TANTARA - Die Bay Area liegt in Norwegen


Tantara ist eine hierzulande noch völlig unbekannte Band aus Norwegen, die aus einem Talentwettbewerb hervorgegangen ist. So etwas sollten Dieter Bohlen, Xavier Naidoo, Nena und wie sie alle heißen, hier auch einmal casten! Die jungen Burschen Anfang 20 haben sich nämlich bestem Bay Area Thrash Metal verschrieben, der sich vor den Großen Alten keineswegs zu verstecken braucht!

TANTARA logo INTI 2012Daniel: Hallo Per! Erzähl uns doch zunächst etwas über die Gründung, den Werdegang und Veröffentlichungen von Tantara!

Per: Hey! Die Band begann als Projekt in einem Nachwuchswettbewerb. Ich weiß nicht mehr genau, wer dazu den Anstoß gab. Aber ich meine, es war Stian oder Fredrik. Sie sind seit der achten oder neunten Klasse zusammen zur Schule gegangen und hatten bis zu dem Zeitpunkt noch keine Musik gemacht. Als Stian in den Norden, nach Hamar, zog, hielten er und Fredrik über das Internet Kontakt. Und als sie anfingen, zusammen Musik zu machen, nahmen sie zunächst ein paar Coversongs auf und schickten sich Songideen per Mail zu. Im Juli 2009 schrieb Fredrik mich dann an, weil er durch seinen Cousin ein paar Clips von mir bei Youtube gesehen hatte. Und er dachte, dass ich da perfekt rein passen würde. Wir haben dann angefangen, ein paar Metallica-Sachen zu jammen und auch ein paar eigene Ideen ausprobiert. Im October entschlossen wir uns dann, eine richtige Band daraus zu machen, worüber ich mehr als froh war! Anfang 2010 haben wir dann richtig angefangen, eigene Songs zu schreiben. Wir nahmen Demos davon auf und luden sie bei Youtube hoch, einfach damit die Leute auf uns aufmerksam werden konnten. Als wir den vierten Song (“Human Mutation”) fertig gestellt hatten, gingen wir in ein lokales Studio und nahmen drei Songs auf, die zu unserer Debüt-EP wurden: “Human Mutation”, “The Debate” und “Killing Of Mother Earth”). Zuerst waren wir nur zu dritt, bis im Oktober 2010 mit Bjarke ein fester Bassist zur Band stieß. Wir spielten bis Februar 2011 ein paar Shows und dachten darüber nach, unser Debüt aufzunehmen. Wir haben viele E-Mails an verschiedene Studios und Produzenten innerhalb und außerhalb Norwegens verschickt. Einer der SchnelIsten, der geantwortet hat, war der große Flemming Rasmussen. Und so entschieden wir, nach Dänemark zu fliegen und das Album im Juli 2011 dort mit ihm aufzunehmen. Ein paar Monate vor dem Studioaufenthalt verließ uns Bjarke dann aber leider wieder zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: EINE Woche vor einem Gig, den wir auf keinen Fall absagen wollten. Wir haben unsere Situation also ausführlich bei Facebook geschildert. Und Max Wamby, der auch die Cover für unsere Veröffentlichungen gemacht hatte, war interessiert und hat uns den Arsch gerettet. Es dauerte nicht lange, bis er festes Mitglied bei uns wurde. Seitdem ist unser Line-Up stabil. Bis jetzt haben wir eine EP, die nicht mehr erhältlich ist, zwei Singles (sowohl digital, als auch physisch und limitiert) und ein komplettes Album veröffentlicht. Lange Antwort, ich weiß… Tut mir leid, haha!

Daniel: Welche Bands waren Eure Haupteinflüsse?

Per: Es dürfte nicht sonderlich überraschend sein, dass sehr von altem Thrash Metal beinflusst wurden. Die wichtigsten Einflüsse waren natürlich “The Big Four“, Exodus, Forbidden, Testament, Vio-Lence, Heathen und noch ein paar andere. Auch Iron Maiden und Judas Priest sollte hier nicht unerwähnt bleiben..

TANTARA band1 INTI 2012Daniel: Wovon handeln Eure Texte? Und gibt es eine bestimmte Botschaft, die Ihr den Hörern übermitteln wollt?

Per: Unsere Texte sind in erster Linie gesellschaftskritisch. Das Album stellt ein Konzeptalbum dar, bei dem man auch zwischen den Zeilen lesen muss. Sie sind aber auch recht offen gehalten, so dass der Leser die Texte für sich selbst interpretieren kann. Im Grunde genommen geht es um die Geschehnisse in der Welt, sowohl in der Vergangenheit, als auch möglicherweise in der Zukunft. Die Botschaft könnte also einfach lauten: Haltet die Augen offen!

Daniel: Ist Tantara eine richtige Band oder nu rein Nebenprojekt? Ich habe gelesen, dass Ihr bei einer Talentshow entdeckt wurdet. Stimmt das? Und bekommt Ihr deswegen vielleicht mehr Publicity in Norwegen, als andere junge Bands?

