Die neue Scheibe der Schweden steht in den Startlöchern. Knapp drei Jahre nach der letzten, und für mich eher enttäuschenden Scheibe „Eyes Of Oblivion“ melden sich die Rotz ´n ´ Roller mit dem neuen Album „Overdriver“ zurück. Frontmann Nicke Andersson produzierte die elf Songs starke Scheibe erstmals vollständig alleine. Passend zum dreißigjährigen Bandjubiläum also neue Mucke von den The Hellacopters. Hier wird komplett auf der Retro-Schiene des Rock musiziert. Das Werk ist ganz feiner und zeitloser Gitarren Rock. Was die vier Jungs hier abliefern, ist eine schöne Reminiszenz an alten Rock. Hier klingen ebenso Kiss und Konsorten durch wie auch The Stooges, MC5, Yes und ähnliche Verdächtige. Aber auch fett groovender Power-Pop und Mod-Einflüsse sind deutlich zu hören. Da lassen auch schon mal The Who freundlich grüßen.

Jetzt könnte man denken, dass hier die Altersmilde eine Rolle spielen könnte, was aber Quatsch ist. Natürlich sollte man diesen Longplayer nicht mit den alten wilden Sachen vergleichen. Dafür ist das ganze Konzept der Scheibe auch gar nicht gedacht. Da toben sich einzelne Mitglieder der Formation ja reichlich mit Ihren Side-Projekten aus. Ach ja, Gitarrist Dregen wird bis auf weiteres live von LG Valeta vertreten, da Dregen noch immer an seiner schweren Handverletzung aus dem letzten Jahr leidet. Ein mit Sicherheit eher untypisches The Hellacopters Album, aber massiv gelungen. Das wäre auch eine Hammerscheibe, wenn nicht dieser Name auf dem Etikett stehen würde. Ganz ehrlich hätte ich das in dieser Art den Schweden weder zugetraut noch jemals erwartet. High Quality Rock vom Feinsten, ich bin überrascht und beeindruckt.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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