ANTI-FLAG - LIES THEY TELL OUR CHILDREN


Label:SPINEFARM
Jahr:2023
Running Time:32:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit „Lies They Tell Our Children“ bringen die Amis Ihr mittlerweile dreizehntes Studioalbum raus. Keine Frage das die Band seit Jahrzehnten zu den besten Acts gehört, die es versteht geilen melodiösen Punkrock mit politischer System- und Gesellschaftskritik intelligent zu verbinden und dabei reichlich absolute Hits wie „Die For Your Government“ hervorgebracht hat. Da war die Vorfreude auf die neue Scheibe schon groß, zumal vorab schon durchgesickert war dass die Pittburgher sich einige Illustre Gäste ins Studio geholt haben. Auf dem Longplayer Unterstützen als Gast Musiker Jesse Leach (Killswitch Engage), Ashrita Kumar (Pinkshift), Brian Baker (Bad Religion), Campino (Tote Hosen), Stacey Dee (BadCop BadCop), Tim McIlrath (Rise Against) und Shane Told (Silverstein).

Tja, die Vorfreude schwindet dann doch recht schnell beim Durchhören. Die elf Tracks sind dermaßen arschglatt durchproduziert dass der Begriff Mainstream Radio Rock noch viel zu freundlich ist. Was soll das sein? Mit gutem bissigem Punkrock hat das Ganze jedenfalls so überhaupt nichts mehr zu tun. Ok, die Texte kratzen nach wie vor an den richtigen Themen und haben im Gegensatz zur Musik auch immer noch Biss, aber die Musik ist völlig weichgespült und so absolut 08/15 das es schon erschreckend ist, was Anti-Flag hier abliefern. Zahnlos, nichtssagend, beliebig austauschbar und weitgehend langweilig ist das Album total an allem vorbei, was die Band bis jetzt immer so Interessant und Gut gemacht hat.

Als Konzeptalbum ist das gründlich in die Hose gegangen, falls das der zukünftige musikalische Weg sein soll, können die Jungs von mir aus gerne das Band Buch zuklappen. Aus der kompletten Enttäuschung ragen gerade mal Songs wie „Work & Struggle“, „Imperialism“ und „Only In My Head“ etwas über dem Durchschnitt raus. Dabei ist das Potential des Albums ja durchaus erkennbar, nur leider, leider eben total wegproduziert. Alles plätschert nur so vor sich hin und ist so furchtbar belanglos, da bleibt so rein gar nichts hängen. Schade.

Note: 4.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek


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