AUTOPSY - ASHES, ORGANS, BLOOD AND CRYPTS

Label: | PEACEVILLE |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 41:21 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ich kenne Autopsy noch aus den Neunzigern und habe die neuen Alben von ihnen nie so richtig auf dem Schirm. Dabei gibt es seit der Reunion im Jahr 2009 nun schon fünf Alben. Das ist eins mehr als in ihrer Glanzzeit vor der Auflösung um die Jahrtausendwende. Abgefahren! Chaotisch klingen die amerikanischen Todesmetaller zwar immer noch, aber auf andere Art und Weise. Es ist alles sauberer gespielt und besser produziert. Früher wurde nur in den doomigen Parts gegrowlt und instrumental geballert. Das liegt daran, dass Chris Reifert neben dem Gesang auch noch das Schlagzeug bedient. Mittlerweile klappt es aber auch in höhen Tempolagen. Die doomigen Parts klingen oft nach Black Sabbath, das punkig angezogene Tempo erinnert mich an ihre Landsleute von Master, die ebenso lange schon in der Szene verwurzelt und bis heute aktiv sind.
Der Gesang klingt nicht mehr ganz so verkommen wie früher, aber immer noch fies und aggressiv. Was tatsächlich „schöner" klingt, sind die einprägsamen Gitarrenmelodien, die trotzdem nicht so harmonisch klingen, dass sie die Rotzigkeit der Band verfälschen. Autopsy scheppern ordentlich, sowohl im schleppenden als auch im flotten Bereich. Alle Songs sind mit zwei bis fünf Minuten unterschiedlich lang, und Autopsy geben sich so facettenreich wie nie. Man erkennt die Band irgendwie immer noch, aber sie erfinden sich immer wieder neu und werden niemals langweilig. Autopsy klingen auch anno 2023 immer noch frisch und unverbraucht und machen mit ihrer leichtfüßigen Art richtig Laune. Schön, dass die alten Ami-Bands wie Cannibal Corpse, Suffocation, Immolation oder eben Autopsy heute immer noch mit neuen, sehr guten Alben begeistern können!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller