FUNERAL - ORATORIUM
Label: | GRAU |
Jahr: | 2012 |
Running Time: | 72:26 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Funeral aus Norwegen sind schon eine ganze Weile aktiv. Gegründet wurden sie bereits 1991. Fünf Demos und sechs Alben haben sie schon auf dem Buckel. Funeral Doom mit Gothic-Einflüssen steht an der Tagesordnung. Eine klar klingende Gitarre ertönt bei sehr schleppender Mucke. Der zwar melodische, aber wehleidig klingende Gesang sowie die Geigen im Hintergrund erinnern sofort an ganz alte My Dying Bride-Platten. Auch die Überlängen der Songs zwischen sieben und 13 Minuten bestätigen den Verdacht. Die Mucke klingt atmosphärisch dicht, düster und bedrohlich. Die Violinen versprühen eine Tristesse, die nicht von dieser Welt ist. Neben My Dying Bride fallen mir noch die Holländer Orphanage zu „By Time Alone“-Zeiten und Anathema als passender Vergleich ein. Offiziell haben Funeral gar keinen Keyboarder und keinen Geiger, was den Eindruck vermittelt, dass die Norweger hier ein echtes Orchester arrangiert haben. Denn auch Hörner sind zu vernehmen, wenn mich nicht alles täuscht. Alle Songs haben Überlänge und deshalb gibt es hier auch eine Menge Abwechslung. Hier passiert unheimlich viel in vielen verschiedenen Tempovariationen. Kein Song klingt wie der andere. Dennoch zieht sich immer ein roter Faden durch „Oratorium“. Die Atmosphäre schnürt den Hörer ein und hypnotisiert ihn geradezu. Obwohl das Album 72 Minuten dauert und größtenteils schleppend vorgetragen ist, kommt hier keine Langeweile auf. Echt gelungen!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller