ABBEY OF THE ANCIENT ONES - SAME
Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 47:49 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Olle, jetzt wird´s obskur! Abbey Of The Ancient Ones aus Köln gründeten sich bereits 1984. Sie arbeiteten zwischen 1984 und 1985 an Songs, die sie aber zunächst nicht fertigstellten. 2002 raufte man sich wieder zusammen, um die alten Sachen endlich aufzunehmen. Damals arbeiteten sie mit einem Drumcomputer. Erst 2024 kamen noch Keyboards und alle Gesangslinien dazu. Das Schlagzeug wurde nicht mehr bearbeitet. Dafür wurde das Ganze noch einmal remastert und mit coolen Artwork nun auf CD gepresst. Und was aus den Boxen ertönt, ist schon ziemlich durchgeknallt. Das Intro „Laudatio" ist nur eine kurze Bandbio auf Englisch und eigentlich überflüssig. Aber auch das folgende „Abbey Of The Apostates" beginnt mit einem gesprochenen Intro und erinnert an ein Hörspiel. Das „Denglisch" klingt witzig, hat aber einen gewissen Charme; hat ein bisschen was von dem Intro des „Black Hand Inn"-Albums von Running Wild. Aber Musik gibt es auch, und die ist abgefahren, verrückt und obskur, aber auch interessant! Im flotten Uptempo, mit räudigem, aber auch melodischem und teils mehrstimmigen Gesang geht es voran.
Es hat den viel zitierten „Charme des Unfertigen", gefällt mir aber auf wundersame Weise. Man pendelt irgendwo zwischen Heavy-, Thrash- und ganz altem Black Metal. Keine Ahnung, an wen mich das erinnert. Eigentlich wird alles so bunt gemischt, dass man es gar nicht in eine bestimmte Schublade stecken kann. Ganz alte Running Wild und Stormwitch höre ich genauso heraus wie Venom, Countess oder (vor allem gesanglich!) Goat Of Mendes. Der mehrstimmige Gesang klingt disharmonisch und etwas unbeholfen. Dennoch punkten Abbey Of The Ancient Ones vor allem mit Ideenreichtum und Spielfreude. Der Drumcomputer poltert schon etwas blechern und penetrant. Und die dilettantische Heimproduktion kommt keinesfalls über Demo-Status hinaus. Remastert klingt hier jedenfalls nichts, haha! Keine Ahnung, wie das vorher klang::: Das macht aber nichts. Es klingt negativer als es ist, denn wenn man obskuren, eigenwilligen Old School Metal mag, dann kann man den Kölnern durchaus etwas abgewinnen. Hört lieber erst bei Bandcamp rein, wenn ihr euch nicht traut. Ich finde es geil, muss aber auch objektiv bleiben.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller