BONFIRE - HIGHER GROUND

Label: | AFM |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 46:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Bonfire waren und sind das Ergebnis von Hans Zillers Kreativität und Durchhaltevermögen. Zehn Jahre ist es nun her, als die erste Scheibe ohne dem Sänger Claus Lessmann erschien und Hans das Bandschiff weiter steuerte. Er kann nun auf eine beachtliche Bilanz der vergangenen Dekade zurückschauen. Mit Shouter David Reece passte es nicht, dann kam Alexx Stahl und brachte für drei Alben frischen Wind und vor allem Vocal-Power in die Formation. Lieder trennte man sich 2022, aber mit Dyan Mair fanden Bonfire einen mehr als einen geeigneten Ersatz. Ein junger Fronter, der vor Energie nur so strotzt und in schwindelerregenden Höhen, aber auch tiefen Bereichen punktet. Nachdem Bonfire ihre ersten drei Releases mit Dyan am Mikrofon neu aufgenommen und 2023 veröffentlicht hatten, steht jetzt der brandneue gemeinsame Longplayer in den Regalen.
Und eins vorab: Es kracht ganz gewaltig im Gebälk. Nach dem Intro „Nostradamus“ geht mit „I Will Rise“ die Luzie ab und der Fan bekommt eine packende Nummer mit Powermetal-Touch serviert. Die Vision Zillers, den Härtegrad seiner Truppe zu erhöhen, wurde auf „Higher Ground“ durch die Bank umgesetzt, wobei aber auch alte Fans nicht enttäuscht sein dürften. Denn schon auf dem folgenden Titeltrack werden alle Sehnsüchte nach den früheren Zeiten erfüllt. Die Wahnsinns-Hookline des Songs beweist einmal mehr die Songwriter-Qualitäten der Ingolstädter. Dem nicht genug folgt danach die Single „I Died Tonight“ und bohrt sich dermaßen in die Gehörgänge, dass man sie dort nicht herausbekommt. Auch hier ist es wieder da, das Feeling von den Veröffentlichungen „Fireworks“ und „Point Blank“. Bei „Lost Control“ schwingt erneut die Power-Metal-Keule bei der auch Sabbaton-Fans hellhörig werden dürften.
Frank Pané brilliert dazu mit superflinken Soli. Sein virtuoses Solospiel ergänzt sich auf der gesamten Scheibe sehr gut mit Hans Zillers unverkennbaren Melodien, welche Bonfire ausmachen. Gefühlvoll wird es bei „When Love Comes Down“, der bei Bonfire unverzichtbaren Ballade. Auch ein Volltreffer. Der Titel „Fallin‘“ ist erneut starker typischer Bonfire Stoff, bevor es mit „Come Hell Or High Water“ stilistisch in die Black Sabbath-Ecke geht. Der Track kommt mit wuchtigen Gitarren daher und hat eher etwas Dunkles. Bei „Jealousy“ geht’s wieder flott vonstatten. An der Stelle wird einem nochmals bewusst, was hier überhaupt für eine Hammer-Besetzung am Start ist.
Bei „Spinnin‘ In The Black“ nochmal kommen die Bonfire-Anhänger der Achtziger auf ihre Kosten. Zum Abschluss haben Bonfire mit „Rock ´n´ Roll Surivor“ vom durch Corona leider unbeachteten Werk „Fistful Of Fire“ nochmal neu aufgenommen, um dem Titel nun die verdiente Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Fazit: Bonfire sind präsenter und geballter am Start denn je. Bleibt zu hoffen, dass auch auf der kommenden Tour einiges von diesem Album gespielt wird.
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg