Man könnte stumpf sagen, dass Steel Inferno eine dänische Band sei. Falsch ist das nicht, aber auch nur die halbe Wahrheit. Die Formation setzt sich tatsächlich aus Griechen, Franzosen, Polen und Dänen zusammen (quasi eine Art Heavy Metal EU), zockt aber trotz diverser kultureller Unterschiede astreinen Old-School Heavy Metal der Underground Schule. Was will uns der Autor damit sagen? Na ja, die Melodien sitzen wie angegossen, die Riffs ziehen einem die Falten aus dem Sack und sowohl Bass als auch Drums sind jederzeit präsent und zwar roh wie der Teufel. Roh ist überhaupt eine gute Umschreibung, alles an „Evil Reign“ ist roh, rau und authentisch auf Deibel komm raus, geschliffenes Sound sucht man hier zwar vergebens aber das ist genau was so oft fehlt: Ecken und Kanten an denen man sich tatsächlich stoßen und schneiden kann.

Was alle Beteiligten hier aus der Hüfte ballern ist auf eine zutiefst ehrlich Art und Weise beeindruckend und live jederzeit reproduzierbar (was man von vielen Ikonen ja nicht behaupten kann). Allem voran bin ich hier auch direkt Fan vom Sänger Chris Rostoff. Der Mann trifft hohe Töne, klingt aber auch einfach metallisch und durch und durch True (was auch immer das heißt, ist ein Gefühl...ihr wisst schon). Ordentlich Bierdurst verursacht die Musik dazu auch noch, was bei Livegigs wahrscheinlich praktisch für die Veranstalter ist. Da ich kein Bier zur Hand habe, stille ich meinen Durst mit Sprudelwasser, das geht auch zur Not. Absolute Kaufempfehlung und Geheimtipp für die Scheibe des Jahres.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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