SAMAEL - REBELLION

Label: | METAL SCRAP |
Jahr: | 2023/1996 |
Running Time: | 48:32 |
Kategorie: |
Import Re-Release |
Samael aus der Schweiz kann man getrost zu den Urvätern der zweiten Black Metal-Welle zählen, auch wenn man sie dort nicht immer so recht auf dem Schirm hat. Das liegt vermutlich daran, dass sie Mitte der Neunziger eine „Kurskorrektur" vornahmen, in der man immer mehr Richtung Industrial Metal tendierte. Dies geschah 1996 mit der „Rebellion" EP, die hier eine Neuauflage erfährt. Hier war erstmals erkennbar, wo die Reise mal hingehen sollte. Aber es fängt alles noch gut an. Der eröffnende Titeltrack hätte auch noch auf dem Vorgänger-Album „Ceremony Of Opposites" stehen können. Bedrückendes Midtempo und richtig geiler, fieser Gesang werden unterstützt von gespenstischen Keyboards. Zudem enthält diese EP Neuaufnahmen zweier alter Klassiker, nämlich „After The Sepulture" (ursprünglich vom zweiten Album „Blood Ritual") und „Into The Pentagram" (ursprünglich vom Debüt „Worship Him"), die mir durch das etwas schnellere Tempo und das saubere Zusammenspiel sogar besser gefallen als die Originale.
Seltsam ist dagegen die andere Hälfte der hier enthaltenen Songs: zum einen das Gothic-mäßige Alice Cooper-Cover „I Love The Dead", zum anderen die beiden EBM-mäßigen Versionen von „Static Journey", von denen eine instrumental und eine auf Deutsch ist. Somit enthielt erstmals eine Samael-Veröffentlichung einen faden Beigeschmack. Da ich die EP aber tatsächlich seit Erscheinen kenne, habe ich hier auch leichte Nostalgiegefühle. Krass, wie lange das alles schon her ist. Ich bin mir gar nicht sicher, ob alle Auflagen der EP mittlerweile überhaupt vergriffen sind. Auch finde ich seltsam, dass diese Pressung hier aus der Ukraine kommt und als goldene CD erscheint. Die Schrift komplett in Goldprägedruck (statt wie früher schlicht weiß) finde ich aber sehr schick! Wer die EP immer noch nicht hat, kann sich diese Digipack-CD, die zwei Bonustracks zu früher enthält (ein Instrumental und die besagte deutsche Version von „Static Journey"), natürlich ins Regal stellen.
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller