CAVALERA - MORBID VISIONS
Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2023/1985 |
Running Time: | 37:27 |
Kategorie: |
Re-Release |
Wir drehen mal kurz das Rad der Zeit zurück ins Jahr 1986. Die älteren Semester werden sich an die Veröffentlichung des Meisterwerkes Morbid Visions von Sepultura erinnern. Jetzt, also satte siebenunddreißig Jährchen später, kommt ein Update des Klassikers. Die beiden Sepultura Gründungsmitglieder Max und Igor Cavalera haben sich das Album zur Brust genommen und komplett neu eingespielt. Das Ganze wurde dann von den kundigen Händen von Arthur Rizk (Municipal Waste, Kreator) gemischt und gemastert und mit dem Track "Burn The Dead" spendiert man einen zusätzlichen, bisher unveröffentlichten Song. Jetzt bin ich kein großer Fan, wenn an solchen urgeilen Klassikern rumgedoktert wird, weil für mich dabei meistens nichts besseres rauskommt und sich das einfach für mich falsch anhört. Bei "Morbid Visions", dass nun unter dem Familiennamen Calavera (bahnt sich da der nächste Urheber- und Namensrechte Streit an? Man darf gespannt sein) auf den Markt kommt, bin ich auch nach x-fachen Durchhören hin- und hergerissen.
Ich schwanke zwischen blasphemischer Verbannung und verzückten Jubelsturm. Keine Frage, die Frischzellenkur steht dem Longplayer ausgezeichnet, die Brüder können nach wie vor richtig geile Bretter hinzaubern und ich liebe ja eh fast alles, was Max, der kleine Misanthrop und Brüllwürfel so an Musik raushaut. Absolut gelungen sind die Neuaufnahmen allemal. Eine beeindruckende Thrash Metal Dampfwalze mit Höllenpower. Mit dem Teil dürften sowohl die alten Säcke als auch die etwas jüngeren Fans mal so richtig Spaß haben. Einfach mal die alte Scheibe von 1986 und die 23´er Version hintereinander durchhören und sich ein eigenes Urteil bilden. Die Veröffentlichung geht schon klar. Einzig die zunehmenden Preise gehen mir persönlich übel auf den Sack.
Bei Preisen jenseits der fünfunddreißig Euro für die LP macht das einfach keinen Spaß mehr, sich Platten zu kaufen, da nützen auch die verschiedenen schicken Versionen in diversen bunten Vinyl nichts mehr. Dass es auch anders geht, zeigen ja ganz viel kleinere und mittlere Labels, die das gleiche hinbekommen und dabei mit Verkaufspreisen um die zwanzig Euro (oder deutlich darunter) für eine neue LP auch immer noch Ihr wohlverdientes Geld machen. Tja, muss halt jeder selbst entscheiden, ob man als Fan und Kunde das Spiel weiterhin mitmacht oder die Preispolitik der Majors einfach mal in Frage stellt und eventuell mal den blinden Konsum verweigert.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek