LEAGUS - FLORA EALLIN

Label: | IS IT JAZZ? |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 54:24 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Minimalistischen Jazz scheint im Moment stark im Kommen zu sein. Ist vielleicht nicht so mein Lieblings-Subgenre. Und doch gibt es unter den einzelnen Formationen gravierende Unterschiede zu verzeichnen. Während Truppen wie Endredon Sensible oder gar Mowgli dem Zuhörer eine gewaltige Portion Stressbewältigung mit ihrer sturen Monotonie abverlangen, kann Leagus durchaus Akzente setzen. Dennoch lässt das Duo keine Minute aus, um musiklische Experimente durchzuführen. Auf ihrer Suche nach dem vollkommenen Sound verirren sie sich natürlich einige Male zu viel in Tüfteleien, wie unschwer an „Vann“ erkennen kann. Da fällt mir ein Track wie das mit Vocals bestückte „Tendril“, das als Duo von den beiden Protagonisten, Pianist Herborg Rundberg und Gitarrist Kristian Svalestad, konzipiert wurde, wesentlich leichter zu verdauen.
Wenn ich richtig recherchiert habe, werden die weiblichen Gesänge von Elina Waage Mikalsen serviert. Auch in diesem dunkleren Jazz kommen die verschiedenen Saxofone nicht zu kurz: Ola Asdahl Rokkones (Tenor und Baritone Saxofon), Sondre A. Kleven und Fred Glesnes – beide am Tenor Saxophon. Später gesellt sich mit dem Beitrag „Pripyat“ noch eine gewisse Form von Aggressionen in Szene, die dem Unterfangen einen ganz besonderen Touch verleiht. Dennoch, ist hier das Mass für den Kenner der Szene gesetzt, insofern man so geschmackvolle Lieder wie das von Elina gesungen Stück „Mykorrhyza“, das ein wenig an die Kanadierin Loreena McKennitt erinnert, außen vor lässt.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak