HELLGREASER - HYMNS OF THE DEAD


Label:SUNNY BASTARDS
Jahr:2024
Running Time:38:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der Begriff „Gothic Horror" ist in Literatur und Film durchaus gängig, bei Musik in dieser Kombination dagegen eher weniger. Eine Band, die da eine Ausnahme macht, ist Hellgreaser, eine Punk-Band aus Köln, die seit 2012 aktiv ist. Eine EP, eine Compilation und zwei reguläre Alben haben sie bislang veröffentlicht. Seit 2020 ist nun ein zweiter Gitarrist mit an Bord, was der Band mehr Breite im Sound verleiht. Dies wirkt sich positiv auf das neue Album aus, das insgesamt zwölf Tracks aufweist. Grob gesehen, gibt´s hier schon Ohrwurm-trächtigen Punkrock, der mich mal an die Ramones, mal an Offspring und mal an Bad Religion erinnert. Typischen Horrorpunk im herkömmlichen Sinne gibt es hier also eigentlich nicht. Während die meisten Bands des Genres nur stumpf die Misfits kopieren und Texte über alte Horrorfilme schreiben, gehen Hellgreaser ein-zwei Schritte weiter. Die Songs sind eingängig, melodisch und hitverdächtig, erreichen niemals die Vier-Minuten-Grenze und sind somit gut auf den Punkt gespielt. Die Refrains kann man gefühlt direkt mitgrölen. Alles klingt massentauglich und sofort vertraut.

Die Rhythmik geht meist treibend nach vorne los. Hier geht die Party ab! Aber Hellgreaser sehen auch mal über den viel zitierten Tellerrand hinaus. So punkten „Take It All Away", „„The Fiends In Me" und „Seasons Of My Life" mit zusätzlichen Synthie-Klängen und sorgen für eine schaurige Atmosphäre. In „Her Other Side" gibt es ein Rock ´n´ Roll-mäßiges Piano zu hören. Hier hat die kanadische Horrorpunk-Legende Chris Kirkland von Nim Wind sogar einen Gastauftritt. Den sauberen Sound hat Mario Dahmen in seinem Liquid Aether Studio zusammengezimmert, der mir eher von Metal-Veröffentlichungen von Crawling Chaos Records und Auric Records her ein Begriff ist. Somit weiß man auch, dass moderne Sounds wie getriggertes Schlagzeug hier keinen Platz haben! Gut so! Neben der herkömmlichen CD gibt es auch eine Vinylversion sowie eine schmucke Box mit beiden Formaten sowie ein Zwölf-Seiten-Booklet im LP-Format, einen Aufnaäher, einen Autoaufkleber, einem Poster und einer signierten Postkarte. Der Sammler hat die Qual der Wahl! Ich bin im Punkrock nicht gerade als Spezialist unterwegs, aber dieses kurzweilige Teil macht richtig Bock!

 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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