Die Dame mit dem schönen Wortspiel als Künstlername, war mir bis dato vollkommen unbekannt, also musste ich ein wenig recherchieren. Eigentlich heißt sie Sabine Bredy und erblickte in Hamburg das Licht der Welt. Zudem ist sie eine Sängerin, Musikerin, Produzentin und Taekwondo-Sportlerin. Als Mona Mur gründete sie 1982 mit Gode B. und den Mitgliedern der Einstürzenden Neubauten Mark Chung, FM Einheit und Alexander Hacke die Band Mona Mur & Die Mieter. Die Band wurde in der deutschen Punkszene recht bekannt. So ist im Laufe der Jahre auch eine beachtliche Discographie entstanden, die jetzt über das Label Playloud Germany als Vinylausgaben wiederveröffentlicht werden.

Die Scheibe „Snake Island“ ist allerdings pressfrisch mit neuen Songs in alter Frische. Ein bisschen Punk, etwa Industrial dazu ein schräger Charme. Ein erquickliches Gebräu aus nicht unbedingt radiotauglichen Sounds, definitiv keine Kompositionen von der Stange. Ihr eigenwilliger Gesangsstil gibt den Liedern die gewisse Würze, ja selbst die Coverversion von Motörheads „Ace Of Spades“ ist mal so gänzlich anders. Ein schleppender, elektronischer Bastard. Dazu eine äußerst interessante Veröffentlichung im sonst vorherrschenden Einheitsbrei der Neuerscheinungen. Garantiert kein Opus für jedermann, aber wer in der Hochzeit des Punks, Industrial und Wave aufgewachsen ist und mit den dystopischen Phantasien der Dame klar kommt, wird seine helle Freude daran haben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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