Per: Tantara ist eine richtige Band, wo jeder Einzelne seine ganze Energie und Zeit investiert. Ich habe zur Gründung der Band ja schon zu Beginn einiges erzählt und werde mich deshalb jetzt nicht hier wiederholen, haha! Mehr Publicity bekommen wir deshalb nicht wirklich, Aber häufig sind die Leute von der hohen Qualität überrascht, weil wir alle erst um die 20 sind.

TANTARA git1 INTI 2012Daniel: Spielt Ihr auch live? Und habt Ihr auch schon außerhalb Norwegens gespielt?

Per: Oh ja, wir spielen so häufig wie möglich! Seit 2010 treten wir regelmäßig auf. Bis jetzt waren es etwa 30 Konzerte; die Hälfte davon in diesem Jahr. Meistens haben wir in Norwegen gespielt. Aber wir haben es auch im März dieses Jahres auch nach Schweden geschafft, wo wir die Band Hail auf den meisten Dates ihrer Skandinavien-Tour unterstützt haben. Momentan sind wir drauf und dran, eine Tour außerhalb Norwegens für 2013 zu planen!

Daniel: Wie seid Ihr in Kontakt mit Eurem Label “Indie Recordings” gekommen?

Per: Sie haben Kontakt zu uns aufgenommen, nachdem sie unser Demo bei Youtube gehört hatten. Zu dem Zeitpunkt waren wir gerade bei einem ziemlich miesen belgischen Label namens Ultimhate Records unter Vertrag, die uns aber kaum Beachtung geschenkt haben. Als wir uns von dem Label lösten, waren Indie Recordings immer noch an uns interessiert. Und im April oder Mai diesen Jahres haben wir dann den Vertrag bei Indie unterschrieben.

Daniel: Ich habe gelesen, dass es von “Based On Evil” auch eine Vinylversion gibt, die aber als 7” veröffentlicht wurde, wenn ich das richtig verstanden habe. Ein sehr komisches Format für ein Studioalbum, wie ich finde… Wie geht das denn? Das Album dauert schließlich eine knappe Stunde…

Per: Du meinst wahrscheinlich die Single “Until They Come”. Durch den Titel gab es tatsächlich immer wieder Verwirrungen; von Anfang an. Es endete schließlich darin, dass der Titel auf dem Artwork landete. Auf der 7“ sind zwei Songs enthalten: “Based On Evil”, das Titelstück des Albums, und “Court Injustice”, das wir als B-Seite in Kopenhagen zum Aufwärmen für die eigentlichen Songs des Albums eingespielt haben.

Daniel: Ihr seid aus Norwegen. Ich kenne, ehrlich gesagt, keine einzige Thrash Metal-Band aus Norwegen; fast nur Black Metal-Bands. Wie sieht es denn heute in der norwegischen Szene aus? Gibt es dort gute Bands, mit denen Ihr in Kontakt steht? Und was denkst Du allgemein über die Black Metal-Szene in Eurem Land?

Per: Oh, es gibt schon einige Thrash Metal-Bands hier. Allerdings haben die meisten von ihnen haben entweder einen starken Black Metal-Einschlag oder modernere Einflüsse. Wir sind, glaube ich, die einzige norwegische Band mit einem Bay Area-Sound. Es ist schwer zu sagen, welches Genre hier das größte ist. Aber die größten sind definitive in der extremen Metal-Szene tätig. Wir kennen zwar ein paar dieser Bands, aber es sind nicht besonders viele. Der norwegische Black Metal ist besonders durch extreme Ansichten und Aktionen bekannt geworden. Einige Tantara-Mitglieder mögen Black Metal auch. Aber wir unterstützen weder die extremen Aktionen der 90er Jahre, noch die politischen Ansichten mancher Musiker hier.

Daniel: Wie sehen die Zukunftspläne von Tantara aus?

Per: So viel wie möglich in so vielen Ländern wie möglich zu touren. Wir wollen das Album promoten und unseren Namen weiter verbreiten. Gleichzeitig arbeiten wir aber auch schon an Songs für unser kommendes Album und hoffen, so schnell wie möglich wieder ins Studio gehen zu können!

Daniel: OK, Per! Die letzten Worte gehören Dir!

Per: Ich möchte allen unseren Fans auf der ganzen Welt danken. Es ist Wahnsinn, wie groß die Fanbasis in den letzten drei Jahren geworden ist. Danke für die Unterstützung! Danke auch an die Leser, die sich die Zeit nehmen, dieses Interview hier zu lesen. Wenn ihr uns und unsere Musik noch nicht kennen solltet, hört mal bei Facebook rein! Das ganze Album gibt es auch bei Youtube und Spotify (+ + +), Und wenn ihr das Album dann mögt, unterstützt uns und kauft unser Album, Shirts oder was auch immer! Und das Wichtigste: Erzählt den Leuten von uns und verfolgt unseren weiteren Werdegang! Wir wollen so schnell wie möglich auch bei euch in der Nähe live spielen!

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Autor: Daniel Müller