ATLANTIS DRIVE - SAME

Label: | PRIDE & JOY |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 49:42 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nach Lazarus Dream und Barnabas Sky nun also Atlantis Drive. Das nächste Projekt von Gitarrist/Songwriter Markus Pfeffer, diesmal zusammen mit Sänger Mark Boals (ex.Yngwie J. Malmsteen, Ring Of Fire), Drummer Markus Kullmann (Sinner, Voodoo Circle) und Keyboarder Jorris Guilbaud (Devoid, Heart Line). Tolle Musiker also, die erneut wunderbare Songs im Bereich des Melodic Rock/Metal versprechen. Und darum geht es dann auch bei Atlantis Drive. Meist 80er Jahre orientierter Rock der melodischsten Art mit einem Schuss AOR. So rasant, wie uns die Sportwagen auf dem Albumcover suggerieren, geht es bei Atlantis Drive allerdings nicht zu. Eher ausgewogen und im Mainstream-Hit-Bereich pendeln die zehn Songs auf dem Debütalbum mit ruhigeren Klängen hin und her. Der Opener „Way Back When“ ist so ein hitverdächtiges Beispiel, bei dem man voll auf die Zielgruppe Mainstream setzt und sich unter Umständen sogar im ZDF-Fernsehgarten gut machen würde.
Natürlich mit sicherer Hand gespielt und mit dem Weltklasse-Gesang von Mark Boals veredelt. Auch die Keyboards zeigen hier bereits erstmals ihre Relevanz im Sound der Band. Geschmackssicher und ohne große Risiken geht es auch in Folge weiter bei „Medusa Smile“ und „Living For The Moment“. Letzterer würde gar als Erkennungsmelodie der nächsten Olympischen Spiele taugen („Reach Out for the medal“ anyone ?). Mit „United“ und „Time“ wird auch mal härtere Gangart angedeutet, was die Gitarren-Riffs angeht, und erfreulicherweise mehr drauflos gerockt. Dagegen setzen die Ballade „Brand New Start“ mit Orgelbegleitung und der Melancholie-Schmachtfetzen „Farewell To A Friend“ (Songtitel ist hier Programm) auf die ruhigen Momente. Hier macht Mark Boals definitiv den Unterschied, denn seine Stimme hebt die prinzipiell nicht außergewöhnlichen Tracks auf ein höheres Niveau.
Mit dem Abschlusssong „Heroes“ haben Atlantis Drive meiner Meinung nach das Highlight ans Ende gepackt. Denn mit einer gewissen Melodic-Rock-Epik hat dieser Track seine echt besonderen Momente. Ähnlichkeiten zu Lazarus Dream werden hierbei deutlich. Atlantis Drive ist mit dem selbstbetitelten Erstlingswerk eine sichere Bank für alle Fans des Melodic Rock/Metal gelungen. Ohne große Innovationen hat man zehn Tunes zustande gebracht, die wunderbar ins Ohr gehen, viel positive Vibes verbreiten und mit viel Klasse gespielt werden. Dazu ein Weltklasse-Sänger….was will man mehr. Nun ja, im Vergleich finde ich persönlich Lazarus Dream aufgrund seiner größeren Vielseitigkeit eindeutig interessanter. Dennoch kann man Atlantis Drive dem Mainstream-Konsumenten uneingeschränkt empfehlen.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers