Daniel: Hi Sherwin! Wie geht’s Dir? Bitte erzähl uns doch zunächst, wie und wann es zur Gründung von Anoushbard kam!
Sherwin: Hallo! Danke, dass Du uns mit diesem Interview eine Plattform gibst! Wir haben uns 2017 gegründet, alsSiavash und ich beschlossen, zusammen zu arbeiten und ein paar Ideen zu sammeln.
Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?
Sherwin: Ja, ich war vorher bei The Owlets und Siavash in zahlreichen Bands und verschiedenen Genres unterwegs.
Daniel: Bitte erzähl uns etwas über Eure musikalischen Einflüsse!
Sherwin: Wie ich es bereits schon viele Male erzählt habe, verehre ich wirklich Mikael Åkerfeldt von Opeth. Er hat einen sehr großen Einfluss in meinem musikalischen Leben. Noch dazu würde ich mich als großer Fan von Bands wie Arch Enemy, Amon Amarth und Soen bezeichnen.
Daniel: Bei Metal Archives steht, dass Ihr Progressive Metal spielt. Würdest Du dem zustimmen?
Sherwin: Es ist wirklich schwierig, uns in eine bestimmte Schublade zu stecken, weil wir alles schreiben, was uns gefällt, und das ist von Song zu Song unterschiedlich. Aber teilweise klingen wir schon nach Progressive Deah Metal, also warum nicht?
Daniel: Worum geht es in Euren Texten? Gibt es eine bestimmte Kernaussage, die dahinter steckt?
Sherwin: Meistens geht es um Erzählungen, Mythen, das Leben und den Tod, Wir legen unseren Schwerpunkt auf Kultur, historische Geschichten und den Kampf zwischen Gut und Böse. Meine Inspiration dafür bekomme ich von berühmten iranischen Gedichten und aus Geschichtsbüchern.
Daniel: Was bedeutet Euer Bandname überhaupt? Und steht er mit Eurem textlichen Konzept in Verbindung?
Sherwin: Anoushbard war ein politisches Gefängnis während des Sassaniden-Reiches, eine furchtbare Zeit. Es war ein Ort, wo politische Gefangene und Feinde eingesperrt wurden und für immer vergessen worden waren. Also gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Konzept der Texte und dem Bandnamen, ja.
Daniel: Ihr seid aus dem Iran, was für Metal sehr untypisch ist. Hattet Ihr deswegen auch mal Probleme in Eurem Land?
Sherwin: Ja schon, hier gibt es viele Einschränkungen und Schwierigkeiten, aber es gibt trotzdem auch sehr viele Metal-Bands hier. Sie müssen allerdings im Underground bleiben und dürfen keine Konzerte spielen oder offiziell CDs rausbringen.
Daniel: Also gibt es eine richtige Metal-Szene bei Euch? Gibt es ein paar interessante Bands, die Du uns empfehlen kannst?
Sherwin: Ja, es gibt hier ein paar gute Bands, zum Beispiel Kahtmayan, Arsames oder 5grs.
Daniel: Habt Ihr denn schon einmal – zumindest im Ausland - live gespielt?
Sherwin: Ein paar kleine Auftritte hatten wir schon, aber hier kannst Du keine richtigen Konzerte spielen, ohne verhaftet zu werden. Wir wollen aber bald mal in Armenien spielen.
Daniel: Bis jetzt habt Ihr zwei Alben veröffentlicht. Sind beide noch erhältlich?
Sherwin: Digital ja, bei Amazon oder Apple Music, aber wir arbeiten auch gerade an den physischen Formaten.
Daniel: Die meisten Leser werden Euch nicht kennen. Wo kann man also Euer Zeug bei Interesse bestellen?
Sherwin: Auf unserer offiziellen Website (www.anoushbard.com) kann man die Links zu den Alben bei Bandcamp, Amazon und Apple Music finden.
Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit Anoushbard aus?
Sherwin: Ein paar Auftritte im Ausland spielen und am dritten Album arbeiten.
Daniel: Na gut, Sherwan! Das Schlusswort gehört Dir!
Sherwin: Ich möchte mich einfach nur für dieses großartige Interview bei Dir bedanken, Daniel! Hoffentlich sehen wir uns mal irgendwo auf Tour!