ bleibt in jeder Phase nachvollziehbar und wird zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Trotzdem sollte man sich ausführlich und konzentriert mit dieser Scheibe beschäftigen, um alle Feinheiten zu entdecken. So muss Progressive Metal klingen, um nicht nur Nerds zu begeistern. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon darauf, mir das Ganze im kommenden Sommer auch live anzusehen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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