VROUDENSPIL - SCHATTENUHR


Label:HICKTOWN
Jahr:2024
Running Time:34:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Fast fünf Jahre sind seit dem Vorgänger „Panoptikum“ vergangen. Nun melden sich Vroudenspil mit Schattenuhr zurück. Mein Kollege Steve bescheinigte der Truppe seinerzeit eine gewisse Beliebigkeit, die er an dem Fehlen von Eigenständigkeit und Innovation festgemacht hat. Ich bin da etwas anderer Meinung. In einer Zeit, in der fast jede Mittelalterband nur noch kräftige Rockmusik mit alten Instrumenten wie Dudelsack, Geigen und Flöten unterlegt, ist die hier gebotene Mischung aus Folk, Ska, Polka und diversen Balkaneinflüssen durchaus etwas Besonderes. So etwas kannte ich eigentlich nur von den nicht mehr existierenden Russkaja. Textlich befassen sich die Münchner mit relativ düsteren Themen, die sich meist um den aktuell nicht so schönen Zustand unserer Welt drehen.

Verpackt wird das Ganze aber in durchaus fröhliche und extrem tanzbare Melodien, die erst gar keine trübe Stimmung aufkommen lassen. Vielmehr wird hier ein gewisser Optimismus vermittelt und dazu angeregt, sein Schicksal und damit auch seine Umwelt selbst zu bestimmen und positiv zu beeinflussen. Dass dabei die Partylaune nicht außen vor bleibt, ist ein sehr positiver Nebeneffekt. Wer die Truppe bisher mochte, wird sich jedenfalls freuen, und vielleicht erschließt sich mit „Schattenuhr“ ja auch eine neue, zusätzliche Hörerschaft. Das wäre jedenfalls alles andere als unverdient.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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