BAPHOMET - THE DEAD SHALL INHERIT
Label: | PEACEVILLE |
Jahr: | 1992 |
Running Time: | 38:31 |
Kategorie: |
Classics |
Als ich vierzehn Jahre jung war, habe ich den Death Metal für mich entdeckt. Eine der Bands, mit denen ich damals Bekanntschaft machte, sind heute leider nur noch ein Geheimtipp, nämlich Baphomet aus Buffalo, New York. Ein Album haben sie nur gemacht, „The Dead Shall Inherit", bevor sie sich in Banished umbenannten, um Verwechslungen mit den deutschen Baphomet zu vermeiden, die es zeitgleich gab. Unter dem Namen Banished erschien dann noch ein weiteres Album, „Deliver Me Unto Pain" (1994). Die musikalische Ausrichtung blieb im Prinzip gleich. Nur war bei Banished alles sauberer gespielt und produziert. Danach war leider Schluss. Baphomet begannen in ihrer Demo-Zeit, in der sie insgesamt vier Tapes veröffentlichten, als Thrash Metal-Band, bevor es nach und nach immer weiter Richtung US Death Metal ging. Mit Okkultismus hatten die Amis übrigens genauso wenig zu tun wie ihre gleichnamigen deutschen Kollegen. Eher geht es hier um die üblichen blutrünstigen Horrorthemen. Das macht schon das geniale Artwork klar, auf dem Untote zu sehen sind, die aus ihren Gräbern steigen und auf den Betrachter zugehen. Ein kurzes Intro, das einem Horrorfilm entstammen könnte, leitet die Scheibe ein, bevor es richtig losgeht.
Gitarre und Bass knarzen vor sich hin. Der tiefe Growlgesang klingt richtig finster und bösartig. Das Album punktet vor allem dadurch, dass eben nicht nur stumpf drauflos geknüppelt wird. Vor allem das Schlagzeug ist sehr variabel gehalten. Oft rattert die Doublebass, und es gibt eine Menge Spielereien und Betonungsschläge. Zwar sind die Rhythmuswechsel nicht immer sauber gespielt. Dennoch besitzt dieses Album irgendwie „Herzblut". Die etwas dumpfe, basslastige Produktion sorgt zudem dafür, dass „The Dead Shall Inherit" eine düstere Underground-Atmosphäre besitzt. Der Death Metal von Baphomet kommt mit nur einer Klampfe locker aus und beinhaltet keinerlei Gitarrenmelodien. Ähnlichkeiten zu den Landsleuten von Deicide, Immolation, Cannibal Corpse und Monstrosity, aber auch die Holländer Sinister - alle jeweils in ihren Frühphasen - sind durchaus vorhanden. Mit dem klassischen Schweden-Stil von Entombed oder Dismember hat das hier rein gar nichts zu tun. Die Produktion führt zu einem Punkt Abzug. Hier hätte durchaus noch mehr rausgeholt werden können. Ansonsten hat das Album alles, was ein US Death Metal-Album braucht. Sollte man als Szene-Guru und Underground Maniac definitiv besitzen!
Tracklist:
Seite 1:
The Suffering (5:01)
Through Deviant Eyes (4:01)
Leave The Flesh (3:00)
Valley Of The Dead (4:19)
Torn Soul (3:10)
Seite 2:
Vile Reminiscence (3:00)
Boiled In Blood (4:29)
Age Of Plague (3:31)
Infection Of Death (3:23)
Streaks Of Blood (4:37)
Line-Up:
Tom "T. J." Frost – Vocals
Dave Craiglow – Guitar
Gary Schipani – Bass
Rick Breier – Drums
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller