THE ISLEY BROTHERS - MAKE ME SAY IT AGAIN, GIRL

Label: | RI TOP TEN / THE ORCHARD |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 61:51 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Als junger Bursche, gerade in der Pubertät und einem Wohnwechsel aus der Provinz Bottrop in Deutschland in die Metropole Toronto, Kanada, gab es in meiner Findungsphase einen Schmelztiegel an musikalischen Genres. 1979 angekommen, schwappte der Punk von Europa nach Nordamerika. Hier hatten sie ihren eigenen Punk, aber mit Bands wie den Ramones eine ganz andere Sorte als von den britischen Straßen. Rock in jeglicher Form, lief hier in allen Radiosendern. Wer die Oldies hören wollte, bekam wesentlich mehr auf die Ohren als Johnny Cash, Truck Stop und Tom Astor, was hierzulande als top galt. Ich hörte zum ersten Mal Country-Musik, die es tatsächlich neben John Denver noch gab, haha, hierauf ging es nahtlos in den Southern Rock, Heavy Metal und Reggae. Auch hier gab es tatsächlich mehr als Bob Marley. Kanada war ein musikalisches Wunderland und überall Clubs und Venues, wo die Bands jeglicher Coleur sich die Klinke in die Hand gaben oder einen In-Store Gig absolvierten.
Wie hängt das nun mit The Isley Brothers zusammen? Nun, in den 80ern stieß ich auf R&B, Soul und Funk. Und diese Formation, bereits seit 1954 am Start, galten sie damals bereits als Ikonen der Szene. Eigentlich agierte man als Quartett (später auch mal zu sechst), doch ein mancher verstarb mittlerweile oder widmete sich anderen Dingen. Heuer spielt man als Duo mit Gründungsmitglied und Sänger Ronald, sowie dem Multiinstrumentalisten (Drums, Bass, Gitarre) Ernie. Er war derweil von 1973 bis 1984 im Team und ist seit 1991 wieder am Start. Dieser Release ist der erst seit dem Jahr 2006 und gilt offiziell als einunddreißigstes Original-Album.
Die Lieder sind natürlich einhundert Prozent The Isley Brothers. Gut, vor vierzig Jahren war man etwas grooviger und funkiger unterwegs, aber man ist auch mit den hauptsächlich balladeskeren Themen ziemlich gut aufgestellt. Der Opener und Albumtitel "Make Me say It Again, Girl“ ist eigentlich eine alte Single aus dem Jahr 1975 und wurde mit Gast-Star Beyoncé neu aufgenommen. „Long Voyage Home“ ist ein Track, der aus dem alten Thema des Hits „Voyage To Atlantis“ (1977) weitergesponnen wurde. Und wer es moderner mag, kann sich über eine Rap-Einlage von niemand geringerem als Snoop Dogg auf „Friends And Family“ freuen. Überhaupt gibt es noch zahlreiche Gäste wie Earth,Wind & Fire, 2 Chainz, Rick Ross, El DeBarge und einige mehr. Wie dem auch sei, vielleicht ist das hier nicht das beste Album der Jungs, aber ich bin froh, dass es noch einmal passiert ist. Eigentlich müsste ich mir das Teil noch als Vinyl besorgen.
Hier mal eine Liste meiner Favoriten, falls ihr mal reinhören wollt: Atlantic Starr, DeBarge, Commodores, Alexander O´Neal, Luther Vandross, Club Nouveau, The S.O.S. Band, sowie René & Angela, nur um einige zu nennen.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak