DESOLAT - ÜCKENDORFICATION


Label:DACKELTON
Jahr:2024
Running Time:37:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mmh „Ückendorfication“??? Abgeleitet von „Californication“? Was war jetzt Vorbild? Die schräge TV-Serie oder der bekannte Hit der Red Hot Chili Peppers? Da tendiere ich eher zum letzten Vorschlag. Ückendorf...mmh...man muss ehrlich sein, Gelsenkirchen, trotz aller Taylor Swift Hysterie ist im Ruhrpott nicht unbedingt „the Yellow of the Egg“ und der Stadtteil sticht vielleicht noch mal extra heraus. Ich denke, da bieten sich jede Menge textliche Themen für eine Punk-Grunge-Garage-Rock Band. Und zack...hier das Debütwerk von Desolat. Leider ist das geschriebene Wort dann doch eher enttäuschend banal mit wenig Biss. Zumindest wird der Finger zu vielen Problemen des Stadtteils und Umgebung nicht wie von mir angenommen in die Wunde gelegt.

Thematisch hält man sich eher allgemein und regt sich wie tausend andere Bands über die alltägliche Tretmühle der Arbeit, die Evolutionsbremsen der Generation X auf oder die übertriebene Leidenschaft für Autos. Die musikalisch-cineastische Reise durch das mir bekannte Ückendorf, das die „Transformation und die multikulturelle und ambivalente Realität des unterschätzen Stadtteils oder die Lebenswirklichkeit der Stadt mit der schlechtesten Lebensqualität“, die im Beiblatt zitiert wird, erkenne ich nicht. Hier wird an vielen gravierenderen Problemen komplett vorbeigesungen. Schade, der Sound der recht herb abgerockt wird und nicht selten Nirvana-Affinität aufzeigt, hätte kernigere Texte verdient.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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