FARGO - GELI

Label: | KAPITÄN PLATTE / APOLLON |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 36:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Fargo ist eine Post-Rock-/Metal Band aus Leipzig, gegründet 2021. Also bitte nicht verwechseln mit der Kult-Truppe gleichen Namens der 70er Jahre die dem (Blues) Hard Rock angehört (und ebenfalls noch existiert). Rein instrumental (zumindest fast) zeigen sich Fargo mit ihrer sphärischen Musik auf dem neuen Album „Geli“. Gewidmet wurde dieses Opus einer gewissen Angelika Zwarg, Mutter zweier Bekannter der Band, die leider nach langer Krankheit verstorben ist. Ebenfalls begleitet die Dame ein Leben als Kunstlehrerin und Malerin. Fargo verwenden für ihre Songs jeweils die Namen deutscher Städte, so auch auf „Geli“. Vier Tracks mit immer annähernd an die neun Minuten hören diesmal auf „Dresden“, „Regensburg“, „Berlin“ und „Pforzheim“.
Mit fulminanten Sludge-Riffs und tiefen Basstönen startet das Werk mit „Dresden“. Typisch post-rock-artig wechselt man von harschen Ausbrüchen und sphärisch melodischen Passagen hin und her. Wie gesagt, Gesang gibt es nicht. Lediglich eine kurze Phase mit heiserem Geschrei ziert den Opener. Fargo sorgen für Soundgewalt und moderne Klangwelten. Spannend aufgebaut und kompetent gespielt. „Regensburg“ und „Berlin“ ähneln dem Opener sehr und die Leipziger wandern kaum von ihrem Stil ab. Hier fehlt es dann doch ein wenig an Abwechslung, auch wenn die Dramatik und Schönheit zugleich den Hörer immer fasziniert. Beim letzten Stück, „Pforzheim“ lassen Fargo zum Ende hin die berühmte Ansprache von Winston Churchill von 1940 („…we shall fight on the beaches…." und so weiter) mit einfließen.
Eine Anmahnung der Formation an die damalige Zeit und ihre Ideologien. Die Mischung aus Sludge-Klängen, progressiveren Melodien à la Long Distance Calling oder Sigur Ros kann sich durchaus hören lassen, auch wenn sich nicht sonderlich viel Abwechslung im Sound von Fargo attestieren lässt. Post-Rock/-Metal Fans dürfen der Band sicherlich einiges abgewinnen und sicherlich kann man sich auch sauber zurücklehnen und die Musik der Leipziger in sich aufnehmen. Die Gitarren und der Sound, den man aus den Saiten zaubern kann, sind eindrucksvoll präsentiert, Innovationen aber eher rar gesät.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers