BEHEMOTH - XXX YEARS OV BLASPHEMY


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2024
Running Time:92:13
Kategorie: Liverecording
 

Behemoth sind unverwüstlich! Die Polen begannen 1991 als Undergound Black Metal-Horde und wurden zunehmend immer Death Metal-lastiger und technischer. Hier liegt uns nun eine monströse Box vor, in der drei CDs und eine BluRay enthalten sind. Alle drei CDs enthalten jeweils sechs Songs (6-6-6? Sicher kein Zufall!). Auf der BluRay ist dann das komplette Set enthalten. Über die dreißig Jahre wundere ich mich ein bisschen. 1994 erschien ihr viertes Demo „...From The Pagan Vastlands”, das damals aber auch schon auf CD veröffentlicht wurde. Dass Behemoth sehr anspruchsvoll geworden sind, ist allgemein bekannt. Aber auch hier steht die Kunst im Vordergrund. Nergal ist ein schlauer Kopf, der mit diesem Live-Dokument ein bestimmtes Konzept verfolgt.

Drei CDs, jeweils sechs Songs, jede CD eine Dekade, alles chronologisch sortiert. So lässt sich die musikalische Entwicklung der Band auch gut nachvollziehen. Jeder Silberling wird mit einem orchestralen Intro eingeleitet. Ich persönlich mochte eigentlich nur ihre Frühphase und freute mich vor allem auf die erste CD, die den Titel „Act I: The Scorched Forest” trägt. Aber natürlich klingen die alten Sachen heute ganz anders als damals. Die alten Songs sind dem heutigen spielerischen Standard angepasst, was man vor allem am getriggerten und arschtighten Schlagzeug merkt. Vom Black Metal-Sound der alten Tage ist hier nicht mehr viel zu hören. CD 2 mit dem Untertitel „Act II: The Path Of Via Dolorosa” ist dann rasend schneller Death Metal in spielerischer Perfektion und enthält Songs bis einschließlich „Zos Kia Cultus (Here And Beyond)”, welches im Jahr 2002 erschienen war.

Auf CD 3 mit dem Titel „Act III: The Sesecrated Temple” geht es dann weiter mit den Songs ab „Demigod” (2014), wo man gekonnt den Spagat zwischen Death- und Black Metal, zwischen technischer Finesse und eingängiger Rohheit fährt. Die Band versprüht Spiellaune. Das Live-Album klingt längst nicht so steril runtergehobelt wie befürchtet, ist aber schön fett produziert. Allerdings hört man auch das Publikum nicht. Die Formation steht klar im Vordergrund. Wie es bei der BluRay aussieht, kann ich nicht sagen, weil sie mir nicht vorliegt. Fans der Band werden eh blind zuschlagen, aber auch Leute wie ich, die nicht alle späteren Sachen mögen und sich gerne einen groben Überblick über die Stilwechsel in den jeweiligen Dekaden verschaffen möchten, werden hier angesprochen.

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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