THE HOUSE OF USHER - ICONOGRAPHY MMXXIII
Label: | ÉQUINOXE |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 74:57 |
Kategorie: |
Compilation |
The House Of Usher ist eine deutsche, 1990 gegründete Gothic Rock-Band, die bis heute zahlreiche Veröffentlichungen vorzuweisen hat. Seit 1993 bringen sie regelmäßig Tonträger raus. Dreißig Jahre später entschloss man sich, ihren Fans ein Weihnachtsgeschenk zu machen und eine Compilation rauszuhauen, auf der Songs zusammengestellt sind, die bisher nur als Singles, Downloads und Samplertracks erhältlich waren. Das Licht der Welt erblickte diese CD, die es in einem schmucken DIN A5-Digipack mit dickem Boolet gibt, aber erst am 10. Januar. Egal, das tut der Freude keinen Abbruch! Fünfzehn Tracks sind hier vertreten, von denen ich aber nur „Reincarnation" von der gleichnamigen 7" aus dem Jahr 2014, „You´re The Fire, I´m The Ashes" vom „Angst"-Album (2009) und „Into The Blue" von der Split-7" mit The Escape (2010) kenne. Obwohl ich alle regulären Alben und EPs besitze, ist diese CD also auch für mich als Komplettisten eine interessante Entdeckungsreise. Der bereits erwähnte Opener „Reincarnation" rockt gut ab und erinnert mit seinem weiblichen Background-Gesang an The Sisters Of Mercy, mit denen man ohnehin sehr viel gemeinsam hat.
Zusätzlich zu den Raritäten gibt es mit „For Maria" und „A Farewell To Arms" auch zwei neue Songs, die sich nahtlos in das Schaffen der Band einreihen. Ihre Alben sind eigentlich alle gleich gut und wenig experimentell. Man kann also eigentlich alles von ihnen blind kaufen, auch wenn die letzten vier Alben etwas seichter waren. Dennoch schwächelt die Compilation zum Schluss hin ein wenig. So will das seltsam weihnachtlich klingende, mit Fanfaren versehene „Black Snow" bei mir genauso wenig zünden wie das etwas zu kitschig ausgefallene „Victory Of Love" und der balladeske Abschlusstrack „I Won´t Let It End". Dennoch soll das nicht über die Qualität der Musik hinweg täuschen, denn The House Of Usher haben auf all ihren Tonträgern niemals ihre Fans beleidigt oder gar verraten. Da die Discography der Band schier unübersichtlich ist, ist „Iconography MMXXIII" sowohl für alt eingesessene Fans als auch für Neueinsteiger sehr gut geeignet. Wer Bands wie The Sisters Of Mercy, The Mission, Joy Division, Bauhaus, Fields Of The Nephilim, The Cure, Christian Death oder Fallen Apart (ex-Funeral Address) mag, der sollte sich ernsthaft mal mit dieser Band beschäftigen!
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller