DEPECHE MODE - MEMENTO MORI


Label:COLUMBIA
Jahr:2023
Running Time:50:27
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Beim Thema Depeche Mode kann ich nicht ganz objektiv sein. Als begeisterter Anhänger der ersten sechs Werke in den Achtziger Jahren hat sich meine Begeisterung im Laufe der letzten drei Jahrzehnte deutlich relativiert. Dafür war mir die ursprünglich vorhandene Hitdichte im Laufe der Zeit immer weiter verloren gegangen, so dass mir nur noch einzelne Songs gefallen haben. Trotzdem habe ich mit Spannung „Memento Mori“ erwartet, da diese Scheibe nach dem Tod von Andrew Fletcher naturgemäß einen Einschnitt darstellt. Erwartungsgemäß sind die meisten Songs auf Grund der Umstände eher ruhig und melancholisch, aber nicht depressiv ausgefallen. Zu meiner großen Freude geht das neue Material jedoch wieder verstärkt in die Richtung früherer Jahre und ist somit deutlich eingängiger ausgefallen als zuletzt.

Natürlich gibt es jetzt nicht die wunderbare Auferstehung der Synthesizer-Pop Hits, die die Tanzflächen der Clubs füllen, aber das hat ja wohl auch niemand ernsthaft erwartet. Trotzdem hat mich das nunmehr verbliebene Duo wieder auf Grund der Eingängigkeit eingefangen und begeistert. Ein solch reifes und gelungenes Werk hatte ich Depeche Mode schon gar nicht mehr zugetraut. Außerdem sind tatsächlich mehrere Stücke mit echtem Hitpotential zu vermelden und das war ja zuletzt auch nicht immer der Fall. Auf den ersten Blick drängen sich sicherlich vor allem „Ghost Again“ und „Caroline´s Monkey“ als Highlights auf.

Doch nach mehrmaligem Hören gewinnen auch einige andere, wie zum Beispiel „Wagging Tongue“, „Don´t Say You Love Me“ oder „Never Let Me Go“ immer mehr an Ohrwurmpotential. Letztendlich ist das Vorhandensein eventueller Hitsingles eigentlich gar nicht so wichtig. „Memento Mori“ lebt in seiner Gesamtheit nämlich hauptsächlich von seiner Stimmung und Atmosphäre. „Memento Mori“ spannt also sehr gelungen den Bogen zwischen Aktualität und Vergangenheit.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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