CZAKAN - STATE OF CONFUSION

Label: | PRIDE & JOY |
Jahr: | 2023/1989 |
Running Time: | 47:54 |
Kategorie: |
Re-Release |
In den 80er Jahren gab es eine Vielzahl von Hardrock-/Metal-Bands, die trotz vielversprechender Qualität unter dem Radar blieben. So beispielsweise die baden-württembergische Combo Czakan, die es neben ein paar Singles im Jahr 1989 gerade mal auf ein Studioalbum, „State Of Confusion“, brachte. Und dieses Werk wurde jetzt neu aufgelegt und von Robin Schmidt zeitgemäß remastert. Damals in den 80ern wurden Czakan von Eloy´s Frank Bornemann quasi entdeckt und der Release im Horus Sound Studio aufgenommen, Danach ging es auf Tour, unter anderem mit Uriah Heep. Die Zeichen standen also praktisch auf Sturm, doch dann verschwand die Band urplötzlich in der Versenkung. Die Neu-Veröffentlichung von „State Of Confusion“ macht zudem Sinn, da Czakan drauf und dran sind im Frühjahr 2023 mit einem zweiten Album um die Ecke zu kommen. Re-Union ist also angesagt. Bis es soweit ist, gibt es also nochmal die Rückbesinnung auf die Anfangstage. Und die Musik von Czakan lag beim Debütwerk eindeutig auf dem klassischen Hard-/Heavy Rock, den auch Acts wie die Scorpions, Bonfire et cetera, in den 80ern zelebrierten.
Und so viel schlechter sind die Songs von Czakan absolut nicht. Meist als flotte und straighte Songs arrangiert und wurden von Gitarrist Oliver Güttinger hochwertig gerifft und gerockt. Sänger Michael Schennach lieferte dazu den hohen, dennoch rockigen Gesang mit einigen Screams gespickt. Beim Opener und Titelsong „State Of Confusion“ wird auch gleich deutlich, dass Background-Keyboards (Tom Fein) beim Sound von Czakan eine gewichtige Rolle gespielt haben. Mit Breitwand-Refrain und fetzigen Soli ausgestattet, hätte man beispielsweise mit „Run With The Wind“ durchaus auch Arenen vollmundig beschallen können. Hookline-gesegnet und mit leichtem Sleaze-Einschlag durfte der „King Of Temptation“ mit rauerem Gesang und amtlichem Wah-Wah Gitarrensolo glänzen. Zu Beginn von „Eyes Of The Gods“ wurden die Gitarrenläufe gedoppelt und ein etwas frickeligeres Solo zeigte die Klasse von Oliver Güttinger.
Der härteste Song des Album trägt bezeichnenderweise den Titel „Thunder And Lightning“ und punktet mit wuchtigen Drums (Randy Arcachon), aggressivem Refrain und smashiger Attitüde, zu der auch Keyboard-Wirbel im Background gehören. „Too High To Touch“ ist dann zum Abschluß mit Akustikgitarre und balladeskem Gesang sowas wie das auch in der heutigen Zeit noch obligatorisch langsamere Stück, das aber im Verlauf flotter wird und erneut ein wenig sleazigen Charakter erfährt. Mit „Heartbreak Savage“ folgt danach noch ein rockiger Stampfer, der wohl nicht zur regulären Veröffentlichung gehört hat. Ich weiß jetzt aber auch nicht, ob dies eventuell ein neuer Song von Czakan sein könnte. Egal, passt musikalisch aber absolut auf den Release. Man kann gespannt sein, ob Czakan auf dem angekündigten neuen Album ihren Sound des Erstlingswerk beibehalten oder in modernerer Ausrichtung zurückkommen.
„State Of Confusion“ ist jedenfalls ein gutes Statement 80er Jahre Hard ´n Heavy Rocks, wie man ihn vor allem aus Deutschland her kennt. Gute Songs, denen vielleicht noch ein klein wenig der Kick zum Hit gefehlt hat, um die Band schlagartig bekannter zu machen. So gibt es halt jetzt nach über dreißig Jahren ein Comeback und die Wiederveröffentlichung eines Debütwerks, welches es zu entdecken lohnt.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers