ICE EXILED - RESET THE SKY

Label: | INVERSE |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 42;19 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
"Ice Exiled, eine feste Größe in der finnischen Metalszene, bieten einen erfrischenden und schweren Sound, bei dem Melodien eine entscheidende Rolle spielen und Clean Vocals und Growls nahtlos zu einem vielseitigen Ganzen kombiniert werden." Mit diesen markigen Worten beschreibt der Pressetext die Band. Die Geschichte von Ice Exiled beginnt im Jahr 2016, noch unter dem Namen Archares. In den ersten Jahren spielte die Gruppe einige Konzerte in ihrer Heimatstadt Helsinki. Während der Corona Pandemie zogen sie sich zurück. Die Zeit wurde genutzt, neue Songs zu schreiben. Anfang 2024 formierte sich die Mannschaft mit neuem Line-Up und dem aktuellen Namen Ice Exiled. Die Veröffentlichung der EP „Civilization Zero“ erfolgte noch in Eigenregie. Inzwischen konnten sie einen Plattenvertrag mit Inverse Records unterschreiben.
Über dieses Label erscheint das Debütalbum „Reset The Sky“. „Open Fire“ wird kurz von akustischen und e-Piano eingeleitet. Sobald dann die Instrumente druckvoll einsetzen, sind auch die angekündigten Growls zu hören. Es wechseln sich ruhige und kraftvolle Abschnitte ab. Es tendiert in Richtung melodischer Rock mit epischen Chorussen. Gelegentlich werden auch wieder Growls eingestreut. „Civilization Zero“ startet ruhig mit Gitarren und Keyboard. Erneut gibt es das Wechselspiel zwischen ruhig und rockig. Growls und Klargesang sind wechselseitig zu hören, wobei letzteres überwiegt. Einige Riffs sorgen für ein Metal-Feeling. Sanfte Piano-Klänge gibt es bei „Bloodfeud“ zu hören. Der erste Teil ist balladesk, später wird es hymnisch. „Chained And Bound“ bietet von Beginn an eine eingängige Melodieführung im Midtempo-Bereich. Ein kurzes Gitarren-Solo gibt es gegen Ende des Songs.
„Reapers Feast“ startet mit einem Synthesizer-Stakkato, aber zum Glück nur kurz. Es wird bald darauf härter mit treibenden Riffs. Die Äxte, der Duett-Gesang und ebenso die Growls klingen zeitweise etwas hektisch. Erneut kann man eingängige Melodien hören bei „Face The Night“. Der Track ist etwas ruhiger. Dazu gibt es einen Mitsing-Refrain. In der zweiten Hälfte wird der Beitrag deutlich härter mit vielen Riffs. Die aber durch ein e-Piano leicht verwässert werden. „Anthropocentrum“ wechselt zwischen besinnlicher Ballade und harten Metal Passagen. Man will an vielen Stellen des Songs schnell mitsingen. „The Satellite (We Call Home)“ ist sehr eingängig. Zunächst dominiert die Cello-Melodie, die von Gitarren-Riffs und e-Piano unterlegt werden.
Den Wechsel zwischen Ballade, Rock und teilweise sogar Mainstream kennen wir schon. Dies ist hier jedoch besonders ausgeprägt. Ja, der Sound auf „Reset The Sky“ ist erfrischend und abwechslungsreich. Aber von dem angekündigten schweren Sound ist nur hin und wieder etwas zu hören. Es dominieren ganz klar die schönen Melodien. Und ja, es wird harmonisch zwischen Klargesang und Growls variiert. Aber auch hier wirkt alles sehr melodiös. Ice Exiled bestechen vor allem mit einem guten Händchen bei der Ausgestaltung großer Melodie-Bögen. Ein gelungenes melodisches Rock-Album.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber