Ich hatte Anfang der Neunziger mal nebenbei mitbekommen, dass es sich bei Brujeria um einen Napalm Death-Ableger handelt. Wirklich befasst habe ich mich mit ihnen aber noch nie. Nun legen die Amis, die bereits seit 1989 existieren, erst ihr fünftes Langeisen vor, was mich etwas überrascht, aber das unterstreicht wohl den Projektcharakter. Sechzehn Songs sind hier am Start, die eine coole Mischung aus Death Metal, Groove Metal und Grindcore bieten. Die Texte sind witzigerweise ausnahmslos auf Spanisch verfasst, was das Prädikat Spaßprojekt weiter festigt. Von früher sind tatsächlich noch vier Leute mit dabei, unter anderem auch Napalm Death-Bassist Shane Embury, der sich hier Hongo nennt.

Dass Brujeria mit La Encabronada seit neuestem auch eine Sängerin in ihren Reihen haben, hört man der Musik nicht an. Und was die Amis hier fabrizieren, macht richtig Spaß! Sie nehmen sich nicht allzu ernst. Das macht aber auch nichts. Die Band ist hörbar in Partylaune. Es wird viel gegroovt und geblastet, und das sogar auf technisch sehr hohem Niveau, ohne dass es sperrig oder nervig wird. Die Mischung ist schon echt obskur. Manchmal denke ich an Napalm Death, mal an Extreme Noise Terror, mal an Terrorizer, aber eben manchmal auch an Fear Factory oder Pungent Stench. Zudem ist alles sauber und druckvoll produziert. Brujeria schaffen es trotz Spaßfaktor, ernst genommen zu werden und alles irgendwie doch professionell durchzuziehen. Ja, auch Death Metal mit Augenzwinkern kann Spaß machen, ohne lächerlich zu wirken!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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